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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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Anschließend schrie sie die Arztpraxis zusammen, das wusste sie noch. Schließlich musste sie auch ihre Mutter vertrieben haben. Daraufhin folgte ihre Narkose, der wirre Traum und die flotte Behandlung durch Mantis.
    Der seltsame Traum war für sie so gruselig und besorgniserregend, dass sie zumindest nicht an die brutale Begegnung mit dem Kartenspieler denken musste.
    Als sie ihre zarten Finger in ihren Hosentaschen vor der Kälte schützen wollte, fuhr ihr nicht nur wetterbedingt ein eiskalter Schauer über den Rücken. Was sie in ihrer Hosentasche entdeckte, fühlte sich wie das glänzende Etwas an, was Mantis Zack in ihrem Traum zuwarf und schließlich in ihren Händen gelang. Die runde Oberfläche war glatt und kühl, mit einer spitz zulaufenden Beule an dem einen Ende. Aus ihrer Hosentasche zog sie sechs goldene Patronen. Sie ballte die Faust und sah überfragt in den grauen Himmel.
     
     
    6
     
    Auf der Rückfahrt zu ihrem geliebten Blutwäldchen fuhr der „Currywurstmann“ ganze zehn Stunden durch, bis er, Fredericks Magen zu Liebe, die erste Rast einlegte. Sie hielten auf einem leergefegten Rastplatz neben der Autobahn, wo der Currywurstmann sein Currywurstmobil zu Fredericks heißbegehrten Currywurststand umbaute. Kaum war die Theke errichtet und die ersten Würstchen auf dem Grill, stellte der Currywurstmann für seine Passagiere einen weißen, brusthohen Plastiktisch bereit. Willi und Löckchen nutzten ihre Zeit vor allem, um sich die Beine zu vertreten, während Frederick hochinteressiert dem Currywurstmann bei seiner Arbeit zusah.
    Zufrieden holte sich Frederick die erste Portion Currywurst ab und gesellte sich zu dem Plastiktisch, wo sich Willi und Löckchen abstützten und nachdenklich den vorbeirasenden Fahrzeugen nachsahen. Der Muskelberg zerteilte sein Brötchen und versenkte die eine Hälfte in der dickflüssigen Currywurstsoße. Nach dem ersten Biss fiel das Urteil des Gourmets wieder äußerst zufrieden aus. „Der Currywurstmann fährt zwar wie ein Irrer, dafür macht er es mit seiner leckeren Currywurst wieder wett!“
    Löckchen gähnte und fragte, ob der Currywurstmann überhaupt einen Namen hätte.
    „Wir hatten bisher nicht die Gelegenheit ihn zu fragen“, sagte Willi und betrachtete das gierige Grinsen des Currywurstmanns, als er bereits die zweite Portion für Frederick aufstellte. „Sofern er nicht mit Autofahren beschäftigt war, war er ständig seine Münzen am durchzählen. Frederick, ich glaube du hast dem guten Mann ein neues Currywurstmobil spendiert.“
    Frederick stopfte sich seinen Mund mit Fritten voll und murmelte schwer verständlich seinen nächsten Lobgesang auf den Currywurstmann hinaus: „Der Mann hat sich sein Geld verdient. Jeden einzelnen Taler.“
    Im Gegensatz zu Frederick, sehnte sich Löckchen nach keiner warmen Mahlzeit. Sein Bauch wurde zum einen Teil durch Heimweh und zur anderen Hälfte durch nur bedingt erfülltes Fernweh erfüllt. „Schade, dass wir schon so früh fahren müssen.“
    Willi pflichtete dem nickend bei, mit der Gewissheit die frühe Abreise selbst verursacht zu haben. Lieber würde er die restlichen Tage seines Urlaubes mit seiner Sasha verstreichen lassen, doch mit dem plötzlichen Auftauchens des mutmaßlichen Kartenspielers, war eine Person in Gefahr, die ihm viel näher am Herzen lag.
    Löckchen, der ohne Kathrins sexuell wohltuenden Einfluss wieder der Sehnsucht nach Rebecca verfallen war, wollte sich erkundigen, ob sich sein Freund und Mentor Willi ähnlich fühlte. „Sag, Willi. Vermisst du sie schon?“
    „Sasha?“, fragte Willi, fuhr allerdings augenblicklich fort, um nicht den Verdacht auf einen anderen Namen zu lenken. „Sehr. Doch es gibt Dinge, die Vorrang haben.“
    Er drehte sich von Löckchen weg und sah weiter den vorbeiziehenden Fahrzeugen hinterher.
     
     
    7
     
    Während die mutigen Opfer des Kartenspielers von dem unterschiedlich talentierten Ärzte-Tandem Mantis und Doktor Kasper behandelt wurden, hatte sich der stellvertretender Zigeuneranführer Friedjof die Abwesenheit der Revolverhelden zu Nutze gemacht, um einen erfolgreichen Putschversuch zu starten. Mit einer Handvoll Zigeuner machte er es sich im Dorfzentrum gemütlich und hielt jeden Dorfbewohner an, eine Gebühr an den neuen Herrscher des Dorfes zu zahlen. Friedjof allein war mit seinem seltsamen Falken auf der Schulter gruselig genug, dazu kam noch seine kräftige und furchteinflössende Begleitung seiner Zigeunerfreunde.
    Die verängstigten

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