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Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Titel: Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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abtransportieren, bevor der Polizeiarzt ihn gesehen hatte. Die Hinweise würden dort zu suchen sein, wo DeLancey geschlagen worden und gestürzt war, nicht am Ort seines Todes.
    War das etwa im Bootshaus geschehen? Alec fragte sich das im stillen, als er Daisy sah, die immer noch so tat, als würde sie nicht lauschen.
    »Ich möchte ihn nur ungern durch diese Menschenmenge
    in die Stadt abtransportieren lassen«, sagte er zu Lord DeLancey.
    »Nein, um Himmels willen, bloß nicht!«
    »So daß wir kaum Alternativen haben. Daisy!« Alec mußte fast lächeln, als er sah, wie eilig sie sich umwandte. »Wie sehr würde deine Tante aus dem Lot geraten, wenn wir den Verstorbenen zu ihr ins Haus brächten?«
    »Da habe ich nicht die geringste Ahnung. Allzu schlimm dürfte es für sie nicht sein, denke ich. In Afrika sind sicherlich 105
    viel entsetzlichere Dinge an der Tagesordnung, meinst du nicht auch? Er würde ja auch nicht lange dort bleiben, oder?
    Himmel, das klingt ja schrecklich. Ich bitte um Verzeihung, Lord DeLancey. Und ich möchte Ihnen mein Beileid ausspre-chen.«
    DeLancey verbeugte sich leicht.
    »Er soll ja auch nur so lange dort bleiben, bis wir ihn ins nächste Leichenschauhaus transportieren können«, sagte Alec. »Wird sie etwas dagegen haben, wenn ich ein paar Tele-phonate führe?«
    »Nicht das mindeste, davon bin ich überzeugt.«
    »Wir bringen ihn also zu den Cheringhams. Kennen Sie
    das Haus, Lord DeLancey? ›Bulawayo‹, an der Straße nach Marlow.«
    »Bestens bekannt.«
    »Es wird vielleicht ein bißchen schwierig, das mit einem Skiff zu bewerkstelligen, aber irgendwie werden wir es schon schaffen. Sie können die Tragbahre jetzt zusammenbauen, Constable.«
    Einer von Washburns Leuten hatte eine zusammenklapp-
    bare Bahre mitgebracht, in der ein Leintuch lag. Alec nahm das Tuch, und die beiden Constables begannen, die Bahre aus-einanderzuklappen.
    »Ich mach mich dann mal auf den Weg«, sagte Lord De-
    Lancey.
    »Sie kommen nicht mit uns?« fragte Alec erstaunt.
    »Nein. Ich gehe jetzt zurück nach Crowswood Place, wo ich übernachte – da bin ich auch zu erreichen. Ich muß meine Familie benachrichtigen. Den Earl und die Gräfin von Bicester.
    Momentan sind sie auf dem Schiff nach Amerika, weil sie meine Schwester dort besuchen wollen.«
    Womit es eine Komplikation weniger gäbe. Alec schickte ein stilles Dankgebet gen Himmel. »Wie Sie wünschen, Sir.
    Aber erst muß ich Sie noch bitten, das Opfer zu identifizieren. Nicht, daß es den geringsten Zweifel gäbe, daß es sich um Ihren Bruder handelt, aber für den Coroner ist es wichtig, daß 106
    es eine formelle Identifizierung durch einen Verwandten gibt.«
    Zögernd folgte ihm Lord DeLancey zur Leiche. Alec hob eine Ecke des Blazers vom Gesicht. Seine Lordschaft warf einen kurzen Blick dorthin. Es sah so aus, als sei ihm übel.
    »Das ist mein Bruder Basil DeLancey«, bestätigte er, und Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn.
    »Vielen Dank. Ich melde mich dann wieder bei Ihnen.«
    DeLancey entfernte sich so rasch auf dem Treidelpfad, daß es fast schon ein Weglaufen und kein Weggehen mehr war.
    Mit der Hilfe von Poindexter und Wells ersetzte Alec die Blazer rasch durch das Tuch. Die beiden Ruderer schienen nicht besonders angetan zu sein, als sie ihre Jacken zurückerhielten.
    »Es sch-scheint ni-nicht ganz das ri-richtige, die Jacke wie-wieder anzuziehen«, sagte Poindexter.
    Leigh schauderte nur schweigend und hielt seine am langen Arm ausgestreckt.
    »Sie können sie ruhig wieder anziehen«, sagte Daisy und bewies ihren Sinn fürs Praktische. »Sie müssen sie ohnehin mitnehmen. Schließlich können Sie ihre Blazer nicht einfach hier liegen lassen.«
    »Das würde ich auch so sehen, Jungs«, stimmte ihr Meredith zu. »Am Ende finden ein paar Tippelbrüder die und spazieren dann in Blazern von Ambrose herum.«
    »Da drüben kommen Frieth und Fosdyke«, tat Leigh kund.
    »Und die brauchen sie nötiger als wir.«
    Er und Poindexter gingen los, um Rollo und Fosdyke den Jüngeren zu begrüßen, dessen Vater sich umdrehte, als er seinen Namen hörte. Der Doktor saß noch immer auf seinem Jagdhocker. Jetzt klappte er ihn wieder zusammen.
    »Chief Inspector«, wandte er sich an Alec, der gerade den Constables dabei zusah, wie sie die vom Tuch bedeckte Leiche auf die Bahre hoben, »wäre es Ihnen recht, wenn ich Sie nach
    … ähm … Bulawayo begleite?«
    »Wenn es Ihnen nicht allzuviel ausmacht, Mr. Fosdyke, dann wäre mir das sogar

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