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Miranda

Miranda

Titel: Miranda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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explodierten dann wie Feuerwerkskörper in ihrer Seele.
    Sie schnappte nach Luft, als er sie freigab, und sie spürte, wie sie errötete und ihr Blut sich erhitzte. »Du großer Gott!«, keuchte sie. Tom hatte sie nie so geküsst, daran hätte sie sich gewiss erinnert. Allerdings wusste sie auch nicht mehr genau, wie er aussah und wie es gewesen war, als er sie berührt hatte. Er war plötzlich so weit weg wie jemand, den sie nur vom Hörensagen kannte.
    Landry lachte und sah sie zärtlich an. Dann fuhr er mit dem Finger zart über ihre Wange. »Bei der nächsten Gelegenheit bringst du deine Sachen in dieses Zimmer hier, Mrs. Kildare. Denn von heute an schläfst du bei mir.«
    Miranda sah ihn glücklich an. Landry konnte wahrscheinlich noch nicht mit ihr schlafen, so, wie er in Verbände gewickelt war, aber schon nur neben ihm zu hegen wie eine echte Ehefrau war pure Seligkeit. Sie nickte scheu.
    Landry griff zum Nachttisch, und sie sah, dass er das Hochzeitsbild von Caroline und sich in die Hand genommen hatte. Er schien sich stumm von dem Bild zu verabschieden, ehe er es Miranda reichte. »Die Jungen werden das eines Tages haben wollen. Kannst du es für sie aufheben?«
    Wieder fehlten Miranda die Worte. Sie nickte und versuchte, nicht in Tränen auszubrechen.
    Landry umfasste ihr Kinn und fuhr ihr mit seinen rauen Daumen über die Lippen, was sie innerlich erbeben ließ. »Nicht«, schalt er sanft, »ich werde dir nie einen Grund zu Tränen geben. Das verspreche ich dir.«
    Miranda lehnte sich vor und legte ihre Stirn an seine Brust. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder gefasst hatte. »Ich will dir zur Ehre gereichen, Lan d ry, das verspreche ich.«
    Wieder berührte er ihre Lippen und erreichte da-mit, dass sie sich vor Lust nach ihm verzehrte. »Das hast du schon«, erwiderte er.
    »Aber ich kann kaum lesen«, gab sie zu. Sie wollte ihn nicht täuschen und denken lassen, sie wäre klüger als sie in Wirklichkeit war.
    »Ich werde dir helfen«, sagte er nur.
    Da wusste Miranda, dass alles gut werden und sie zusammen eine Liebe aufbauen würden, die stärker war als jede Festung. Es würde Zeit und Mühe kosten, aber es würde in alle Ewigkeit anhalten und ihnen und ihren Kindern - den jetzigen und den zukünftigen - Sicherheit geben.
     
    Nachdem Mike Houghton zehn Tage lang in Treys Keller eingesperrt war, kam ein US-Marshal l aus Choteau und h olte ihn ab. Houghton wurde wegen eines Dutzends von Überfällen gesucht und würde sehr wahrscheinlich lange Zeit im Gefängnis sitzen müssen. Lange genug, so Trey, dass Toby erwachsen werden und seinen Lebensweg selber wählen konnte.
    So lange würde er bei den McCaffreys bleiben. Irgendwann hatte er angefangen, Jacob Pa und Junebug Mama zu nennen. Niemand hatte ihn verbessert; Jacob war wie neugeboren, nahm wieder zu und hielt an dem Sonntag, als der Marsha ll Mike wegbrachte, eine donnernde Predigt.
    Der Winter nahte, und es würde bald schneien, aber die Leute in Springwater waren guter Stimmung, fast beschwingt vor Erleichterung. Wann immer einem von ihnen Gutes oder Böses widerfuhr, fühlten sich alle betroffen. Sie waren eine Einheit - wie eine Familie, die schnell wuchs.
    Miranda war mit Landry zur Station gekommen, und Landry stützte sich auf einen Stock, war ansonsten aber wieder ganz der Alte. Die Predigt war vorüber, und sie warteten auf die Postkutsche. Ihr Nahen war schon zu hören, trotz der angeregten Unterhaltung der Menschen, die sich versammelt hatten, um Mrs. und Mr. Kildare für ihre Flitterwochen in Choteau Glück zu wünschen. Miranda, die von Kopf bis Fuß gebrauchte Kleider trug, war so aufgeregt, dass sie fast vor Glück auf und ab gesprungen wäre. Noch nie in ihrem Leben hatte sie eine Reise nur zum Vergnügen unternommen.
    Savannah würde auf Jesaiah, der inzwischen aus dem Fläschchen trank, aufpassen und freute sich darauf. Und Jamie und Marcus, etwas zurückhaltender seit ihrem letzten Abenteuer, würden bei Junebug und Jacob in der Station bleiben. Landry hatte ihnen eine Tracht Prügel in Aussicht gestellt, wenn sie irgendwelchen Blödsinn machen sollten, während er und Miranda weg waren. Und da er dabei die Hand auf die Bibel gelegt hatte, wussten alle, dass er sein Wort halten würde, auch wenn er nicht der Mann war, der harte Strafen befürwortete.
    Schließlich kam die Kutsche, die bis auf den Fahrer, Guffy O’Hagan, leer war. Er war ein großer Mann mit ingwerfarbenen Haaren, und seine Augen waren so sanft wie die

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