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Mirage: Roman (German Edition)

Mirage: Roman (German Edition)

Titel: Mirage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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Costellos nächste Schicht um vierzehn Uhr beginnt. Ihr könnt also euren Tee in Ruhe austrinken.«
    Samir strahlte wieder über sämtliche Backen.
    »Wissen Sie was, David«, sagte Mustafa, »wenn Sie diesen Flug nach Berlin heute Abend ausfallen ließen, hätten wir bestimmt noch ein paar Fälle, die Sie mal eben für uns lösen könnten.«
    »Schauen wir zunächst, wie diese eine Sache läuft. Costello interessiert mich nicht, aber wenn wir die Brüder Hoffmann ausfindig machen, bleibe ich vielleicht noch ein Weilchen.«
    Um Viertel vor zwei hatten sie Zivilbeamte im und um das Krankenhaus postiert. Ein halbes Dutzend städtische Polizeieinheiten, ein Bombenräumkommando und ein CSA-Trupp standen abrufbereit.
    Mustafa, Samir und Sindbad parkten gegenüber der Rettungszufahrt des Krankenhauses. Sindbad hatte sein Botschaftsfahrzeug als mobilen Kommandoposten angeboten, und Mustafa hatte angenommen, da er vermutete, es würde komfortabler sein als der schwarze Transporter. Außerdem – und das war etwas peinlich – verfügte das israelische diplomatische Korps, zumindest der Teil davon, der in Wirklichkeit zum Mossad gehörte, über bessere Kommunikationsgeräte als das arabische Heimatschutzministerium. Anstatt zwischen zwei Funkgeräten hin- und herzujonglieren, konnte Mustafa mit Sindbads fest installierter Anlage sowohl den AHS- als auch den Polizeifunk abhören und Meldungen auf den entsprechenden Frequenzen abgeben.
    Amal saß im Parkhaus neben dem Krankenhaus und spielte Kassiererin. Mustafa hatte gehofft, dass eine unbekannte Frau im Kassenhäuschen weniger Verdacht erregen würde, aber dieser Teil des Plans funktionierte zu gut: Die Ärzte und Krankenpfleger, die zur 14-Uhr-Schicht kamen, blieben alle am Schalter stehen, um Amal anzubaggern, und verursachten am Eingang des Parkhauses einen kleinen Verkehrsstau. Ein paar der anderen AHS-Beamten begannen, Amal wegen ihrer »neuen Verehrer« aufzuziehen; dann meldete sich Abd ar-Rashid, ein älterer Agent, der sich nach dem 9. November vehement wieder zum Islam bekannt hatte, über Funk, um sie wegen ihrer zotigen Bemerkungen zu rügen.
    »Das reicht!«, unterbrach Mustafa den Wortwechsel. »Friede sei mit euch allen und haltet endlich die Klappe! Es ist fast zwei. Sieht jemand die Zielperson?«
    »Mustafa?«, antwortete eine Stimme fast augenblicklich. »Hamdan hier. Möglicherweise haben wir ihn. Du sagtest, Costello fährt ein weißes Motorrad?«
    Mustafa warf Sindbad einen Blick zu. »So lauten unsere Informationen, ja.« Er sagte die Zulassungsnummer auf.
    »Das ist es. Er ist hier.«
    »Ist er auf dem Weg in die Tiefgarage?«
    »Das war er. Er ist gerade an den Bordstein gefahren und hat sich seinen Pieper angesehen. Jetzt telefoniert er mit seinem Mobiltelefon …«
    Mustafa warf Sindbad wieder einen Blick zu und deutete mit dem Kopf hoffnungsvoll zum Funkgerät. Sindbad schüttelte den Kopf.
    »Mustafa?«, sagte Hamdan. »Sollen wir ihn uns schnappen?«
    Ehe Mustafa antworten konnte, meldete sich Abdallah von der Krankenhaus-Telefonzentrale: »Mustafa, Costello ist gerade in der Leitung … Er sagt, er wird sich zum Dienst verspäten.«
    »Sagt er auch, warum?«
    »Familiärer Notfall.« Mustafa nahm den Finger vom Sendeknopf. »Habe ich in Costellos Akte irgendwas bezüglich Angehöriger in Bagdad übersehen?«
    »Nein«, sagte Sindbad. »Er hat hier keine. Das Familienähnlichste wäre noch eine Verlobte, die vor ein paar Jahren in Gaza-Stadt getötet wurde.«
    »Wer hat ihn also dann angepiept?«
    »Zweimal würd ich raten«, sagte Samir aus dem Fond.
    Hamdan: »Mustafa? Der Typ ist wieder losgefahren. Was sollen wir tun?«
    »Folgt ihm«, sagte Mustafa nach kurzer Überlegung. »Behaltet ihn im Auge, aber nehmt ihn noch nicht fest. Möglich, dass er sich mit den Hoffmanns treffen will … Hamdan, hast du mich verstanden?«
    Aus dem Funkgerät ertönte ein mit einer Autohupe unterlegter Fluch.
    »Hamdan?«
    »Ach, wir stecken hinter einem Idioten fest, der sich nicht von der Stelle rührt … Costello konnte sich vorbeiquetschen. Er biegt gerade auf den Unionsboulevard, Richtung Süden.«
    Sindbad hatte den Wagen schon angelassen. Dreißig Sekunden später waren auch sie auf dem Boulevard, einen Block hinter dem weißen Motorrad.
    »Ich bitte um allgemeine Aufmerksamkeit«, sprach Mustafa in das Funkgerät. »Costello fährt in südlicher Richtung und nähert sich der Brücke des 14. Juli. Wir möchten wissen, wo er hinwill, also würde ich meine

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