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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte.«
    »Na ja.«
    Ich trank den Kaffee und schaute Glenda an. Sie trug eine hellblaue Jeanshose mit Muster und dazu eine dieser modernen Blusen, die fast bis zu den Knien reichen und im Oberteil wie aufgepumpt wirken, so daß sie leider einiges verbargen.
    »Ist was?« fragte sie.
    »Hast du eine neue Bluse?«
    »Ja.«
    »Und weshalb ist die vier Nummern zu groß.«
    Sie verzog den Mund. »John, ich weiß nicht, ob du mich ärgern willst, oder ob ich dich als Modemuffel bezeichnen soll…«
    »Als Modemuffel.«
    »Okay, dann laß dir sagen, daß diese Art von langen Blusen und auch Pullovern in diesem Herbst und Winter unheimlich ›in‹ ist. Klar?«
    »Jetzt ja.«
    »Wunderbar. Dann kannst du mir ja auch erzählen, was dich so aus der Reihe geworfen hat.«
    Ich lehnte mich zurück und streckte die langen Beine aus. »Das will ich dir sagen. Es war ein Traum.«
    »Wie toll.«
    »Für mich nicht. Ich empfand ihn mehr als Alp und als Warnung gleichzeitig.«
    Als Glenda mein ernstes Gesicht sah, vergaß sie ihren Spott und bat um einen Bericht.
    Den bekam sie auch. Ein paarmal schüttelte sie den Kopf, und als ich mit meinen Ausführungen am Ende angelangt war, sagte sie: »Das ist vielleicht ein Zufall.«
    »Wieso?«
    Glenda ging nicht näher darauf ein.
    Sie wollte von mir nur noch einmal die Beschreibung der vier Monstren wissen, und den Gefallen tat ich ihr auch.
    »Zyklop, Vampir. Zombie, Werwolf. Horror-Herz, was willst du mehr? Oder nicht?«
    »Stimmt genau.« Sie schnickte mit den Fingern. »Warte einen Moment, John, ich bin gleich wieder zurück.«
    »Keine Sorge, ich verschwinde schon nicht.«
    Glenda Perkins huschte in ihr Vorzimmer. Was sie dort genau tat, wußte ich nicht. Ich hörte sie nur mit Papieren rascheln, als suchte sie etwas, und es dauerte nicht lange, da kam sie schon zurück. In der Hand hielt sie einige dünne Blätter.
    »Die sind mit der Morgenpost gekommen, John. Ich wollte sie dir zeigen.«
    »Und?«
    »Lies selbst.« Sie legte mir die Meldungen auf den Schreibtisch. »Das sind die Aussagen von vier Zeugen, die bestimmte Dinge in der vergangenen Nacht gesehen haben.«
    »Und was haben sie gesehen?«
    »Monstren!«
    Ich schaute Glenda schief an, sie mich ebenfalls. Ich sah ihr Nicken und begann zu lesen.
    Schon bald vergaß ich die Umwelt, denn die Aussagen dieser vier verschiedenen Personen paßten zu meinem Traum wie die Faust aufs Auge. Das konnte einfach kein Zufall sein, denn die Monstren waren von ihnen so beschrieben worden, wie ich sie auch im Traum erlebt hatte.
    Der Zyklop war von einem Kneipenbesucher entdeckt worden, der Werwolf von einer Dirne, der Zombie von einem Taxifahrer, und der Vampir hatte ein junges Mädchen in Angst versetzt.
    Der Fahrer und das Mädchen waren mit einem Schock davongekommen. Die anderen beiden Zeugen hatten die Begegnung nur mit Verletzungen überstanden.
    Zum Glück war irgend jemand auf die schlaue Idee gekommen, die Meldungen zu sammeln, sie zentral zu erfassen und uns auf den Schreibtisch zu legen.
    Es standen auch die Kommentare der verhörenden Beamten dabei. Sie aber besaßen einen abwertenden und unglaubwürdigen Tenor.
    Ich ließ die Papiere sinken und sah Glendas fragenden Blick auf mich gerichtet.
    »Was sagst du jetzt, John?«
    »Kann ich noch einen Kaffee haben?«
    »Weil du es bist.«
    Sie ging und kam mit der Kanne zurück. Mich fand sie in Gedanken versunken vor und sah auch, daß ich meinen Finger bewegte. »Glenda, da ist was im Busch. Es braut sich etwas zusammen, das kann ich dir sagen. Da tut sich etwas.«
    »Kannst du dich näher äußern?«
    »Noch nicht. Das ist es ja. Trotzdem bin ich der festen Überzeugung, daß über uns Schlimmes schwebt. Da tut sich etwas. Leider habe ich noch keinen weiteren Anhaltspunkt.«
    »Doch, deinen Traum.«
    »Ja, ja und die Aussagen. Mir wäre es natürlich lieb, wenn ich mit den Leuten sprechen könnte.«
    »Kannst du doch.«
    »Zwei sind nicht verletzt, steht hier. Versuche wenigstens, die anderen beiden zu erreichen, Glenda. Wenn es geht, laß sie herkommen.«
    »In Ordnung.«
    Ich las mir noch einmal die Berichte durch und stellte fest, daß mein Traum doch etwas anderes gewesen war, denn eines fehlte bei den Aussagen dieser vier.
    Das Mädchen!
    Ich hatte das Mädchengesicht mit den blonden Haaren gesehen, das von den vier Monstren umringt gewesen war. Sie hatten sie quadratmäßig eingekreist, sie war der Mittelpunkt gewesen und mußte unmittelbar mit diesen vier Gestalten zu tun

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