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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht auf die Idee kam, sich zurückzuziehen. Eher war das Gegenteil der Fall.
    Sie hatte das Gefühl, als hätte der andere nur auf sie gewartet und sonst auf keine andere.
    Susan ahnte es zwar, aber sie wollte es nicht wahrhaben. Die fremde, ganz in Schwarz gekleidete Person hatte sie voll und ganz in ihren Bann gezogen.
    Lächelnd kam er herbei. Als er noch drei Schritte entfernt war, blieb er plötzlich stehen und schaute dorthin, wo sich die Stallungen und auch das Haupthaus befanden.
    Wahrscheinlich störte ihn der Lärm der Pferde und ebenfalls die Stimmen, denn andere hatten das Haus verlassen und liefen auf die Stallungen zu. Der andere schüttelte den Kopf und ging plötzlich weiter, so daß er mit einem großen Schritt dicht vor Susan stand und sie in seine glänzenden Augen blicken konnte, in denen eine heiße Verlockung lauerte.
    Das Mädchen bekam schwache Knie. Wenn er sie jetzt genommen, entkleidet und in den Wohnwagen gelegt hätte, dann…
    Er berührte sie.
    Und es war eine kalte Hand, die mit den Fingerspitzen über ihre Wange strich.
    Damit hatte das Mädchen nicht gerechnet und auch nicht mit dem ungewöhnlichen Geruch, der in ihre Nase drang. Sie wußte zunächst nichts damit anzufangen, bis ihr einfiel, daß er nach Erde oder Grab roch.
    Ja, so war es!
    Da öffnete er den Mund!
    Plötzlich wurde sein Griff hart. Die Finger lagen wie die Klauen einer Zange auf Susans Schulter. Sie drückten in ihr Fleisch, so daß sie das Gefühl hatte, nicht mehr aus dieser Umklammerung herauskommen zu können. Der andere hatte die Gewalt über sie bekommen.
    Und er wollte ihr Blut.
    Zwei nadelspitze Hauer schauten aus dem Oberkiefer hervor. Leicht nach innen gebogen und gelblich schimmernd. So etwas besaß nur ein Vampir.
    »Susan, he, Susan!«
    Es war ein lauter Ruf, der sie erreichte. Einer der Männer vom Gestüt hatte ihn ausgestoßen. Er mußte das Mädchen auch entdeckt haben, und das war dem Vampir gar nicht recht, denn mit einem wütenden Laut auf den Lippen ließ er das Mädchen los, schleuderte es noch gegen den Wohnwagen und zog sich zurück.
    Er tauchte in die Finsternis auf der anderen Seite des Wagens, und Susan stand da, ohne überhaupt ein Wort hervorbringen zu können. Sie atmete schwer, spürte ihr Zittern und dachte daran, daß sie fast das Opfer eines Vampirs geworden wäre.
    Aber gab es überhaupt Vampire?
    Sie schluckte trocken, während das Innere ihres Halses nur aus Sandpapier zu bestehen schien. Plötzlich schüttelte sie sich, begann zu schwanken und wurde im letzten Augenblick von kräftigen Händen abgestützt. Es war einer der Helfer, der sie erreicht hatte und in dessen Armen sie liegenblieb.
    Das Blut war aus ihrem Gesicht gewichen. Die Haut wirkte wie kaltes Wachs, in dem die Lippen kaum auffielen.
    »Susan, Mädchen, was ist geschehen?«
    Sie konnte nicht antworten, nur ihre blassen Lippen bewegten sich. Der Schock saß tief. Der Mann wußte nicht, was er mit Susan noch anstellen sollte. Kurzentschlossen trug er sie dorthin, wo er hergekommen war.
    Susan sagte nichts. Sie war bleich und wirkte fast wie eine Tote.
    Erst als sie die Stallungen erreicht hatten, in denen sich die Pferde unter den sanften Worten der Betreuer allmählich beruhigten, ging es dem Mädchen wieder etwas besser. Und Susan flüsterte ein Wort.
    Der Mann fragte noch zweimal nach, bevor er es endlich verstand.
    »Was war das?«
    »Vampir. Ich… ich habe einen Vampir gesehen…«
    Der Helfer wollte lachen. Nur schaute er in diesem Moment zufällig in die Höhe und auch dorthin, wo sich der runde Vollmond am Himmel deutlich abzeichnete.
    Dicht vor der Kugel und fast zum Greifen nahe schwebte dort eine gewaltige Gestalt. Und die sah aus wie eine riesige Fledermaus.
    Der Mann blieb stehen. Er spürte plötzlich Schweiß auf seiner Stirn und dachte auf einmal ganz anders über die Antwort des jungen Mädchens…
    ***
    Mit dem Ausschlafen war es ja nun nichts geworden. Dennoch saß ich am nächsten Morgen pünktlich in meinem Büro, von einem Taxi hingefahren, und wartete auf Kaffee, den Glenda frisch zubereitet brachte.
    »Na, hat es noch lange gestern gedauert?«
    »Wieso?«
    »Du siehst aus, als brauchtest du ein Bügeleisen, um dir deine Gesichtsfalten zu glätten.«
    Ich winkte ab. »Das war ja nicht alles so, wie du es dir vorgestellt hast.«
    »Sondern?«
    »Erst muß ich mal einen Schluck nehmen.«
    »Gut, tu das. Kommt Suko nicht?«
    »Keine Ahnung. Aber ich glaube, daß er noch irgend etwas besorgen

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