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Mira und der weiße Drache (German Edition)

Mira und der weiße Drache (German Edition)

Titel: Mira und der weiße Drache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
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für einen Augenblick grimmig. »Und Sycorax sah Xenia im Haus der schwarzen Hexe verschwinden. Als die Ratshexe Xenia daraufhin befragen wollte, war sie schon verschwunden. Jetzt suchen sie dich, Miranda! Du sollst wieder zurückkommen. Wir brauchen dich, um das Buch wiederzufinden!«
    Er lächelte Miranda zu, die zu Miras Überraschung ein bisschen rot wurde.
    »Wir haben das Buch schon gefunden!«, rief da die Hexe Fa dazwischen. Rabeus’ Augen blitzten auf. »Und, wo ist es?«, fragte er gespannt.
    Eine Weile herrschte Stille. Die Hexe Fa holte tief Luft. »Das Buch der Metamorphosen existiert nicht mehr. Der weiße Drache hat es verbrannt«, erklärte sie mit rauer Stimme.
    Rabeus schwieg einen Augenblick, um die Nachricht zu verdauen. »Aber, wie konnte das geschehen?«, fragte er verwirrt.
    Die Hexe Fa seufzte. »Das ist eine lange Geschichte. Ich werde sie beim nächsten Zauberrat erzählen.« »Ihr wollt wieder zum Zauberrat kommen?«, fragte Rabeus überrascht. »Ja«, brummte die Hexe Fa. »Leider! Eigentlich würde ich lieber den ganzen Winter in Ruhe vor dem Kamin sitzen und Krötenpunsch trinken!« Sie warf einen kurzen Blick auf Mira und Miranda. »Aber man lässt mich ja nicht!«
    In diesem Moment kam Tante Lisbeth mit einem großen Blech Zwetschgenkuchen ins Wohnzimmer und stellte es auf den Tisch. Rabeus nahm sich ohne zu fragen ein Stück und schob es gierig in den Mund. »Das schmeckt großartig!«, sagte er mit vollem Mund zu Tante Lisbeth.
    Die war immer noch sehr bleich und setzte sich an den Tisch. Sie sagte eine Weile nichts und sah die Hexe Fa lange an. »War ... war dieser Junge nicht vorhin noch ein Luchs?«, erkundigte sie sich dann vorsichtig bei ihr. »Aber ja«, sagte die Hexe Fa freundlich.
    »Er ist ein junger Zauberer und der Luchs ist sein Wunschtier.« »Sein Wunschtier!«, wiederholte Tante Lisbeth verständnislos. »Ich bin also nicht verrückt oder so was?«, fragte sie schließlich hoffnungsvoll.
    Die Hexe Fa winkte ab. »Nicht mehr oder weniger als andere Menschen auch.« »Gut«, sagte Tante Lisbeth und wischte sich nun schon wieder eine Träne aus dem Gesicht. Mira fürchtete schon, Tante Lisbeth würde sich nun schluchzend in die Arme der Hexe Fa werfen. Doch nichts dergleichen geschah. »Sie trinken doch etwas Schnaps mit mir?«, fragte sie stattdessen die Hexe Fa. Die nickte zustimmend. Und so holte Tante Lisbeth eine Flasche Schnaps hinter dem Schrank hervor und schenkte zwei Gläser voll ein.
    »Sie müssen wissen, ihre famose Großnichte kann sich auch verwandeln«, sagte die Hexe Fa, nachdem sie ihr Glas geleert hatte und sich zufrieden nachschenkte.
    »So, in was denn?«, fragte Tante Lisbeth misstrauisch.
    »In eine Amsel«, erklärte Mira und räusperte sich. Da hellte sich Tante Lisbeths Miene mit einem Mal auf und sie lächelte die verblüffte Mira sogar an. »Das ist gut«, sagte sie und kippte den Schnaps in einem Zug hinunter. »Ich dachte schon, du wärst eine Katze.«

24. Kapitel
    in dem Mira ein Geschenk bekommt
    Wenig später saßen nur noch Mira, Miranda und die Hexe Fa in Tante Lisbeths Wohnzimmer. Tante Lisbeth hatte zuvor mit der Hexe Fa noch ein zweites, erstaunlich großes Glas Schnaps getrunken und sich dann rasch entschuldigt. Und auch Rabeus musste weiter und hatte, bevor er sich wieder in einen Luchs verwandelte, alle kurz umarmt, woraufhin Miranda tomatenrot angelaufen war.
    Jetzt gähnte Mira und spürte mit einem Mal, wie müde sie war. Die Zeit war vergangen wie im Fluge. Trotzdem wäre sie um nichts in der Welt ins Bett gegangen, so sehr genoss sie die Gesellschaft ihrer neuen Freunde. Draußen peitschte der Regen gegen die Scheibe, und auch Miranda und die Hexe Fa hatten keine Lust, sich zu verwandeln und im strömenden Regen nach Hause zu fliegen. Beide hatten sich mittlerweile an den emsigen Kuckuck gewöhnt, und die Hexe Fa machte sich einen Spaß daraus, ihn jede Viertelstunde in einer anderen Farbe erscheinen zu lassen.
    Miranda kratzte gerade das letzte Stück Kuchen vom Blech, und die Hexe Fa schenkte sich ihre fünfte Tasse Kaffee ein, wobei sie immer wieder die zierlichen Porzellantassen bewunderte und in ihren großen, gegerbten Händen hin und her drehte.
    »Aber woher wusstest du, dass wir im Blauen Pfau sind?«, fragte Miranda nach einer Weile des Schweigens. Die Hexe Fa grinste und Mira konnte zwei blitzende Goldzähne sehen. »Kennst du den Spiegel in meiner Küche?« »Du meinst das alte Ding mit den vielen Sprüngen?«,

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