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Miss Marples letzte Fälle

Miss Marples letzte Fälle

Titel: Miss Marples letzte Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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zugeben. »Diese Frau gehört zu einer Bande. Es gab einen ähnlichen Fall vor einem Jahr in Northumberland. Das Diebesgut ist nie wieder aufg e taucht, und sie wurde nicht erwischt. Wie auch immer – uns wird sie nicht entkommen!«
    Inspektor Slack war ein sehr zuversichtlicher Mann.
    Aber die Wochen verstrichen, und Mary Higgins war immer noch auf freiem Fuß. Allen Anstrengungen zum Trotz gelang es Inspektor Slack nicht, sie aufzuspüren.
    Miss Lavinia war verbittert. Miss Emily hatte sich so aufgeregt, dass sie aus Angst tatsächlich nach Dr. Ha y dock schickte.
    Das ganze Dorf war begierig zu erfahren, was er von Miss Emilys vorgegebenen Krankheiten hielt. Da man ihn aber nicht direkt fragen konnte, wurde die Neugierde schließlich durch die Auskunft des Apothekergehilfen gestillt. Dr. Haydock hatte Miss Emily eine Mixtur aus Asafötida und Baldrian verschrieben – ein altbekanntes Heilmittel, das Simulanten in der Armee verabreicht wu r de!
    Bald darauf erfuhr man, dass Miss Emily, enttäuscht über die unzureichende ärztliche Behandlung, die ihr w i derfahren war, es vorzog, in die Nähe eines Spezialisten in London zu übersiedeln. Sie gab vor, dies nur wegen Lavinia beschlossen zu haben.
    Die Wohnung wurde zur Weitervermietung ausg e schrieben.
     
    Einige Tage danach erschien eine aufgeregte Miss Marple im Polizeirevier von Much Benham und fragte nach I n spektor Slack.
    Inspektor Slack mochte Miss Marple nicht. Aber er wusste, dass der Polizeichef, Oberst Melchett, seine A b neigung nicht teilte. Daher empfing er sie widerwillig.
    »Guten Tag, Miss Marple, was kann ich für Sie tun?«
    »Oh«, sagte Miss Marple. »Sie scheinen wenig Zeit zu haben.«
    »Ich habe viel zu tun«, antwortete Inspektor Slack, » a ber ich kann einige Minuten erübrigen.«
    »O je«, sagte Miss Marple. »Hoffentlich kann ich mich verständlich machen, es ist oft so schwierig, sich richtig auszudrücken, finden Sie nicht auch? Nein, Sie kennen diese Schwierigkeiten nicht. Aber verstehen Sie, für j e manden, der nicht modern erzogen worden ist – ich war nur Gouvernante, die etwas über die Könige von En g land erzählen konnte und ein bisschen Allgemeinwissen weitergeben konnte – zum Beispiel über die drei Kran k heiten von Weizen – Fäulnis, Mehltau – was war die dri t te doch gleich – war es Getreidebrand?«
    »Wollen Sie mir etwas über Getreidebrand erzählen?« fragte Inspektor Slack und errötete leicht.
    »Oh, nein, nein«, wehrte Miss Marple hastig ab. »Damit will ich nur veranschaulichen, wie leicht man abschweifen kann. Man lernt nicht, bei der Sache zu bleiben. Und g e nau das will ich tun. Es dreht sich um Miss Skinners Dienstmädchen, Gladys, verstehen Sie?«
    »Mary Higgins«, verbesserte Inspektor Slack.
    »Ja, das zweite Mädchen. Aber ich meine Gladys Ho l mes – eine ziemlich unverschämte und eingebildete Pe r son – aber grundehrlich. Und es ist so wichtig, dass das anerkannt wird.«
    »Es liegt keine Anzeige gegen sie vor«, sagte der Inspe k tor.
    »Nein, ich weiß, dass keine Anzeige vorliegt – um so schlimmer. Verstehen Sie, die Leute denken weiterhin daran. O je – ich fürchte, ich drücke mich sehr umstän d lich aus. Was ich eigentlich sagen will, ist, dass es wichtig ist, Mary Higgins zu finden.«
    »Nun«, meinte Inspektor Slack, »was würden Sie vo r schlagen?«
    »Ich habe mir tatsächlich Gedanken darüber gemacht«, gab Miss Marple zu. »Darf ich Sie etwas fragen? Würden Ihnen Fingerabdrücke weiterhelfen?«
    »Ah«, rief Inspektor Slack aus. »Sie ist sehr schlau vo r gegangen. Sie hat anscheinend nur mit Handschuhen gearbeitet. Sie hat sorgfältig alle Fingerabdrücke abg e wischt – in ihrem Schlafzimmer, am Waschbecken, übe r all. Wir haben im ganzen Haus keinen einzigen Fingera b druck entdeckt!«
    »Wäre es von Nutzen, wenn Sie ihre Fingerabdrücke hätten?«
    »Möglicherweise, Madam. Sie könnten bei Scotland Y ard registriert sein. Ich vermute, es war nicht ihr erstes Verbrechen!«
    Miss Marple nickte lebhaft. Sie öffnete ihre Handtasche und nahm eine kleine Schachtel heraus. Darin lag, sorgfä l tig in Watte verpackt, ein kleiner Spiegel.
    »Aus meiner Handtasche«, erklärte Miss Marple. »Die Fingerabdrücke des Hausmädchens sind darauf. Sie dür f ten deutlich abgezeichnet sein, sie hatte kurz zuvor eine äußerst klebrige Masse berührt.«
    Inspektor Slack starrte sie an. »Haben Sie sie den Spi e gel vorsätzlich berühren

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