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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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viertes Monstrum war in dieser Nacht unterwegs!
    Er lauerte auf Beute, es war losgeschickt worden, es hatte endlich das Gefängnis verlassen können und flog über die wie schlafend aussehenden und einsam stehenden Häuser.
    Ein gefährlicher Schatten, der in seiner Form an einen Rochen erinnerte.
    Nichts entging den bösen, gnadenlosen Augen, auch nicht der einsam parkende Wohnwagen, der auf einem kleinen Wiesenstück stand, das zu einem Gestüt gehörte, in dem Pferde untergebracht waren. Tiere mit sehr sensiblen Sinnen, die plötzlich nicht mehr ruhen konnten, weil das Unheil nahte.
    Sie sahen es nicht, sie merkten es nur, und dementsprechend unruhig wurden sie.
    Unruhe ist mit Geräuschen verbunden, und diese wurden genau gehört, denn der Wohnwagen war besetzt.
    Ein Pärchen hatte ihn als Liebeslaube zweckentfremdet. Beide arbeiteten auf dem Gestüt. Sie, Susan mit Namen, und Al, ihr Freund, hatten eine Lehre als Tierpfleger begonnen und sich im Laufe der Zeit angefreundet. Al war zwar nicht unbedingt Susans Typ, und auch sie war ihm zu dünn, doch es gab kaum für beide Gelegenheiten, sich nach anderen Partnern umzuschauen, und so sah man schon über den einen oder anderen Schönheitsfehler hinweg, vor allen Dingen dann, wenn die Natur ihr Recht verlangte.
    Es war die erste Nacht, die für beide in einer Erfüllung enden sollte.
    Dementsprechend aufgeregt waren sie, und bis Mitternacht hatte sich auch nicht viel getan.
    »Möchtest du noch einen Schluck?« fragte Al. Sie saßen einander gegenüber, hatten es abr nicht gewagt, das Licht einzuschalten. Zudem war die Nacht mondhell, und so sickerte durch die Fenster ein fahles, bleiches Licht.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Susan strich ihr blondes Haar zurück. »Ich weiß nicht. Alkohol ist nicht meine Sache.«
    »Wein ist kein Alkohol.«
    Sie kicherte und zog die Beine an, die in Röhrenjeans steckten. »Ich merke ihn trotzdem schon.«
    »Das ist doch nicht schlecht.«
    »Willst du mich auf diese Art verführen?«
    »Ich probiere alles.«
    Susan mußte lachen. Irgendwie machte Al eine traurige Figur in seinem viel zu engen T-Shirt und der alten Jeans, deren Beine noch dicht über den Füßen einen Schlag besaßen. Nein, der war so gar nicht ihr Typ, sie stand mehr auf dunkelhaarige, sehnige Männer, aber nicht auf so einen trägen Kerl wie Al.
    Das Haar hatte er so kurz schneiden lassen, daß man seine Frisur als einen Igelschnitt bezeichnen konnte, und die Augen zeigten schon den milden Glanz des nicht mehr völlig Nüchternen.
    »Nimmst du noch einen Schluck?«
    »Nur wenn du auch was trinkst.«
    »Okay, meinetwegen.«
    Der Junge beugte sich vor, streckte den Arm aus und versuchte, sie zu streicheln. Unsicher glitten seine Finger durch ihr Haar, bevor sie abrutschten und auch er achtgeben mußte, daß er nicht über den Tisch fiel. Beide hatten sich die Sache anders vorgestellt, doch Susan war froh dabei, sie hatte keine Lust mehr.
    Natürlich vergoß er Wein beim Einschenken, lachte darüber, hob sein Glas, prostete Susan zu und sagte mit schwerer Stimme: »Auf uns.«
    »Ja, ist okay.« Sie nahm nur einen kleinen Schluck. Er trank das Glas leer und rückte dann zu ihr auf die schmale Sitzbank. Seine Bewegungen waren schon nicht mehr so souverän, wie es hätte sein sollen, als er die Arme um Susans Schultern legte. Schwer wie Blei lagen sie auf ihrem Körper, und Susan rutschte noch ein Stück weg, bis dicht an das Ende der Bank. Weiter konnte sie nicht, dann wäre sie gefallen.
    »Du machst es einem Mann nicht einfach«, erklärte Al mit schwerer Zunge.
    Sie verbiß sich ein Lachen. Mann, hatte er gesagt. Der war höchstens ein Hampelmann, mehr nicht. Aber sie verschwieg ihre Meinung über den Freund und animierte ihn statt dessen, noch ein Glas zu trinken.
    »Du auch…«
    »Ehrensache, Al.«
    Al nahm es nicht mehr so genau. Er trank aus der Flasche, während Susan, als er abgelenkt war, einen Teil ihres Weines zu Boden kippte. Al hatte nichts davon bemerkt.
    Schwer stellte er die Weinflasche auf den Tisch. Er mußte nachfassen, sonst wäre sie gekippt. »Also, daß du so bist, daran hätte ich nicht gedacht. Nein, da ist nichts. Ich habe mir das anders vorgestellt, ehrlich…«
    »Wie denn?« Al stierte auf die Platte des festgeschraubten Tisches und zog die Mundwinkel nach unten.
    »Schöner eben.«
    »Ach so.«
    »Ja, weißt du…« Was er noch sagte, ging in einem für das Mädchen unverständlichen Gemurmel unter. Al konnte nicht viel vertragen. Er

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