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Miss Marples letzte Fälle

Miss Marples letzte Fälle

Titel: Miss Marples letzte Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Spezialisten Londons hätten vor einem Rätsel gestanden –, und nun behandelte eine Kapazität sie nach dem neuesten Stand der Wissenschaften.
    »Und ich sage euch«, meinte Miss Hartnell unverblümt, »sie tut gut daran, ihn nicht holen zu lassen. Unser lieber Dr. Haydock würde ihr auf seine direkte Art sagen, dass ihr nichts fehlt und sie gefälligst aufstehen und kein The a ter machen soll! Das würde ihr guttun!«
    Da ihr jedoch diese willkürlichen Maßnahmen versagt blieben, lag Miss Emily weiterhin auf Sofas, umgeben von merkwürdigen kleinen Pillendöschen und wies alle Spe i sen ab, die extra für sie gekocht wurden, nur um etwas zu verlangen, das meistens schwierig und umständlich zu beschaffen war.
     
    Eine sehr bedrückte Gladdie öffnete Miss Marple die Tür. Im Wohnzimmer (der frühere Salon war unterteilt worden in ein Wohn-, ein Ess- und ein Empfangszi m mer) wurde sie von Miss Lavinia erwartet.
    Lavinia Skinner war eine große, hagere, knochige Frau um die Fünfzig, mit einer rauen Stimme und schroffem Benehmen.
    »Es freut mich, Sie zu sehen«, sagte sie. »Emily hat sich hingelegt, die Arme fühlt sich heute nicht wohl. Ihr B e such würde ihr guttun, aber oft ist sie zu schwach, um jemanden zu empfangen. Die Arme, sie erträgt alles so geduldig.«
    Miss Marple zeigte höfliches Verständnis. Da Dienstb o ten immer wieder ein beliebtes Gesprächsthema in St. Mary Mead waren, war es nicht schwierig, ihre Unterha l tung in diese Richtung zu lenken. Miss Marple bemerkte, dass sie gehört hätte, Gladys Holmes, dieses nette Mä d chen wolle sie verlassen.
    Miss Lavinia nickte. »Am Mittwoch in einer Woche. Sie hat Geschirr zerbrochen, das kann ich nicht dulden, ve r stehen Sie?«
    Miss Marple seufzte und gab zu, dass man heutzutage gewisse Zugeständnisse machen müsse. Auf dem Land war es schwierig, Dienstmädchen zu bekommen. Ob es ein kluger Entschluss war, sich von Gladys zu trennen?
    »Ich weiß selbst, wie schwierig es ist, Dienstboten zu finden«, gab Miss Lavinia zu. »Die Devereux suchen ve r geblich – was mich nicht wundert – ewig streiten sie und hören Jazz-Musik die halbe Nacht – es gibt keine gerege l te Essenszeit – die junge Frau hat keine Ahnung vom Haushalt, der Ehemann tut mir leid! Das indische Dienstmädchen der Larkins hat auch erst kürzlich gekü n digt, kein Wunder bei den indischen Angewohnheiten des Richters. Um sechs Uhr morgens will er schon sein ind i sches Frühstück haben, sein ›chota hazri‹, wie er es nennt.«
    »Könnte Sie das nicht veranlassen, Ihre Entscheidung bezüglich Gladys noch einmal zu überdenken? Sie ist wirklich ein nettes Mädchen. Ich kenne ihre Familie, eh r liche, anständige Leute.«
    Miss Lavinia schüttelte den Kopf.
    »Ich habe meine Gründe«, sagte sie nachdrücklich.
    Miss Marple murmelte: »Sie haben eine Brosche ve r misst, habe ich gehört…«
    »Wie haben Sie denn das erfahren? Von dem Mädchen wahrscheinlich. Ehrlich gesagt, ich bin mir ziemlich s i cher, dass sie sie genommen hat. Dann bekam sie es mit der Angst zu tun und hat sie zurückgelegt. Aber ich kann nichts sagen, ich habe keine Beweise.« Sie wechselte das Thema. »Miss Marple, wollen wir zu Emily hineingehen? Es würde sie sicherlich aufmuntern.«
    Gehorsam folgte Miss Marple ihr zu einer Tür. Miss Lavinia klopfte und begleitete sie in das schönste Zimmer der Wohnung. Die Vorhänge waren halb zugezogen. Miss Emily lag im Bett und genoss offensichtlich das Dä m merlicht und ihr eigenes grenzenloses Leid.
    Im gedämpften Licht war ein schmales, unscheinbares Geschöpf zu erkennen, die grauen Haarsträhnen zu e i nem unordentlichen Nest aufgetürmt, dessen sich jeder Vogel geschämt hätte. Im Zimmer roch es nach Eau de Cologne, altbackenem Zwieback und Kampfer. Mit halb geschlossenen Augen und einer dünnen, matten Stimme erklärte Emily Skinner, dass dies einer ihrer ›schlechten Tage‹ sei. »Das Schlimmste für einen kranken Menschen«, sagte Miss Emily schmerzlich, »ist zu wissen, dass man seinen Mitmenschen zur Last fällt. Lavinia ist so gut zu mir. Liebe Lavinia, es widerstrebt mir so, dir Umstände zu machen. Wenn doch nur die Wärmflasche so gefüllt werden könnte, wie ich es gern habe – sie ist zu voll und dadurch zu schwer – ist aber nicht genügend Wasser da r in, wird sie sofort kalt!«
    »Das tut mir leid, meine Liebe. Gib sie mir.«
    »Vielleicht könnte sie bei der Gelegenheit frisch gefüllt werden. Es ist wohl kein Sandgebäck im

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