Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)
Gang vor dem Badezimmer angelehnt wurde, weckte er seine Freunde für einen spontanen Krisenrat.
Zu allererst galt es die letzte Nacht zu konstruieren, so schmerzlich und peinlich die Erinnerungen für die Beteiligten auch waren. Nach und nach sammelten sie die letzten Erinnerungsbruchstücke und setzten die nackte Wahrheit zusammen.
„Bitte behaltet meine Jammerei für euch“, bat Löckchen und schlug sich gegen den Kopf. „Es war bestimmt richtig peinlich für euch.“
„Du hast Frederick nicht miterlebt“, schmunzelte Willi. „ Das war peinlich.“
„Je beschämender es für kleinkarierte Leute im Nachhinein wirkt, umso lustiger war es für Leute wie mich“, sagte Frederick locker. „Ich glaube, ich habe mir gestern eine Rippe geprellt.“
„Schweine schämen sich auch nicht, wenn sie im Schlamm suhlen“, bedauerte der Pinguin. „Viel wichtiger ist, was wir mit der Frau auf dem Balkon anstellen. An die kann sich niemand von uns erinnern.“
„Hat jemand von euch ein Taschenmesser?“, fragte Frederick. „Damit krieg ich die Tür wieder repariert.“
„Mit einem Taschenmesser? Dein Ernst?“, fragte Löckchen. „Und woher hast du das blaue Auge?“
„Welches blaue Auge?“, fragte Frederick erst verwundert, jedoch konnte er das „blaue Auge“, schnell den drückenden Schmerzen über seiner Wange zuordnen. Der Partybusfahrer war anscheinend doch nicht so ungeübt im Zweikampf, wie Frederick anfangs vermutet hatte. Er zuckte mit den Schultern und ordnete sein blaues Auge und die geprellte Rippe unter „Kollateralschaden“ ab.
Viel Zeit seine Gedanken zu ordnen blieb Frederick allerdings nicht, denn die Dame vom Balkon klopfte verärgert an der Balkonfensterscheibe. Die Worte, die sie durch die Fensterscheibe schrie, konnte Löckchen teils identifizieren. „Was für eine Sprache sie spricht, kann ich nicht sagen, aber ein paar Silben Englisch waren dabei“, sagte Löckchen.
„Kannst du Englisch?“, fragte Frederick.
„Nicht gut, aber ich denke für unsere flüchtige Bekanntschaft letzter Nacht wird es reichen.“
Während Willi und Frederick auf den Schock die ersten Gläser „Theison“-Schnaps des Tages tranken, unterhielt sich Löckchen mit der Dame auf dem Balkon. Nach einer Weile trat Löckchen wieder in ihr Zimmer und eröffnete schadenfroh: „Frederick, du hast diese Prostituierte gestern Abend neben der Currywurstbude aufgetrieben und nach einem „Mitternachtssnack“ mit auf’s Zimmer genommen. Glückwunsch, du schuldest ihr zehn Goldmünzen.“
„ZEHN?“, rief Frederick verärgert. „Das kann nicht ihr ernst sein! WUCHER!“
„Moment“, sagte Löckchen und hörte genauer hin, während die Dame ihn weiter anbrüllte. „Entwarnung. Wir müssen die Summe teilen, da...“ Er sah unter sich. „Ich habe auch mitgemacht, obwohl Rebecc... Ach egal.“
„HA!“, sagte Frederick. „Da hat die alte Heulsuse doch noch seine Eier gefunden. Trotzdem sind zehn Goldmünzen etwas viel verlangt.“
„Moment“, wiederholte Löckchen und verzog sein Gesicht. „Wir können den Betrag dritteln.“ Zeitgleich sah er mit Frederick beschuldigend in Willis Richtung. „Sie musste den Pinguin-Sexaufschlag draufpacken.“
„Gut gemacht, Willi“, zischte Frederick. „Wir haben dank dir ein halbes Vermögen verbumst!“
„Tut mir leid“, sagte Willi und kratzte sich unterm Schnabel. „Im Ausgleich zahle ich vier Münzen, ihr nur drei.“
Frederick schlug ohne zu Zögern ein. „DEAL!“
Nachdem der guten Frau ihr Geld überreicht wurde, verließ sie das Zimmer nicht ohne den Herrschaften einen Kussmund zuzuwerfen.
„Warum schlief sie eigentlich auf dem Balkon?“, fragte Löckchen.
Frederick kratzte sich an seinem primären Geschlechtsorgan und begutachtete den dritten Kollateralschaden der letzten Nacht. „Juckt es euch auch da unten?“
14
Sie waren keine Stunde auf den Beinen, als ihre knurrenden Mägen sie in das nächste Wirtshaus führte, wobei Fredericks Einwand an der Currywurstbude Mittag zu essen, gekonnt überstimmt wurde.
Sie setzten sich an einen rustikalen Holztisch an der Fensterseite des dunklen Restaurants. Auf den freien Platz neben sich stellte Löckchen seinen Rucksack ab, den sie im Hotelkiosk mit ausreichend Bier und Leckereien für den bevorstehenden Strandbesuch gefüllt hatten.
„Schade, dass die x311 im Hotelkiosk eine Fälschung war“, seufzte Willi.
„X-was?“, fragte Löckchen.
„Habt ihr nicht die Waffen gemerkt,
Weitere Kostenlose Bücher