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Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab

Titel: Miss Braitwhistle 03 - Miss Braitwhistle hebt ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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»Die anderen sind alle oben in der Aula, beeilt’s euch.«
    In die Aula müssen wir ganz selten. Eigentlich nur, wenn wir bei der Einschulungsfeier für die neuen Kinder was vorführen sollen. Manchmal sehen wir in der Aula auch einen Film, meistens irgendwas Langweiliges über den Kreislauf des Wassers oder wie der Strom in die Steckdosen kommt. Das einzig Schöne daran ist, dass die dicken Vorhänge zugezogen werden und das Licht ausgemacht wird, sodass man im Dunkeln die Mädchen kneifen oder schlafen kann.
    »Ich hoffe, wir sehen einen Film«, hat Aki gesagt, als wir die Treppe hochgegangen sind.
    »Aber schlaf nicht wieder ein«, hab ich gesagt. Einmal hat Aki so fest geschlafen, dass er noch nicht mal aufgewacht ist, als Herr Fischli das Licht wieder angemacht hat. Er hat sich dann direkt neben Aki gestellt und ganz laut in die Hände geklatscht. »Wie wär’s, wenn du mal früher ins Bett gehen würdest, mein Junge?«
    »Geht leider nicht«, hat Aki gesagt. »Ich hab drei Schwestern und die brauchen jeden Abend so lange im Bad, dass ich mir immer erst nach Mitternacht die Zähne putzen kann. Und Zähne putzen muss man doch, oder?«
    Diesmal schien Aki sich auch erst nach Mitternacht die Zähne geputzt zu haben, denn er hat laut gegähnt.
    Wir wollten gerade die Tür zur Aula aufmachen, da flog die auch schon auf und Max und der fiese Albrecht plumpsten uns direkt auf die Füße.
    »Aua!«, hat Aki laut geschrien. »Seid ihr gaga oder was?«
    Die beiden haben aber nichts mitgekriegt, sie wälzten sich vor uns auf dem Boden.
    »Sag das nie wieder!«, hat Max gebrüllt.
    »Aber es stimmt!«, hat der fiese Albrecht zurückgeschrien. »Du bist faul, fett und gefräßig!« Und dann hat er Max in den Bauch geboxt und der hat gejault, lauter als der Hund vorm Supermarkt.
    Natürlich hatte der fiese Albrecht recht: Max war faul und gefräßig und dick war er auch, aber er war unser Freund. Und einem Freund zu helfen, ist natürlich Ehrensache.
    Aki und ich haben versucht, den fiesen Albrecht festzuhalten, aber der hat getreten und gespuckt, wobei glücklicherweise die meiste Spucke an seiner Zahnspange kleben geblieben ist.
    In diesem Moment kam Frau Sauermann die Treppe hoch und hat uns gleich angemeckert: »Was macht ihr da mit einem meiner Schüler? Lasst sofort den armen Jungen los!«
    Armer Junge? Ich hätte ja am liebsten laut gelacht, wenn der arme Junge mir nicht gerade seinen spitzen Ellbogen zwischen die Rippen gedrückt hätte.
    »Er hat zu Max gesagt, er wäre faul, fett und gefräßig«, hat Aki sich verteidigt.
    »Nun, das ist natürlich nicht –«, fing Frau Sauermann an, aber der fiese Albrecht hat sie unterbrochen. »Das haben Sie doch selbst gesagt! Sie haben gesagt, dass Max aus der 4 a auf jeden Fall den Mondmann spielen soll, weil der genauso fett, faul und gefräßig ist wie in dem Stück.«
    Frau Sauermann lief rot an und hob drohend den Zeigefinger. Aki und ich haben kein Wort verstanden.
    »Was denn für einen Mondmann?«, hab ich gefragt.
    »Das ist der, der alles frisst, was ihm unterkommt«, sagte Frau Klawitter, die gerade die Treppe hochächzte. »Am Ende will er sogar die Kinderlein verschlingen.«
    Also Max hat zwar immer tierischen Hunger, aber er hat noch nie versucht, uns zu fressen.
    Frau Sauermann schob uns in die Aula, und da tobte der Bär. Die Mädchen wollten alle in der ersten Reihe sitzen, Polly und Molly zogen sich an den Haaren und Rosa und Annalisa bewarfen sich mit ihren rosa Turnbeuteln.
    Aber als sie Frau Sauermann gesehen haben, haben sich alle ganz schnell, ganz still auf ihre Plätze gesetzt.
    » 4 a wie Albtraum, ich sag’s ja«, hat Frau Sauermann geknurrt. Dabei haben sich die Mädchen aus der 4 b auch nicht besser benommen.
    Aki und ich haben uns zu den anderen Jungs nach ganz hinten gesetzt.
    Frau Klawitter ist auf die Bühne gestiegen. Sie hat vor Anstrengung geschnauft und musste erst einmal Luft holen. Dann hat sie auf einen Stapel Papier getippt. »Wisst ihr, was das ist?«, hat sie gefragt.
    »Wenn das Noten sind, wollen wir es lieber nicht wissen«, hat Pauline gesagt.
    »Das sind keine Noten, das ist ein Theaterstück«, hat Frau Klawitter gesagt. »Das ist das Stück, das wir am Ende des Schuljahres aufführen werden.«
    »Gibt es denn auch Feen?«, hat Annalisa gefragt.
    »Und Hexen?«, wollte Pauline wissen.
    »Und den Weihnachtsmann?« Das war natürlich Henni.
    »Was ist mit Außerirdischen?«, hab ich gefragt.
    »Wenn keine Kanone drin vorkommt,

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