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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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stehen zu sehen. Diese legendären Bäume Afrikas werden auch ‘upside-down trees’ genannt, weil man sie selten mit Laub sieht und ihre Zweige eher wie Wurzeln aussehen, die in den Himmel wachsen. Viele Arten sind über 2.000 Jahre alt. Interessanterweise kann praktisch jeder Teil des Baumes konsumiert werden und wird sowohl von Menschen als auch Tieren benutzt!
    Wir campierten für die Nacht in Sao Hill, in den Kipengere-Bergen und am folgenden Tag erreichten wir Songwe an der Grenze zu Malawi. Ich wollte mir meine Nervosität nicht anmerken lassen, als wir auf die Grenze zusteuerten. Was, wenn man sich in der malawischen Botschaft in Nairobi vertan hatten? Was würde ich tun, wenn ich die Grenze nicht überqueren konnte? Der Beamte sah sich meinen Reisepass an und stempelte ihn nonchalant ohne irgendwelche Fragen zu stellen. An die Wand neben seinen Schreibtisch gepinnt, hing ein DIN A4 Blatt Papier mit einer Liste von Ländern darauf. Drei Namen waren vor kurzem von Hand an das Ende der Liste hinzugefügt worden: Japan, Italien und Frankreich! Ich war so erleichtert! Ich hatte es geschafft, die Grenze zu überqueren. Malawi!

VI                Malawi
    Die Gegend, die jetzt Malawi genannt wird, wurde von verschiedenen Bantu Stämmen besiedelt, die zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert hierher migrierten. Das frühe 19. Jahrhundert brachte zwei weitere wichtige Migrationen: die Yao, die mit von swahili-arabischen Händlern von Afrikas Ostküste zur Verfügung gestellten Waffen bewaffnet waren. Diese nahmen Südmalawi ein, töteten die Einwohner, nahmen sie gefangen und verkauften sie in die Sklaverei. Etwa zur gleichen Zeit siedelten sich Zulu-Gruppen aus dem heutigen Südafrika in Zentralmalawi an und wurden als die Ngoni bekannt.
Malawisee
Chitimba
    In unserer ersten Nacht in Malawi wohnten wir in Chitimba, einem Strandbadeort am nördlichen Ende des Malawisees. Dieser See liegt zwischen Mosambik, Tansania und Malawi. Er ist 580 Kilometer lang, 80 Kilometer weit und ist der drittgrößte See in Afrika und der achtgrößte See der Welt. In Chitimba hatten wir keine Gelegenheit, im kristallklaren, frischen Wasser des Sees zu baden, weil wir spät ankamen und am folgenden Tag früh aufbrechen wollten, um zum Dorf Livingstonia zu wandern.
    Livingstonia, eine christliche Mission, die 1894 im Gedächtnis an David Livingstone gebaut wurde, stand nicht weit von dem Resort auf einer nahe gelegenen, steilen Klippe und überblickte den See. Wenn ich sage ‘nicht weit’, meine ich Luftlinie. Wir brauchten Stunden, um dorthin zu wandern! Wir begannen unseren Anstieg um 7:30 Uhr und erreichten die Manchewe-Fälle drei Stunden später. Bis dahin war die Gruppe komplett fix und fertig, weil der Hügel ziemlich steil war und wir seit dem Berg Sinai nichts besonders körperlich Anstrengendes unternommen hatten! An dem 300 Meter hohen Wasserfall legten wir für fünfzehn Minuten eine Pause ein, um die Aussicht zu genießen und wieder zu Atem zu kommen! Eine halbe Stunde später erreichten wir schließlich das Dorf. Endlich! Wir durchquerten es auf der Suche nach dem Dorfmuseum. Dieses zeigte viele von Livingstones originalen Briefen und Berichten und bot einen interessanten Einblick in sein Leben und seine Forschungen, wurde mir gesagt. Nach vier Stunden des Kletterns erreichten wir es und mussten leider feststellen, dass das Museum geschlossen war. Jemand aus dem Dorf war gestorben und die Beerdigung war an dem Tag, sodass keiner da war, um das Museum zu öffnen. Frag nicht ...!
    Unsere Wanderung bergab ging viel schneller, aber dauerte dennoch zweieinhalb Stunden. Während des Abstiegs ging ich mit Emily, einem griechischen Mädchen aus Athen, die auch über Land reiste, allerdings mit einer anderen Gruppe. Unsere beiden Gruppen waren gemeinsam nach Livingstonia hinauf- und herabgestiegen. Ich genoss die Unterhaltung mit ihr. Sie hatte einen typisch griechischen Akzent, wenn sie Englisch sprach. Zum Beispiel sprach sie das englische ‘sh’ aus, als sei es ein ‘s’. Ein typisches Beispiel wäre ‘fis’ zu sagen statt ’fish’! Sie erinnerte mich an Stavros, meinen griechischen Freund, der den gleichen Akzent hatte. Ich fragte mich, wie es ihm wohl gerade in Athen ging ... Dann kam mir der Gedanke, dass ich Stavros ein Geschenk aus Malawi kaufen und Emily bitten könnte, ob sie es zurück nach Athen mitnehmen und ihm geben könnte? Ja! Sie würde es gerne tun!
    Wieder am Campingplatz gingen wir alle zur

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