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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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helfen. Es ging hier wirklich nicht mehr um seine eigene Sehnsucht nach ihr. Sie brauchte ihn. Er sprang auf. Er würde sofort zu ihr fahren, dann würde er weiter sehen.
    Als Tristan Bernhoff am späten Abend in Barlinghausen ankam, lag das Herrenhaus schon im Dunkeln. Jetzt konnte er keinen mehr herausklingeln. Er musste sich auf eine andere Weise Eingang verschaffen. Vielleicht konnte er zu Isolde hinauf klettern? Doch Wolkendecken ließen das Mondlicht nicht durch und er hatte zuerst Mühe in der Dunkelheit, Isoldes Zimmer überhaupt auszumachen. Er war dann jedoch erleichtert, als er einen Lichtschein durch die Vorhänge ihres Fensters schimmern sah. So tastete er nach kleinen Kieselsteinen und warf einen gegen die Scheiben. Fast augenblicklich wurde geöffnet und er hörte die geliebte Stimme: „Tristan?“
    „Ja!“, rief er leise.
    „Komm zum Hintereingang, ich mach dir auf“, flüsterte Isolde und schloss das Fenster.
    Nur wenige Augenblicke später wurde er von einem weißen Arm ins Haus gezogen. Nach einem flüchtigen Kuss schlichen beide in Isoldes Zimmer, wo die junge Frau weinend an die Brust ihres Geliebten sank. So verbrachten sie auch die nächsten Stunden. Tristan hielt die schluchzende Geliebte fest an sich gedrückt, bis sie keine Tränen mehr hatte und ihm alles in Ruhe erzählen konnte. Wie ihre arme Mutter sich hin und her warf in ihrem Bett. Wie sie immer wieder aufschrie, als peinigten sie Höllendämonen! Wie sie während der ruhigeren Phasen das Wort „Fluch“ vor sich her murmelte.
    Und wie dann plötzlich gestern Abend ihre Mutter das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Sie sprach wieder ganz normal. Die Krise war endlich vorbei! Heute noch wollte sie ihrer Tochter etwas sehr Wichtiges mitteilen. Aber alles würde wieder gut werden. Beruhigt schlich Tristan in den frühen Morgenstunden aus Isoldes Zimmer und fuhr zurück nach Hamburg.
     
     
    Kapitel  13
     
    Isolde konnte nach Tristans Abschied endlich in einen tiefen Schlaf fallen und sich von den Strapazen der letzten Tage erholen. Gegen Mittag ging sie hinunter ins Speisezimmer, wo sie zu ihrem Erstaunen ihre Mutter am Tisch sitzen sah. Sie sah aus, als wäre nichts gewesen.
    „Mutter“, rief Isolde besorgt und kniete nieder vor dieser tapferen Frau, „warum gönnst du dir nicht noch ein paar Tage Ruhe?“
    „Hab keine Angst um mich, mein Kind, mir geht es sehr gut. Lass uns jetzt das Mahl genießen! Nach dem Mittagsschlaf erwarte ich dich dann im Büro. Jetzt möchte ich noch nichts sagen.“ Und die Baronin nahm den silbernen Suppenlöffel und begann zu essen.
    Auch wenn Isolde vor Neugier platzte, wagte sie doch nicht, die Baronin zu bedrängen. Sie wusste, es war aussichtslos. Also versuchte sie, alle Einfälle die ihr in den Sinn kamen, zu verscheuchen und das köstliche Essen zu genießen. Danach machte sie einen kleinen Spaziergang durch den Park und kam gedankenverloren auch zu der Rosenlaube, in der sie so zärtliche Stunden mit Tristan verbracht hatte. Das war vor nur ein paar Tagen gewesen, aber nach dieser schweren Zeit am Bett der kranken Mutter war ihr, als habe sich dieses Ereignis schon vor Jahren zugetragen. Was für ein merkwürdiges Gefühl! Isolde erschauerte und ging voll dunkler Ahnung zurück ins Haus zu ihrer Mutter, die in ihrem dunklen Büro schon auf sie wartete.
    „Was ich dir jetzt zu sagen habe, Isolde“, begann die Baronin mit ernster Miene, „ist sehr wichtig für deine und meine Zukunft.“
    Sie machte eine abwehrende Handbewegung, um ihre Tochter, die etwas fragen wollte, zum Schweigen zu bringen.
    „Höre mir jetzt erst zu, ohne mich zu unterbrechen!“, befahl sie im strengen Ton. Dann schwieg sie eine Weile, um sich zu sammeln, räusperte sich und sagte: „Ich habe vor Jahren, kurz nach dem Tod deines Vaters, ein großes Unrecht begangen, das jetzt endlich gesühnt werden muss. Leider kann ich dies nicht alleine tun, sondern muss auch dich bitten, mir deine Unterstützung nicht zu versagen.“
    Isolde schwieg wie geheißen, aber innerlich wurde sie von tausend Fragen bestürmt. Was für ein Unrecht? Ihre gute, aufrechte Mutter? Und welche Sühne? Wie konnte sie ihrer Mutter dabei helfen?
    „Um dir meine Verfehlung verständlich zu machen, muss ich ein wenig ausholen.“ Die Baronin atmete tief ein und aus.. „Wenn du an den Baron Ludwig von Barlinghausen zurück denkst, siehst du ihn sicher als einen liebevollen Vater, der seine kleine Prinzessin verwöhnte, wo er nur konnte.“ Sie

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