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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Miles
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lediglich über ihre Versuche, die Hausherrin zu spielen, belustigt war. Das von Mr Bennett und seiner Tochter angeführte Personal hatte sie von Anfang an wie einen Eindringling behandelt. Sie nahm an, sie müsse dankbar dafür sein, dass die Dienstboten nicht gleich nach ihrem Lohn gefragt hatten. Davor grauste ihr täglich, denn sie hatten ihn vermutlich seit Langem nicht erhalten. Sie war nicht einmal sicher, wie viele Dienstboten in “The Grange” beschäftigt waren.
    Es gab den alten Mr Bennett und seine Tochter, dazu deren Sohn und Tochter und eine mürrisch dreinblickende alte Frau, die vorgab, Staub zu putzen, Mirandas Ansicht nach jedoch entweder blind oder zu faul war, um ihre Arbeit ordentlich zu verrichten. Und jetzt war auch noch die junge Esme Lennox aus dem Dorf gekommen. Das ganze Personal war irgendwie miteinander verwandt und seit vielen Jahren im Haus. Das war vermutlich der Grund dafür, weshalb die Leute Miranda als Eindringling in einem Haus empfanden, das sie als ihr Heim betrachteten.
    Sie war nicht daran gewöhnt, dass man sich ihre Anweisungen grinsend anhörte oder sogar infrage stellte. Vor allem war sie nicht an Ausflüchte und freche Lügen gewöhnt. Und sie war überzeugt, belogen und bestohlen zu werden. Dauernd verschwanden Lebensmittel aus der Vorratskammer. Überall waren helle Flächen an den Wänden, wo früher Bilder gehangen haben mussten. Mrs Bennett hatte erklärt, der Herr habe die Gemälde vor seiner Abreise nach Italien verkauft. Miranda hatte keinen Anlass, an dieser Behauptung zu zweifeln, tat es aber trotzdem. Sie fragte sich, wie Julian ein solches Durcheinander im Haus hatte ertragen können, und sagte sich, er sei zu gutmütig und träge gewesen. Er hatte sich nur ein einziges Mal zu etwas aufgerafft, und das war, als er sie rettete. Es wäre ihm vollkommen gleich gewesen, was seine Dienstboten trieben, vorausgesetzt, sie brachten ihm sein Essen und behelligten ihn nicht mit langweiligen Angelegenheiten.
    Wie Staub putzen.
    Miranda betrat den Empfangssalon. Mrs Bennett hatte im Kamin Feuer gemacht. Der Raum war klein und etwas verräuchert, doch die Flammen verliehen ihm ein beträchtlich freundlicheres Aussehen.
    Eine zierliche, hellhaarige Gestalt, die ein blaues Reitkostüm und einen hübschen Hut trug, erhob sich aus einem verschlissenen Sessel. Sie streckte die Hand aus und lächelte freundlich.
    “Wie geht es Ihnen, Mrs Fitzgibbon?” Die Person hatte eine süße, helle Stimme. “Ich bin Sophie Lethbridge.”
    Miranda erwiderte Miss Lethbridges Lächeln. “Danke, gut. Es freut mich, Sie kennenzulernen.”
    “Es tut mir leid, dass ich so früh zu Ihnen gekommen bin. Ich war auf einem Ausritt, und plötzlich kam mir der Einfall, Sie aufzusuchen. Ich bin immer so spontan. Falls ich Sie stören sollte, gehe ich natürlich sofort.”
    “Oh nein, ich habe nichts vor. Ich habe zum ersten Mal Besuch, seit ich hier wohne. Sie sind mir sehr willkommen, Miss Lethbridge.”
    Diese Äußerung schien Miss Lethbridge zu beruhigen. Nachdem Miranda Platz genommen hatte, setzte auch Miss Lethbridge sich wieder. Sie machte einen etwas zappeligen Eindruck, der, wie Miranda feststellte, eher auf ein Übermaß an Vitalität denn auf Aufregung zurückzuführen war. Sie wirkte sehr jung.
    “Ich lebe mit meinem Vater in Oak House auf der anderen Seite von St. Mary Mere”, sagte sie schnell. “Ich nehme an, Sie hatten sehr viel zu tun, um sich hier häuslich einzurichten. Es ist sehr lange her, seit ich zum letzten Mal in diesem Salon war. Nach der Hochzeit hat Julians Vater mit seiner Frau hier gelebt. Damals sah hier alles sehr anders aus. Ich befürchte, das Haus wurde sehr vernachlässigt.”
    Miranda lachte. “Das ist milde ausgedrückt. Es ist in einem desolaten Zustand. Ich weiß nicht, wie ich es je wieder herrichten lassen kann.”
    Sophie lachte ebenfalls. “Julian ist nichts aufgefallen, und falls er doch etwas gemerkt haben sollte, so war ihm das gleich. Er liebte das Anwesen so, wie es war.”
    “Kannten Sie ihn gut?” erkundigte Miranda sich neugierig.
    Sophie wurden die Augen feucht. “Der liebe Julian! Mein Bruder Jack und ich kannten ihn von Kindesbeinen an. Jack ist allerdings mehr mit Leo befreundet, weil er mit ihm zur Schule ging.”
    Miranda zwinkerte. Der Raum schien ihr etwas vor den Augen zu verschwimmen. “Ihr Bruder und Julian sind zusammen zur Schule gegangen?”
    Sophie lachte hell auf. “Oh nein. Ich meine, dass Leo und Jack zusammen zur

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