Miranda
es ihr gut ging.
»Hat er dich verletzt?«, fragte Landry. »Oder das Baby?«
Miranda schüttelte den Kopf, die schönen Augen voller Tränen. Landry würde nie vergessen, wie sie sich verhalten hatte; sie hatte mehr Mut als mancher Mann, den er kannte. »Aber du bist getroffen«, schluchzte Miranda. Der arme kleine Jesaiah weinte immer noch laut.
»Was sollen wir tun , Pa?«, fragte Marcus.
Landry sah den Jungen nicht einmal an. »Einer von euch fesselt dem Schurken Hände und Füße. Stellt sicher, dass er sich nicht befreien kann. Der andere reitet nach Spr ingwater und holt Trey Hargrea ves her.«
An diesem Morgen - wie lange das her schien - hatten sich die Männer vor der Kirche darauf geeinigt, dass Trey inoffiziell die Rolle eines Sheriffs übernehmen sollte, bis sie einen wirklichen Sheriff bekamen. Sie hatten ihn gewählt, weil er eine ruhige Hand hatte und keinen Funken Böswilligkeit im Leib. Außerdem hatte er einen Keller ohne Fenster und mit dicken Wänden.
»Lass mich dich ansehen«, sagte Miranda und trat zurück, wobei sie Landry das Hemd aus der Hose zog und die Knöpfe öffnete. »All das Blut...«
Plötzlich verschwamm Landry alles vor den Augen, und er griff hastig nach Mirandas Arm. »Miranda«, sagte er.
Sie schluckte und sah ihn - zitternd vor Angst - an.
»Was?«, fragte sie schließlich.
»Geh und hol das Baby, ehe es durch sein Gebrüll die Scheiben zerspringen lässt«, sagte Landry. Dann ließ er sie los, setzte sich an den Tisch und tat sein Bestes, um nicht vor Schmerz ohnmächtig zu werden.
7
Als Trey eintraf, um Mike Houghton abzuholen, brachte er einen erschöpften Doc Parrish mit. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, und Miranda hatte Landry gewaschen und ihm die Rippenwunde mit Leinentüchern verbunden, die sie in Streifen gerissen hatte. Jetzt lag er im Bett und schlief.
Während der Arzt ihn untersuchte, stand Miranda am Fußende des Bettes und sah besorgt zu. Landry erwachte und grinste schwach.
»Hallo, Pres. Wie geht es Toby?«
Der Arzt lächelte. »In sechs Wochen ist er wieder auf den Beinen. Junge Knochen heilen schnell.« Er warf Miranda aus den Augenwinkeln einen tröstenden Blick zu, der sie etwas beruhigte. »Soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, hat deine Frau dich ganz gut zusammengeflickt. Allerdings haben deine Rippen ein bisschen was abbekommen. Du musst eine Weile kürzer treten. Keine schweren Arbeiten.«
Landry versuchte sich aufzurichten, um zu protestieren. »Aber ich muss ein Feld pflügen ...«
»Das kann warten«, entschied der Arzt gleichgültig. »So, und jetzt muss ich wohl noch einen Blick auf den Knaben werfen, den deine Jungs so gut verschnürt haben.« Damit verließ er das Zimmer.
Landry sah blass, aber sehr attraktiv aus, wie er mit zerrauften Haaren und Bartstoppeln auf dem Kinn in den Kissen lag. Als Miranda ihn ausgezogen hatte, war sie nicht auf Romantik eingestellt gewesen, aber jetzt, wo die Gefahr vorbei war, wurde ihr in Erinnerung an seinen Körper ganz warm. Landry streckte ihr die Hand hin.
»Komm her«, sagte er.
Miranda ging zu ihm und ließ sich vorsichtig auf die Bettkante sinken. Plötzlich wurde ihr die Kehle eng, sodass sie kein Wort hervorbrachte.
»Sieht ganz so aus, als müssten wir unsere Flitterwochen in Choteau noch ein bisschen verschieben«, sagte Landry sanft, »aber wir holen es nach, Miranda, das versprec h e ich dir. Noch vor dem Winter.«
Miranda konnte nur mit Mühe die Tränen zurückhalten. Sie liebte ihn so sehr und hätte ihn fast verloren. Wenn Houghton nur wenige Millimeter weiter nach links geschossen hätte, wäre die Kugel Landry direkt ins Herz gedrungen, statt nur seine Rippen zu streifen. Und dann wäre sie mit den drei Jungen ganz alleine zurückgeblieben.
»Ich liebe dich«, platzte sie heraus. Sie hatte es nicht laut sagen sollen, aber sie konnte die Worte einfach nicht mehr zurückhalten.
Landry hielt immer noch ihre Hand, hob sie an die Lippen und fuhr sacht darüber hin. Seine Augen blickten weich und zärtlich. »Ich liebe dich auch«, sagte er ruhig. »Ich wusste es in dem Moment, als ich Houghtons Pferd draußen stehen sah und fürchten musste, dich zu verlieren. Wir können auf unseren Gefühlen aufbauen, Miranda, wenn du mir, sagen wir, fünfzig Jahre deines Lebens schenkst.« Er grinste sie an. »Und jetzt damit anfängst.«
Damit zog er sie zu sich herunter und küsste sie weich - das erste Mal auf den Mund. Bunte Lichter tanzten vor Mirandas Augen und
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