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Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Miles
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musste immer den Blick auf die See haben.”
    Sir Marcus nickte nachdenklich. “Ich glaube, so etwas ist oft der Fall, wenn ein Seemann abmustert.”
    Die Geschwister McKay seufzten und meinten, der Admiral sei nach der Abmusterung nicht besonders glücklich gewesen. Nach diesen düster vorgebrachten Feststellungen verabschiedeten sie sich.
    Miss Lethbridge erbot sich, Miranda in der Kutsche nach Hause zu bringen. Höflich lehnte Miranda das Angebot ab. Mr Lethbridge lächelte dümmlich und sagte, er sei erfreut, ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.
    “Sie sind überhaupt nicht so, wie ich gedacht habe”, platzte er heraus, als sein Vater der Tochter in die Kutsche half.
    Miranda biss sich auf die Unterlippe und schaute ihn belustigt an. “Ich vermute, das war ein Kompliment.”
    Jack merkte, wie ungeschickt er sich ausgedrückt hatte, und versank in gestammelten Entschuldigungen, bis sein Vater ihn drängte, sich zu beeilen, und ihm riet, sich nicht zum Narren zu machen.
    “Auf Wiedersehen, Mrs Fitzgibbon”, fügte Sir Marcus hinzu. “Wir werden bald bei uns eine Gesellschaft geben und schicken Ihnen eine Einladung.”
    “Ja, ja, Sie müssen kommen!”, rief Miss Sophie.
    Miranda versicherte den Lethbridges, dass sie kommen würde, und winkte ihnen zu, als die Kutsche abfuhr.
    Einen Moment lang dachte sie an das, was sie soeben erfahren hatte. Es war interessant, dass die Fitzgibbons schon seit dem 16. Jahrhundert Schwierigkeiten mit übel beleumdeten Frauen hatten. Kannte Leo die Geschichte seiner Familie? Wahrscheinlich. Vielleicht war das der Grund, weshalb er bei Ärgernis erregenden Frauen so misstrauisch war, wenngleich eine bestimmte unangenehme Frau den Fitzgibbons zu sehr viel Land und Ruhm verholfen und, wenn man den Lethbridges glauben durfte, auch viel Glück gebracht hatte.
    Und dieses Glück würde den Fitzgibbons genommen werden, wenn “The Grange” je in andere Hände überging.

8. KAPITEL
    Nachdem Clementina sich dazu entschlossen hatte, den Anlass für den Gefühlsaufruhr ihres Bruders aufzusuchen, wusste sie sehr genau, was sie zu Mrs Fitzgibbon sagen wollte. Zuerst würde sie ihr mitteilen, sie wisse genau, was Mrs Fitzgibbon im Sinn habe. Mrs Fitzgibbon plane, sich erneut zu vermählen und sich den reichen Vetter ihres verstorbenen Mannes zu angeln.
    Nun, das würde sie nie zulassen. Sie würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihren Bruder vor diesem Schicksal zu bewahren. Leo, mit der “dekadenten Gräfin” verheiratet! Er würde sich zum Gespött der Leute machen, zur Zielscheibe boshafter Witze. Clementina hätte es nicht ertragen, miterleben zu müssen, wie er sich lächerlich und unglücklich machte.
    Zufällig war Pendle in der Eingangshalle, als Clementina eintraf. Sie verschwendete etliche Augenblicke darauf, seine gestelzten Fragen zu beantworten und ihm zu versichern, sie befände sich bei bester Gesundheit. Seiner Miene nach zu urteilen, schien diese Mitteilung ihn jedoch nicht zu erfreuen, aber bei ihm wusste man das nie so genau. Clementina konnte sich nicht erinnern, ihn je lächeln gesehen zu haben. Vielleicht war ihm das physisch nicht möglich.
    Ein leises Geräusch auf der Galerie unterbrach sie in ihren Gedanken. Sie schaute auf und sah eine Frau graziös die Wendeltreppe herunterkommen. Schon im Schatten hätte das rostrote Haar der Frau geschimmert, doch einige durch ein Fenster der Galerie fallende Sonnenstrahlen ließen es wie Feuer leuchten.
    Der Anblick verschlug Clementina den Atem. Du lieber Himmel! Wenn Leo sich in diese Göttin verliebt hatte …
    Die Göttin kam weiter die Treppe hinunter, die Sonnenstrahlen hinter sich lassend, und Clementina sah, dass die Person auch nur eine Frau war, hübsch, ja, beeindruckend, ebenfalls, aber eben auch nur aus Fleisch und Blut. Nachdem die Ängste sich etwas gelegt hatten, bereitete Clementina sich innerlich auf die bevorstehende Auseinandersetzung vor.
    Julians Witwe hatte die Eingangshalle erreicht und kam, zögernd, aber freundlich die Hände ausstreckend, auf Clementina zu.
    “Lady Mainwaring? Pendle hat gesagt, Sie möchten mich sprechen.”
    Offenen Mundes starrte Clementina Julians Witwe an. “Oh! Großer Gott! Das kann nicht sein! Bist du es wirklich, Miranda?”
    Miranda zwinkerte und versuchte, sich an das Gesicht der vor ihr stehenden Frau zu erinnern. Die Besucherin hatte dunkelblaue Augen und schwarzes, elegant frisiertes Haar und trug ein Kleid, das von der besten Londoner Schneiderin gemacht

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