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Miranda

Miranda

Titel: Miranda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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einen Schock«, sagte er zu Toby, sah aber dabei Junebug und Jacob an. »Deshalb kann ich kein Chloroform benutzen, um dich schlafen zu lassen. Aber ich gebe dir etwas Laudanum, damit du nicht so viel merkst. Wenn ich deinen Knochen wieder da habe, wo er hingehört - und das wird höllisch wehtun, Toby - daraus will ich gar keinen Hehl machen -, nähe ich dich zusammen und lege dir einen Gips an. Vorher darfst du noch mehr Medizin nehmen, und dann wirst du richtig gut schlafen, einverstanden?«
    Toby biss die Zähne gegen den Schmerz zusammen, der jetzt schon enorm war - eigentlich fast unerträglich und nickte. »Einverstanden«, erklärte er tapfer.
    Landry tat es weh, die Leiden des Kindes mit ansehen zu müssen, zumal er sich selbst — und natürlich Tamie und Marcus — die Schuld daran gab. »Wir danken Ihnen für Ihre Hilfe«, sagte Jacob zu Landry, als hätte er dessen Gedanken erraten. »Sie bringen jetzt besser Ihre Jungen nach Hause, Ihre Frau wird schon nach Ihnen Ausschau halten.«
    Ihre Frau.
    Miranda war diese Nacht immer in Landrys Gedanken gewesen. Er sehnte sich danach, sich davon zu überzeugen, dass es ihr gut ging; und er wollte wieder mit ihr unter einem Dach sein. Er fragte sich, ob die seltsame Mischung aus Zärtlichkeit und Verlangen, die sie in ihm weckte - vor sich selber war er bereit zuzugeben, dass sie solche Gefühle in ihm hervorrief -, der Anfang einer Liebe war. Er wusste es nicht, weil er so noch nie empfunden hatte, nicht einmal bei Caroline. Wenn er es recht bedachte, gingen seine Gefühle für Miranda viel tiefer und waren viel mächtiger. Caroline hatte er von Kindheit an gekannt und geliebt, wie ein Junge seine erste Liebe liebt - mit einer Art schwärmerischer Unschuld.
    »Bist du sicher, dass wir nicht gebraucht werden?«, fragte er den Arzt. Er war zu erschöpft, um sich noch lan ge auf den Beinen zu halten.
    Jacob lächelte. »Sie haben uns heute Nacht enorm geholfen, Landry; aber ich glaube, es ist der Doc, den wir jetzt brauchen. Gehen Sie nur nach Hause. Wir wissen, wo wir Sie finden, wenn wir Sie brauchen.«
    Landry nickte Jacob Abschied nehmend zu, dann Junebug. Der Arzt war damit beschäftigt, seinen Mantel auszuziehen, die Ä rme l hochzukrempeln und Tobys Bein hochzulegen. Jetzt kam Savannah hinzu und begann ungefragt, Wasser zu erhitzen. Als Landry sich umdrehte, um seine Söhne zu holen, standen sie bereits in ihren Jacken wartend an der Tür.
    »Willst du, dass wir bleiben, Toby?«, fragte Jamie und sah seinen Freund an. Dabei bemühte er sich krampfhaft, nicht auf die Beinverletzung zu sehen. Das war kein Wunder, denn das zerfetzte Fleisch und der blutige Knochen boten wahrhaftig keinen schönen Anblick. Der Arzt würde eine Weile brauchen, alles wieder so zurechtzubiegen, wie Gott es geschaffen hatte.
    »Geht nur«, antwortete Toby. »Sehe ich euch morgen?«
    »Wir kommen«, versicherte ihm Marcus und sah Landry an. »Wenn Pa es erlaubt«, setzte er hinzu .
    Aber Landry wich ihm aus. »Holt die Pferde«, sagte er nur.
    Eine Dreiviertelstunde später sahen sie die Ranch vor sich liegen, und Landry sah überrascht, dass Licht brannte. Gut, es dämmerte schon, aber so früh stand Miranda sonst nicht auf. Normalerweise hatte er schon Kaffee gekocht, ehe sie sich rührte.
    »Pa«, flüsterte Jamie, der hinter Marcus ritt, »sieh mal hinter Mas Eichen!«
    Landry spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Inmitten der Bäume, die Caroline aus Ablegern großgezogen hatte, stand ein fremdes Pferd und graste. Es musste Mike Houghtons Pferd sein, denn es gehörte keinem der Männer aus Springwater.
    »Glaubst du, er hat ihr wehgetan?«, fragte J amie ängstlich.
    »Bleibt hier«, befahl Landry, zog sein Gewehr aus der Halterung und glitt vom Pferd. Wie zum Teufel war Houghton ins Haus gekommen, fragte er sich und dachte nach. Er selber hatte die Fenster verriegelt und gehört, wie Miranda hinter ihm die Tür verschlossen hatte.
    »Pa«, drängte Marcus, »er ist böse. Toby hat geschworen, dass er seine Ma getötet hat. Er hat ihr Gift zu trinken gegeben. Er wird dich erschießen.«
    »Macht, was ich gesagt habe«, flüsterte Landry. »Duckt euch und macht kein Geräusch.« In dem Moment wieherte eines der Pferde, und Landry konnte nur hoffen, dass Mike dachte, es wäre seine eigenes gewesen.
    »Aber Pa - wie willst du da hineinkommen?«, fragte Jamie und zog Landry am Ärmel. »Er könnte Miranda etwas antun — oder dir — oder dem Baby. Du musst dich heimlich

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