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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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zwei Alphatiere gegenüberstanden hörten selbst die Vögelchen im tiefsten Wald auf zu zwitschern. Sie versammelten sich ringsum der Lichtung auf Ästen und Baumkronen und schauten gespannt zu.
    Ein unbewaffneter Pinguin wäre für jeden Mann ein Leichtes gewesen, doch der Kartenspieler wusste, wie viel Stahl in diesem Vogel steckte. Die direkte Konfrontation wollte er stets meiden, zum einen weil er sein Freund war, aber nachdem sein Ruf von ihm zerstört wurde, blieb ihm nur noch der Kampf, um ein Fünkchen seiner Ehre wieder herzustellen.
    Der Kampf startete mit Willis Trompetenschrei, den er beim Losrennen rausposaunte. Der Kartenspieler warf seine Messer in die Richtung des Pinguins, der blind in sein Verderben lief. Er sah die Messer schon in Willis Körper, als dieser einen Satz nach vorne machte und auf seinem Bauch landete. Die Messer flogen über Willi hinweg und sickerten in der Wiese, während der Pinguin seinen Schwung ausnutzte und flink über das Gras rutschte.
    Der Kartenmann nahm die nächsten Messer und stürzte sich auf Willi, der bis vor einen Meter vor ihn rutschte. Der Fallangriff des Kartenmanns wurde gestoppt von Willis Kralle, als sich der Pinguin ruckzuck auf seinen Rücken drehte und die Krallen ausstreckte. Die spitzen Krallenfüße bohrten sich in den Bauch des Kartenspielers, der bereits eine Ladung Hühnerschrot schlucken musste. Bevor der Kartenmann zustechen konnte, stieß ihn der kräftige Krallenfuß des Pinguins zurück.
    Der Kartenspieler torkelte zwei Schritte rückwärts und stürmte wieder auf Willi los, der ebenfalls wieder aufrecht stand und seine noch brennende Zigarre in die linke Flosse nahm. Der Messerangriff mit der rechten Hand wurde verzerrt, als ihm Willi die glühende Zigarre in seinen rechten Arm bohrte. Der Kartenspieler konnte seinen linken Arm kaum zum zustechen bewegte, als sich Willis Schnabel in seinem Oberarm verfing. Der Kartenspieler schrie unter Schmerzen auf, als Willis Schnabel sich in der Oberarmwunde öffnete und so das Loch ausweitete. Bevor Willi ein weiteres Mal zupicken konnte, riss sich der Kartenspieler los und rollte sich zur Seite.
    „Du kämpfst nicht schlecht, alter Freund“, sagte der Kartenspieler.
    „Wäre schön, wenn ich das auch von dir behaupten könnte“, schmunzelte Willi und stürzte sich erneut auf seinen Gegner.
    Der Kartenspieler war zweifellos Feinde gewohnt, die so groß waren wie er, denn gegen einen ihm kleineren Feind zu kämpfen, wurde zu einer größeren Anstrengung als gedacht. Wenn er wieder in einem großen Bogen ausholen würde und seine ganze Kraft in einen gezielten Schlag steckte, könnte der Pinguin wieder mit seinem spitzen Schnabel zuschnappen, wenn er nicht sogar sich im Bauch des Kartenspielers verfing und lebenswichtige Organe zerfetzte. Nein, er musste ihn mit kurzen Stichen angreifen, die der Pinguin zwar parieren konnte, aber ihm so auch nicht auf die Pelle rücken konnte.
    Gerade als der Pinguin zu einem weiteren Schnabelangriff ansetzte, wich der Kartenspieler nicht nur aus, sondern lief an dem Pinguin vorbei.
    „Willst du wieder feige flüchten, Jack?“, rief ihm Willi hinterher und verfolgte ihn.
    Am pilzüberwucherten Baumstamm angelangt, setzte der Kartenspieler zum Sprint an und rief ihm nach: „Warum weglaufen? Ich fange gerade erst an.“ Er setzte einen Fuß auf den Baumstamm und als den Anschein hatte, er würde drüber springen, stieß er sich mit diesem Fuß vom Baumstamm ab und machte einen beeindruckenden Rückwärtssalto.
    Willi staunte nicht schlecht über das Kunststück. „Netter Trick“, sagte er noch sarkastisch, bis er sah, dass ihm zwei weitere Klingen entgegen flogen. Ihm war bewusst, dass der Kartenspieler seinen Distanzvorteil bis zum Schluss ausspielen würde - und zwar, bis Willi tot oder verletzt umfallen würde. Er musste alles auf eine Karte setzen.
    Trotz der entgegen kommenden Messern warf sich der Pinguin auf den Boden und rutschte dem Kartenspieler entgegen. Die ersten zwei Messern verfehlten wieder, aber die nächsten zwei, die der Kartenmann aus seinem Mantel zog und loswarf, waren um einiges präziser. Ein Messer streifte den flotten Pinguin an der Schulter, eins ritzte sich über seinen halben Rücken, bis es im Gras landete. Zu Messer Nummer fünf und sechs konnte der Kartenspieler nicht mehr greifen, denn Willi war schon wieder am Baumstamm. Statt wieder zu dem gleichen Angriff wie einst anzusetzen, machte er ebenfalls eine Art Sprung, der natürlich nicht

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