Miranda
anschleichen.«
»Und wie zum Teufel stellst du dir das vor?«, gab Landry unwirsch zurück, obwohl er wusste, dass Jamie Recht hatte.
»Durch den Kartoffelkeller«, antwortete Jamie. Er schluckte und sah Marcus an; offenbar hatte er gerade ein gut gehütetes Geheimnis verraten.
»Die Tür zum Keller habe ich schon vor langer Zeit zugenagelt«, sagte Landry und schüttelte den Kopf. Er machte sich immer mehr Sorgen um Miranda und Jesaiah. Erst wenn er wusste, dass ihnen nichts passiert war, würde er wieder ruhig sein können.
Wieder schluckte Jamie. »Marcus und ich haben die Tür geöffnet, sodass wir ein und aus gehen konnten, ohne dass du es gemerkt hast. Wahrscheinlich ist so auch Houghton ins Haus gekommen.«
Landry fluchte und begann, geduckt auf das Haus zuzurennen. Wenn er durch den Keller ging, konnte er in der Küche durch die Falltür hochkommen. Kaum war er unter dem Haus, hörte er über sich Houghtons Stimme.
»Das war ein mächtig feines Frühstück, Ma’am«, hörte er ihn sagen. »Und jetzt kommen Sie her und setzen sich auf meinen Schoß.«
Landry biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich darauf, möglichst leise die Falltür zu öffnen, sodass Houghton ihn nicht hörte und ihm den Kopf wegschoss. Jetzt durfte er keinen Fehler machen.
»Nein«, hörte er Miranda fest sagen. »Ich habe Ihnen das Essen gemacht, das Sie haben wollten. Und jetzt verschwinden Sie hier, ehe mein Mann kommt und Sie erschießt.«
Landry klappte die Tür hoch und legte sein Gewehr lautlos au f den Boden, ehe er hinauskletterte.
»Sie wollen doch nicht, dass ich Ihnen wehtue, oder, kleine Dame?«, knurrte Houghton. »Ich hasse die Vorstellung, mich deutlicher auszudrücken, indem ich in das Zimmer dort gehe, das Baby hole und-«
»Wenn Sie mein Baby anrühren«, unterbrach in Miranda, »wenn Sie auch nur einen Finger Ihrer schmutzigen Pfoten an mein Kind legen, d ann werden Sie einen langen, qualvollen Tod sterben.«
Houghton lachte, aber es war kein fröhliches Lachen. Landry umfasste seine Waffe. Er hatte noch nie zuvor jemanden töten wollen, aber er war bereit, diesen schrecklichen Mann auf der Stelle zu erschießen. Um Mirandas und des Babys willen zwang er sich zur Ruhe und glitt zur Tür.
Vor dem Herd brannte eine Lampe, und Landry sah sich um, um sicherzugehen, dass er keinen Schatten warf. Er sah Mirandas Spiegelbild im Fenster, daneben Houghton und ganz schwach sein eigenes. Er hielt den Atem an.
Miranda stand nur ein paar Zentimeter von Houghtons Stuhl entfernt, direkt in der Schusslinie zwischen dem Herzen dieses Bastards und seinem Gewehr. Landry bat seine Frau stumm, zur Seite zu sehen, bat so eindringlich, dass er schon Angst bekam, er hätte es laut gesagt.
Draußen wieherte ein Pferd.
»Was ist das?«, fragte Houghton und sprang auf.
Miranda verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich schätze, das war ein Pferd«, sagte sie, und falls sie Angst hatte, verriet ihre Stimme das nicht. »Mein Mann ist sicher zurück. Sie fangen besser schon mal a n zu beten.«
Normalerweise hätte Landry über ihren Mut gelächelt, aber im Moment war er zu sehr damit beschäftigt, sie am Leben zu lassen, um amüsiert zu sein. Er wusste, dass sie ihm etwas bedeutete, das machte ihm seine Angst um sie klar, aber erst musste er die Sache mit Houghton erledigen.
Houghton ergriff seine Pistole und trat ans Fenster. Dann sah er Landrys Spiegelbild im Glas.
Er fuhr herum, und sofort schwirrte die Luft vor Kugeln aus Landrys und Houghtons Waffen. Landry hörte Miranda schreien, hörte das erschrockene Weinen des Babys und beobachtete, wie der andere M ann mit einem Schulterschuss zu Boden fiel.
Auch Landry war verwundet, aber er wusste nicht genau wo; wahrscheinlich war eine seiner Rippen gebrochen. Aber das war ihm egal. Er ging zu Houghton und trat die Pistole aus seiner Reichweite.
Miranda stand da, die Hände auf den Mund gepresst, und starrte ihn mit angsterfüllten Augen an. »Du bist getroffen!«, schluchzte sie. »Oh, Landry , er hat dich getroffen!«
»Schsc h «, sagte er, als Jamie und Marcus aus der Küche hereingestürmt kamen. Sie waren wie Landry durch den Keller gekommen. Marcus hob Houghtons Waffe auf und zielte auf ihn. Mike lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, stöhnte und blutete und war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren.
In dem Moment warf Miranda sich in Landrys Arme, und er drückte sie fest an sich, obwohl es wehtat. Drückte sie ganz fest an sich, erleichtert, dass
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