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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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damals im Osten.“
    „Aber jetzt könnten wir es doch wieder zurückfordern. Stell dir das mal vor, wir beide auf einem eigenen Gut! Toll!“
    „Träum nicht zu früh, Damian, Vater hätte es sowieso nicht geerbt, denn er war der Zweitgeborene. Das Gut wäre an Onkel Wolfram gefallen. Er war der älteste Sohn und dann erst kam Wigand, unser Vater. Du erinnerst dich doch an Onkel Wolfram, der jetzt in Bayern lebt?“
    „Ja, ja, aber er hat doch gar keine Söhne, nur Töchter, nicht wahr?“
    „Ja, die haben wir auch schon seit Jahren nicht mehr gesehen, Gundula und Gabriele.“
    „Dann sind wir doch jetzt die rechtmäßigen Erben, beziehungsweise du als Ältester!“
    „Nein, Kleiner, inzwischen haben sich die Gesetze geändert. Frauen sind jetzt auch erbberechtigt! Und außerdem könnten doch unsere Cousinen inzwischen Söhne bekommen haben. Also schlag dir das Ganze schön aus dem Kopf. Da ist nichts zu holen!“
    „Na gut, aber unseren Namen können wir doch wenigstens wieder in „von Bernhoff“ ändern, das wäre doch etwas!“, rief Damian zum Schluss.
    „Ja, das werden wir tun, kleiner Bruder, das ist mir auch wichtig!“
    „Du willst wohl Isolde heiraten, was?“, fragte Damian verschmitzt.
    Tristan schaute ihm ernst ins lachende Gesicht und nickte nur. Das war es wieder, das Stichwort, das ihn ins Grübeln brachte. Wie konnte er nur seiner Isolde helfen? Und wann würden sie sich wiedersehen? Wann würde er sie wieder in den Arm nehmen können? Er musste an die letzte Liebesnacht denken und eine ungeheure Sehnsucht nach seiner Geliebten stieg in ihm auf. Er seufzte laut auf.
    Zu Hause angekommen, begrüßte er nur kurz seine Mutter und zog sich dann sofort in sein Zimmer zurück, um im Internet zu recherchieren. Aber er fand auch dort keine zufriedenstellende Antwort auf seine Frage, welche Schritte er unternehmen müsste, um seinen Nachnamen wieder zurückändern zu können. Er müsste wohl den Familienanwalt konsultieren. Gleich morgen würde er sich einen Termin geben lassen.
    Zwischendurch versuchte er immer wieder Isolde auf dem Handy zu erreichen, aber vergeblich. Sie hatte es wohl ausgeschaltet. Also schickte er ihr immer wieder eine SMS. „Ich liebe dich!“, stand da in allen Variationen. Und: „Melde dich bitte, so schnell du kannst!“ Aber er erhielt keine Antwort. So ging Tristan besorgt und traurig ins Bett.
    Erst am nächsten frühen Morgen fand er eine Nachricht von Isolde auf seinem Handy. „Ich vermisse dich auch unendlich, aber Mutter geht es so schlecht, dass ich nicht anrufen kann, vielleicht später, wenn der Doktor wieder da ist! Viele Küsse, Isolde!“ Glücklich presste er das Telefon an sein klopfendes Herz.
    Zwei Tage später, am Nachmittag, als er gerade im Seminar saß, spürte er endlich die Vibration seines Handys und ging mit einer Entschuldigung hinaus auf den Flur. Isolde war in Tränen aufgelöst, als sie ihm mitteilte, dass ihre Mutter eine schwere Nervenkrise durchmachte. Mit Fieberschüben, Zittern und Zucken und angstvollen Schreien. Es war kaum auszuhalten. Aber sie wollte nicht, dass die Dienstboten diese schlimmen Zustände sahen. Nur die gute Frau Wedemann war da, wenn man sie brauchte. Sie hatte auch einige Stunden am Bett gewacht, so dass Isolde ein wenig hatte schlafen können. Der Arzt meinte aber, die Krise würde bald vorbei sein, vielleicht in ein oder zwei Tagen.
    „Hältst du das denn noch durch, Liebes?“, fragte Tristan eindringlich, „Soll ich vielleicht kommen und dir irgendwie helfen?“
    „Nein, nein, das kann nur ich machen, dabei kann mir keiner helfen. Im schlimmsten Fall habe ich noch unsere gute Haushälterin, Sie springt gerne ein, wenn ich sie bitte. Ich melde mich, so schnell ich kann.“ Er hörte nur noch einen lauten Schluchzer, dann hatte sie aufgelegt.
    Tristan konnte nicht wieder ins Seminar zurück. Er könnte sich im Augenblick gar nicht konzentrieren. So ging er wie schlafwandelnd hinaus in die Sonne, die bald hinter dem Horizont verschwinden würde. Er setzte sich auf eine Bank. Er musste nachdenken.
    Diese Situation war schwer zu ertragen. So rief er Gerro an, um andere Neuigkeiten über das Gut Barlinghausen zu hören, aber dieser wusste auch nicht mehr als er selber. Seufzend legte er auf.
    Normalerweise respektierte Tristan die Wünsche anderer Menschen, aber in diesem Fall war es etwas Anderes. Isolde war nicht mehr in der Lage zu beurteilen, was für sie selbst wichtig und gut war. Er musste ihr irgendwie

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