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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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eilte barfuß zum Gemach ihrer armen Mutter.
    Inzwischen hatte der treue Diener Joseph die Herrin schon ins Bett gehoben und das Dienstmädchen wischte der fiebrigen Baronin die schweißnasse Stirn.
    „Habt ihr den Arzt gerufen?“, fragte Isolde angstvoll. Sie nickten beide. Die kleine Baroness kniete am Bett ihrer zitternden Mutter, ergriff ihre kalte Hand und flehte: „Mama, hörst du mich? Mama, was ist passiert?“ Aber ihre Mutter antwortete nicht.
    Und da versank die junge Frau in tiefe Traurigkeit. Da war es wieder. Nach den unermesslich schönen Stunden voller Wonne schlug das Schicksal wieder zu. Wieder wurde sie bestraft, weil sie nach den Sternen gegriffen hatte. Sie hatte an die Dauer ihres Glücks geglaubt und wurde nun eines Besseren belehrt. Und sie weinte bitterlich um ihre arme Mama, um Tristans kommende Enttäuschung und um ihre eigene verlorene Lebensfreude.
    Als sie später zum Frühstück ins Speisezimmer kam, saß Raban mit ihren Gästen schon da.
    „Was ist mit dir, Isolde?“, rief Tristan besorgt aus. „Steht es so schlimm um deine Mutter?“
    Raban hatte seinen Freunden von dem Unglück berichtet. Die junge Frau musste ihre Tränen zurückhalten und nickte nur. Dann fasste sie sich und sagte mit gebrochener Stimme:
    „Ich muss euch bitten, nach Hause zu fahren, meine arme Mutter braucht meine ganze Aufmerksamkeit in nächster Zeit.“
    Als ihr Geliebter etwas sagen wollte, winkte sie müde ab und versprach, ihn in einem freien Augenblick anzurufen, um ihm alles zu erklären. Tristan war enttäuscht, verstand aber das Leid seiner Geliebten. Er nickte und küsste inbrünstig die zitternde, kleine Hand der völlig verstörten jungen Frau. Diese wandte sich mit gesenktem Haupt ab und verließ traurig den Raum.
    Tristan schaute besorgt hinterher, aber er wusste, dass sie jetzt allein sein musste. Er würde ihr später seine Hilfe und Unterstützung anbieten, wenn sie sich an die neue Situation besser gewöhnt hatte.
    Außerdem hatte er auch das Gefühl, dass er sie wieder aus ihrer pessimistischen Lebenseinstellung herausholen müsste. Bestimmt dachte sie wieder, dass sie keine Berechtigung zum Glücklichsein habe.
    Dabei musste er sich auch innerlich eingestehen, dass tatsächlich jedes Mal, wenn seine Isolde tiefe Glücksgefühle empfand, irgendetwas Schlimmes in ihrer Familie passierte.
    Doch Halt, nein, diesem Fatalismus wollte er nicht auch noch nachgeben! Er würde wie immer für sein Glück kämpfen, wenn es sein musste.
    Kapitel  12
     
    Isolde kam nicht mehr hinunter, um sie zu verabschieden. Tristan sah sie am Fenster stehen und winkte ihr zu. Sie wischte sich über die Augen und winkte zurück.
    Unterwegs war der junge Mann versucht, zum Gut von Horsten zu fahren und Gerro sein Leid zu klagen. Aber dieser war bestimmt mit anderen Dingen beschäftigt. Und er wollte seinem Freund nicht durch seine eigene Traurigkeit die gute Laune verderben.  Er hielt aber am Straßenrand an, um seiner armen Geliebten eine SMS zu schicken. „Ich liebe dich für immer und ewig, meine Isolde. Halte durch!“, schrieb er ihr.
    Er war glücklich, als Damian anfing, von seinem Radsport zu sprechen. So wurde er aus seinen brütenden Gedanken herausgerissen. Sie unterhielten sich lange über dieses Thema und Tristan konnte seinem kleinen Bruder aus eigener Erfahrung heraus viele wertvolle Tipps geben, wie er seine alte Kondition wieder erlangen könnte. Während seines Auslandsschuljahres hatte Damian anders trainieren müssen als sonst, und er konnte nicht abschätzen, ob es effizienter gewesen war.
    „Aber dafür konnte ich viel reiten, das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht“, sagte er abschließend. Und sie fingen an, über das Reiten zu sprechen.
    Nach einer Weile fragte Damian: „Das, was du über unseren Großvater erzählt hast, finde ich sehr interessant. Ich habe das nicht gewusst.“
    „Wie auch, Damian, du bist ja viel jünger als ich und Vater ist schon so lange tot. Mir hat er vieles noch erzählen können. Ich glaube, Mutter weiß auch nicht alles, aber wir können sie mal löchern zu Hause. Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, ob ich mich an alles richtig erinnern kann.“
    „Aber erzähl mal, was du weißt!“, bat der kleine seinen großen Bruder.
    „Ich glaube, unser Großvater, Ferdinand von Bernhoff, hatte ein großes Gestüt in der Nähe von Stralsund, das dann aber verstaatlich wurde. Und daraufhin musste er auch auf sein Adelsprädikat verzichten. So waren die Zeiten

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