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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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toten Augen und offenstehendem Mund. Kein einziges Haar bedeckte den glänzenden Schädel, und die bleiche Haut spannte sich dünn wie Papier über die Gesichtsknochen.
    Patrick war kein ängstlicher Mensch, aber diese Gestalt jagte Furcht in ihm hoch.
    Er stieg nicht aus!
    Noch überlegte er, ob er weiterfahren oder sich dem Problem stellen sollte, als der Kerl schneller ging und plötzlich rechts neben der Fahrerseite stand.
    Er schaute durch die Scheibe.
    Für einen Moment trafen sich die Blicke der beiden, und der Taxifahrer hatte das Gefühl, als würde das Gesicht des anderen den gesamten Umfang der Scheibe einnehmen.
    Welch ein Gesicht!
    So etwas hatte Crichton noch nie in seinem Leben gesehen. So abweisend, kalt, knochig, ohne Leben. Bis ihm plötzlich einfiel, daß diese Art von Gesichtern ihm eigentlich gar nicht so fremd waren, denn er erinnerte sich daran, vor Monaten mal einen der fürchterlichen Zombie-Filme gesehen zu haben.
    Und diese Gestalten dort hatten ebenso ausgesehen wie der Kerl hier am Wagen. Unglaublich…
    Das Gesicht verschwand nicht. Es wurde nur mehr zurückgedrückt, und es sah so aus, als wollte der Unheimliche einen gewissen Anlauf nehmen, um etwas zu erreichen.
    Das tat er auch.
    Plötzlich rammte er den Kopf vor.
    Mit der breiten Stirn prallte er gegen das Glas der Scheibe, die unter dem Druck erzitterte, aber noch hielt. Zudem packte eine seiner Klauen zu und riß die Tür auf.
    Damit hätte Patrick rechnen müssen, er hatte es nur vergessen, weil ihn der Anblick des anderen so schockte. Er konnte auch nicht verhindern, daß der andere die Tür bis zum Anschlag hin aufriß.
    Er wollte rein!
    Noch lief der Motor, und das war Patricks Glück. Bevor sich die Gestalt in seinen Wagen schieben konnte, hatte er einen Gang eingelegt und gab Gas.
    Das Taxi hüpfte nach vorn. Jetzt hätte der andere loslassen müssen, aber er hängte sich an die offene Tür, und es machte ihm auch nichts aus, daß ihn die Fliehkräfte zu Boden schleuderten. Eisern hielt er fest und ließ sich mitschleifen.
    Crichton schaute über die Schulter. Sein Gesicht zeigte Ekel und Panik.
    Er nahm eine Hand vom Lenkrad, bekam den inneren Türgriff zwischen die Finger, und versuchte den Wagenschlag zu schließen.
    Sosehr er sich auch bemühte, es war nicht möglich. Die Kraft und das Gewicht des anderen überwogen, und es machte ihm überhaupt nichts aus, mitgeschleift zu werden.
    Patrick griff zum letzten Mittel. Er sah keine andere Möglichkeit mehr, als die Geschwindigkeit zu steigern und durch sein fahrerisches Können zu versuchen, den anderen fortzuschleudern.
    Zum Glück war die Straße auf dem ersten Stück gerade.
    Patrick zitterte, hatte sich vorgebeugt und befand sich in einer Art von Rausch. Er erlebte zwar den Schrecken, aber nicht so intensiv, als daß er darüber näher nachdachte. Er hatte das Fernlicht eingeschaltet, mußte sehen, ob die Fahrbahn frei war.
    Das war sie nicht.
    Genau dort, wo der lange Lichtteppich auslief, sah er einen Truck fahren.
    Es würde nur kurze Zeit dauern, dann hatte er ihn erreicht. An der rechten Tür hing die Gestalt, Crichton hätte rechts überholen können, das wollte er nicht. Gegen alle Regeln hatte er vor, links an dem Truck vorbeizuwischen, dessen Heckleuchten größer wurden und ihn an mehrere, rote Augen erinnerten.
    Dann hatte er den Wagen erreicht. Urplötzlich befand er sich mit ihm auf gleicher Höhe. Ob der Fahrer ihn sah, war ihm egal, bewußt ging Patrick ein volles Risiko ein.
    Dicht wollte er an der linken Seite vorbei.
    Und das schaffte er auch.
    Nicht aber die Gestalt. Sie hing an der Tür, klammerte sich fest, geriet in den Luftsog zwischen den beiden Wagen, wurde hochgewirbelt und klatschte gegen den Truck.
    Was passierte, sah Patrick nicht. Er huschte vorbei und schaute erst nach rechts, als er den anderen überholte und die Straße frei bis zur Kurve vor ihm lag.
    Der andere war verschwunden.
    Dem Aufprall hatte selbst er nicht standhalten können. Irgendwo mußte er auf der Straße liegen, vielleicht überrollt von dicken Reifen, aber Patrick sah ihn nicht. Dafür hatte der Truckfahrer gebremst, und auch Crichton hielt an.
    Das mußte er einfach.
    Noch nie in seinem Leben war ihn ein so großes Zittern überkommen. Er saß da, seine Arme zitterten und schlugen gegen das Lenkrad, und er hörte sogar das Klappern der Zähne.
    Daß plötzlich die Sirene eines Polizeiwagens erklang, störte ihn nicht. Er war sogar froh dabei…
    ***
    Und noch ein

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