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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weshalb fragen Sie? Soll das etwa der Treffpunkt sein?«
    »Sie haben es erfaßt, Mr. Morton.« Der Mann stand auf und holte ein Tuch hervor. Damit wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht.
    Suko ließ ihn auch zum Fenster gehen. Morton schaute nach draußen und schüttelte immer wieder den Kopf. »Ich kann es nicht fassen. Es ist unwahrscheinlich. Ich traue mich nicht einmal, den Hörer hochzunehmen und die eigene Tochter anzurufen, um zu erfahren, wer von uns beiden recht hat.«
    »Sie sollten sich aber trauen.« Da Percy Morton nicht reagierte, hob Suko den Hörer ab und reichte ihn dem Mann rüber. Der stand noch zögernd am Fenster. »Bitte, sagen Sie mir die Nummer!«
    Morton flüsterte sie, und Suko tippte die Zahlen in die Tastatur. Er wollte warten, bis abgehoben wurde, aber an der anderen Seite tat sich nichts.
    Die Leitung blieb tot.
    »Sie ist nicht zu Hause«, hauchte Mirandas Vater. »So sieht es aus.«
    Percy Morton holte tief durch die Nase Luft. »Und was machen wir jetzt?« fragte er.
    »Da gibt es zwei Möglichkeiten. Wir könnten in den Sumpf fahren oder uns in Ihrem Haus umsehen. Was ist Ihnen am liebsten?«
    »Keines der beiden.«
    »Ich würde vorschlagen, daß wir zu Ihnen fahren, Mr. Morton. Vielleicht finden wir Spuren im Zimmer Ihrer Tochter. Da muß es doch Hinweise geben.«
    »Möglich.«
    Der Chinese legte seinen Arm auf die Schulter des Mannes und drängte den Besucher zur Tür. »Kommen Sie, Zeit sollten wir jetzt keine mehr verlieren!«
    Glenda bekam noch Bescheid, wo Suko mit seinem Besucher zu finden war, dann verließen sie das Büro und fuhren mit dem Lift nach unten.
    »Wir können meinen Wagen nehmen«, erklärte Morton. »Ich habe ihn in der Nähe abgestellt.«
    »Wollen Sie auch fahren?«
    »Das schaffe ich schon.«
    Die Männer stiegen in den blauen Mazda. Suko schnallte sich fest und war gespannt, was ihm die folgende Stunde bringen würde. Es dauerte einige Zeit, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Die Mortons wohnten in einer ruhigen Straße und dennoch citynah. Hier kannte jeder den anderen, und der Mann wurde gegrüßt, als er ausstieg. »Ihre Tochter ist aber nicht da«, sagte eine Nachbarin.
    Morton blieb stehen. »Wissen Sie das genau?«
    »Natürlich. Ich habe Sie doch weggehen sehen.«
    »Vielleicht ist sie in der Zwischenzeit zurückgekehrt.«
    Die bebrillte Dame mit der grauen Lockenfrisur lächelte breit. »Nein, das hätte ich alles gesehen, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ja, natürlich, Sie haben Ihre Augen ja überall.«
    Die beiden Männer kümmerten sich nicht mehr um die neugierige Nachbarin und gingen über den schmalen Vorgartenweg bis zum Haus, wo Percy Morton den Schlüssel aus der Tasche holte, ihn ins Schloß schob und die Tür langsam nach innen drückte.
    Suko hatte längst bemerkt, daß Percy in den letzten Minuten immer nervöser geworden war. Seine Vorstellungswelt hatte sich verändert, sie war zusammengebrochen wie ein Kartenhaus, und der Inspektor tat das einzig Richtige. Er schob den Mann zur Seite und sagte: »Lassen Sie mich das machen.«
    Morton widersprach nicht. Ihm war alles recht. Die Nachbarin schaute noch immer. Sie hatte sich schräg hingestellt und verrenkte sich fast den Hals.
    Im Haus war es still, und es wurde auch düster, als Suko die Tür hinter ihnen zudrückte.
    Das normale Ticken einer Uhr drang an ihre Ohren, zudem das leise Summen des Digitalradios, und Morton flüsterte dem Chinesen zu: »Ich werde es mal versuchen.«
    »Was?«
    »Ich möchte sie rufen.«
    Suko hatte nichts dagegen, und er hörte zu, wie Morton den Namen seiner Tochter in das Treppenhaus hochrief.
    Eine Antwort bekam er nicht.
    An der Treppe blieb Percy stehen und hob die Schultern. »Es tut mir leid. Sie ist tatsächlich nicht da.«
    »Das wußte ich.« Suko deutete nach vorn. »Lassen Sie uns nach oben gehen. Ihr Zimmer wartet.«
    »Sie wollen es durchsuchen?«
    »Natürlich.«
    »Und dann?«
    Suko lächelte. »Ich bin Polizist, ein Tüftler, ein Sucher nach Hinweisen. Schon die kleinste Spur kann von ungeheurer Wichtigkeit sein. Verstehen Sie?«
    »Ja, es kam mir noch ungewöhnlich vor. Selbst als Vater ging ich nie, ohne zuvor anzuklopfen, in das Zimmer meiner Tochter. Jetzt ist sogar ein Fremder dabei.«
    »Vergessen Sie nicht, Mr. Morton, daß Sie es gewesen sind, der uns alarmiert hat.«
    »Schon, aber ich dachte nur.«
    Das Gespräch der beiden Männer hatte auf der Treppe stattgefunden, die sie hochschritten. Auch in der folgenden

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