Mir verspricht dein Name Liebe
berichten. Jetzt gleich. Und dann musste sie daran arbeiten, sich ihre Liebe zu ihm aus dem Herzen zu reißen.
Kapitel 14
Tristan verbrachte den Tag, an dem seine Geliebte erfuhr, dass sie ihrem eigenen Glück für immer entsagen musste, mit intensiver Vorbereitungsarbeit für sein Staatsexamen. Er war gut gelaunt und voller Tatendrang. Alles ging ihm leicht von der Hand und am Abend ging er zufrieden früh schlafen, um für den nächsten Tag wieder fit zu sein.
In seinem Bett dachte er nochmals in Ruhe über seine Zukunft nach. Jetzt hatte er ein klares Ziel vor Augen. Er wollte mit seiner geliebten Isolde auf Gut Barlinghausen leben. Dafür musste er so schnell und so gut wie möglich die Prüfungen hinter sich bringen, um die Baroness heiraten zu können. In einem Ehevertrag würde er auf jegliche finanzielle Unterstützung der Familie von Barlinghausen verzichten. Er hatte ja bald einen Beruf, von dem er leben konnte. Als Wirtschaftsfachmann könnte er seiner zukünftigen Schwiegermutter eine Menge Schriftkram abnehmen. Gleichzeitig könnte er mit dem Verwalter des Gutes neue Geschäftskonzepte entwickeln. Mit Isolde zusammen würden sie Gut Barlinghausen zu einem noch erfolgreicheren Unternehmen machen können. Auch wenn er nur die Rolle des Prinzgemahls haben würde, seine Talente im wirtschaftlichen Bereich und sein Wissen und seine Begeisterung für Pferde wären dort sicher willkommen.
Er hatte mehrfach versucht, seine Liebste anzurufen, leider vergeblich, aber er machte sich keine so großen Sorgen mehr. Sie war sicher immer noch mit ihrer kranken Mutter beschäftigt, auch wenn das Schlimmste schon überstanden war.
Am nächsten Morgen stand er schon sehr früh auf, um in der Staatsbibliothek zu arbeiten. Auch an diesem Tag war er höchst konzentriert dabei. Müde, aber glücklich und zufrieden, kam er am Abend nach Hause zurück. Damian und seine Mutter saßen schon beim Essen und legten schnell noch ein Gedeck für ihn auf.
In seinem Zimmer fand er auf seinem Schreibtisch einen handadressierten Brief vor. Wer schrieb ihm denn im Zeitalter der Handys noch? Der Umschlag roch zart nach dem Parfüm seiner Liebsten. Lächelnd riss er ihn auf und las die ersten Sätze. Er erblasste und warf sich auf sein Bett. Laut stöhnte er auf. Dann zwang er sich, den ganzen Brief zu Ende zu lesen.
Mein Liebster,
was ich schon immer geahnt habe, hat sich nun bewahrheitet. Ich habe in meinem Leben kein Recht auf Glück. Meine Mutter hat unter Bedingungen, die ich hier nicht weiter erläutern kann, meine Hand verpfändet an einen alten Freund der Familie. Seinen Namen hast Du schon einmal gehört. Es ist der Fürst von Kornwallenburg. Ich muss mich dieser Verpflichtung beugen, um die Ehre unseres alten und ehrwürdigen Adelsgeschlechts zu retten. Sein Name soll durch keine Verfehlung, keinen Makel, beschmutzt werden. Das bin ich meinen Vorfahren schuldig.
Es tröstet mich ein wenig zu wissen, dass der Fürst ein höchst ehrenwerter Mann ist mit einem nicht unbedeutenden Vermögen, was nach unserer Vermählung auch für unser Gut von Vorteil sein wird.
Er ist auch ein Mann mit einem großen Herzen. Als kleines Mädchen hatte ich ihn sehr gern. Er hat sich immer, wenn er zu Besuch kam, liebevoll mit mir beschäftigt. Ich hegte für ihn damals genauso zärtliche Gefühle wie es eine Tochter ihrem Vater gegenüber tut. Ich weiß nicht, ob ich ihn heute auch noch so mögen kann. Aber ich weiß genau, als Mann werde ich ihn niemals lieben können.
Diese Liebe gehört nur Dir allein, für immer und ewig. Es zerbricht mir das Herz, wenn ich an Deinen Schmerz denke, den ich Dir zufügen muss. Bitte vergib mir, dass ich diesem harten Schicksalsschlag nicht trotzen kann. Verzeih mir meine Schwäche. Gegen die Ehre meiner Familie ist mein eigenes Glück nichtig. Aber habe ich das Recht, auch das Deine zu opfern? Ich weiß es nicht. Doch ich kann nicht anders. Mein Pflichtgefühl zwingt mich dazu.
Und Du sollst wissen, dass Du von nun an frei bist. Mir bist Du nicht mehr verpflichtet. Werde glücklich, Geliebter, und vergiss mich für immer.
Deine unglückliche Isolde
In seinem unendlichen Schmerz zerknüllte Tristan das Papier, warf es zu Boden und trat darauf. Es war unerträglich. Er hob den Brief wieder auf, strich ihn glatt und presste ihn an sein Herz. Er stöhnte laut auf.
Damian kam ins Zimmer, erschrak und rief ihre Mutter zu Hilfe. Sie holte sofort ein Glas kaltes Wasser und zwang Tristan zu
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