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Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Titel: Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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war.
    Als sie Rollo sahen, wandten sie sich ihm zu in der Hoffnung, von ihm mehr Informationen zu erhalten. Cherry
    reichte Daisy eine Rolle Verbandsmull und wandte sich erleichtert zu Alec.
    »Ich hab eben mit der diensthabenden Schwester im Townlands Hospital gesprochen. Sie holt einen Arzt und läßt ein Bett vorbereiten. Sergeant Tring sagte, Bott soll in ein Einzel-zimmer?«
    »Ja, vielen Dank. Das Automobil von Lady Chering-
    ham …?«
    »Ist auf dem Weg. Bister schlief noch, als Gladstone bei ihm angerufen hat. Es stehen natürlich noch andere Wagen zur Verfügung, aber ich dachte, Bott würde im Humber weniger durchgerüttelt und …«
    Ein spitzer Aufschrei unterbrach ihn. Alles schaute zur Treppe, woher er gekommen war.
    Tish und Dottie waren auf ihrem Weg hinunter stehen-
    geblieben. Tish schaute über die Balustrade zu Bott hinab, der schlaff und aschfahl auf der improvisierten Bahre auf dem Fußboden lag. Sie wurde fast genauso blaß wie er und brach dann ohnmächtig zusammen.
    Irgendwie schaffte es Dottie, Tish so aufzufangen, daß sie nicht mit dem Kopf auf eine Stufe fiel oder die ganze Treppe hinunterpolterte. Rollo und Cherry eilten hinauf, um ihr zu helfen. In diesem Augenblick kam Gladstone durch die offene Haustür hinein und sagte mit einer Stimme, die dienst-bereit blieb und dennoch durch das allgemeine Durcheinander zu hören war: »Mr. Fletcher, Sir, der Humber steht vor der Tür.«
    208
    In diesem Augenblick mußte sich Daisy entscheiden, ob sie bei Tish bleiben oder mit Bott fahren wollte. Es fiel ihr leicht.
    Neugier hatte nichts damit zu tun, versicherte sie sich selbst.
    Ihre Cousine hatte schließlich Dottie und Tante Cynthia als Unterstützung, ganz zu schweigen von Rollo und Cherry, während Susan Hopgood niemand beistehen würde.
    Daisy glitt leise hinaus und saß schon auf dem Rücksitz des Humber, als Wells und Poindexter, gefolgt von Meredith und Leigh, Bott hinaustrugen. Alec, der ihnen mit Piper und Tring folgte, schaute sie stirnrunzelnd an.
    Sie lächelte auf das freundlichste zurück. Sie war sich einigermaßen sicher, daß er sie in Gegenwart all der anderen nicht aus dem Automobil schmeißen würde. Und sie hatte mit ihrer Zuversicht recht. Allerdings war nicht klar, ob das an der Anwesenheit von möglichen Zeugen lag oder weil Alec endlich begriff, daß es keinen Sinn hatte, sie herumkommandieren zu wollen.
    Und so kam es, daß Horace Botts bandagierter Kopf auf Daisys immer noch leicht feuchtem Schoß lag, während der Humber die Auffahrt hinuntersauste. Piper saß vorne neben Bister, der für diese Aufgabe seine Chauffeursuniform und
    -kappe angezogen hatte.
    Alec folgte in seinem gelben Austin Seven mit Sergeant Tring. Daisy hätte zu gerne gewußt, worüber die beiden sprachen. Gemeinsam würden sie vielleicht das Rätsel lösen, was Bott und Lord DeLancey im Morgengrauen auf Temple Island zusammengeführt hatte. Es war wirklich zu ungerecht, dachte sie bei sich. Alec erwartete immer von ihr, daß sie ihm alle ihre Ideen zur Verfügung stellte, aber im Gegenzug –
    nichts.
    Sie seufzte. Als Ehefrau eines Detective würde sie sich daran wohl gewöhnen müssen.
    Als sie in die Stadt einfuhren, sah Daisy vor einem Zeitungskiosk eine Reklametafel: Schlagmann erschlagen – Tod auf der Regatta. Bei aller Freude am Wortspiel der Schlagzeile hoffte sie doch, die Presse hätte noch nicht herausgefunden, 209
    wo Basil DeLancey vor seinem dramatischen Tod gewohnt hatte.
    Bott wandte den Kopf und stöhnte auf.
    »Piper, er hat sich bewegt!«
    Der junge Detective wandte sich zu ihr. »Wacht er auf, Miss?« fragte er ängstlich. »Soll ich mich zu Ihnen setzen, um Ihnen zu helfen?«
    »Nein, jetzt ist er wieder ganz ruhig«, berichtete Daisy bedauernd. »Aber das muß doch ein gutes Zeichen sein, finden Sie nicht?«
    »Ich vermute, ja, Miss. Der Chief wird sich freuen.«
    Sie beobachtete Bott jetzt genau, doch war nichts mehr zu bemerken, keine noch so geringe Bewegung oder gar ein Off-nen der Augen. Als sie einige Minuten später im kleinen Krankenhaus ankamen, fragte sie sich, ob diese so kurzen Le-benszeichen von Bott vielleicht nur Produkt ihres Wunsch-denkens waren. Bott lag immer noch schrecklich schlaff da, als er aus dem Auto gehoben wurde.
    »Ich bin mir fast sicher, daß er eben den Kopf bewegt hat«, sagte sie zu Alec. »Ich dachte gerade über etwas anderes nach und hab es daher mehr gespürt als gesehen, aber trotzdem.
    Und ich habe gehört, wie er aufgestöhnt

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