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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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selbstverständlich, dass wir uns zusammen schließen. Der Kartenspieler konnte sich über seine Schwester Olivia in die Organisation schmuggeln und den Feind aus dem Inneren heraus zerstören. Wir werden dieses Theater in den nächsten Minuten in Brand setzen. In weiser Voraussicht traf der Kartenspieler schon vor Wochen Vorbereitungen und ließ das Objekt entsprechend hoch versichern. Und die Summe wird natürlich brüderlich geteilt. Danach haben wir ausgesorgt.“
    „Wofür brauchen wir Geld?“, fragte Frederick. „Wir haben doch alles.“
    „Gegen einen schönen Urlaub konnte doch bisher niemand was einwenden, oder?“, fragte der Kartenspieler. Er schaute an die Decke und warf sogleich zwölf Messer aus seinem Mantel an verschiedene Punkte an der Decke.
    „Was macht er da?“, fragte Lüc, die nach wie vor dem Kartenspiele misstraute.
    „Seht zu und lernt“, sagte er grinsend.
    Die Gruppe sah zur Decke und erblickte gleichmäßig verteilt auf den Dachbalken die gelben Benzinkanister, die der Kartenspieler über Wochen sammelte. Die Messer flogen gegen die Kanister, stoßen diese um und entleerten sich schon im Flug breitflächig im Theater. Das Benzin sammelte sich als kleiner Bach auf dem Boden.
    Willi sprang von der Bühne runter und begab sich zur Truppe, die ihm auf die Schulter klopften.
    „Hast uns ganz schönen Schrecken eingejagt“, sagte Frederick.
    Lüc klopfte auf den Kutschersitz neben sich. „Steig auf, wird Zeit, dass wir alle heimfahren.“
    Während die Gruppe ihren Helden feierlichen begrüßten, stand der Kartenspieler desorientiert seitlich des Vorhangs. Der Schokopinguin fiel ihm zu Boden, als er sah, wie herzlich Willi aufgenommen wurde. Es war wie schon vor 12 Jahren, als er immer allein am Rande stand und das Glück der Anderen betrachten musste. Wieder war er allein. Gerne würde er zu der Truppe hinübergehen und mit ihnen gemeinsam feiern. Doch seine innere Leere hinderte ihn an den ersten Schritt.
    Stattdessen entzündete er ein Zündholz und beobachtete die Flamme, die sich das Streichholz herunter fraß.
    „Auf den Schreck muss ich mir aber auch einen Schnaps gönnen“, sagte Zack grinsend. Dann fiel ihm die Flamme in der Hand des Kartenspielers auf. „Was macht der da?“
    Auch Willi schreckte auf. „Warte mit dem Feuerwerk, bis wir in Sicherheit sind.“
    Der Kartenspieler sah Willi an mit einem Ausdruck, den bisher kein Mann, weder Freund noch Feind, in seinem Gesicht sehen konnte. Die grünen Augen trugen einen verletzten, traurigen Schein. „Weißt du, wie es ist, wenn Freunde ihre Prinzipien verraten?“, fragte der Kartenspieler. „Hast du vergessen, wie die Menschen früher zu uns waren? Und mit den gleichen Menschen brichst du heute dein Brot.“
    Willi sprang nach vorne. „Lass das Theater! Das sind anständige Leute, das weißt du!“
    „Was redet der Irre?“, fragte Zack und lud vorsichtshalber neue Kugeln in die Trommel seines Revolvers.
    Der Kartenspieler starrte wieder auf das brennende Streichholz, von dem größtenteils ein schwarzer Stiel aus Asche übrig blieb. „Verrat oh Verrat,
    was bist du für ein Aas.“
    „Komm bei Sinnen, JACK !“ schrie Willi.
    „Jack gibt es nicht mehr“, seufzte der Kartenspieler. „Jack wurde vor 12 Jahren von der selben Sorte Mensch getötet, wie die, die du gerade um dich scharst.“
    Gerade als nur noch ein winziger Funken an dem Streichholz nagte, ließ der Kartenspieler das Zündhölzchen in die Benzinlache vor der Bühne fallen. „Leb wohl, alter Freund.“
    Mit einer Hand ergriff der Kartenmann ein Seil hinter dem Vorhang, mit der anderen Hand durchtrennte er mit einem schnellen Messerstreich das Seil, das mit der Vorhangsteuerung verbunden war. Das Seil ließ Gewicht ab, woraufhin der Kartenspieler mit dem anderen Tau zur Decke gezogen wurde.
    „DER IRRE BASTARD!“, schrie Zack und schoss auf den Kartenspieler.
    „Jack...“, murmelte Willi ungläubig und sah zu wie sich der Kartenspieler auf einen Dachbalken schwang.
    Der kleine Funken des Streichholz reichte aus um ein Inferno anzuzetteln, der die Gruppe in einem sich verengenden Ring aus Feuer eingrenzte. Elvis, der goldene Hahn gackerte und wirbelte verängstig um die eigene Achse.
    Der Kartenspieler sprang von Dachbalken zu Dachbalken und wich Zacks Kugeln aus. Als er von dem Balken absetzte, der über der panischen Gruppe hing, griff er im Flug in seine Manteltasche und warf sechs Karten, für jeden eine, sogar für Elvis, mit Totenkopfmotiv

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