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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sonnenbräune und trug eine um die
Taille zusammengebundene rote Baumwollbluse und dazu passende knappe Shorts.
Als wir einander gegenübersaßen, gelang es mir mit äußerster Anstrengung, meine
Blicke von ihren langen, honigfarbenen Beinen loszureißen und ihr ins Gesicht
zu sehen.
    In ihren kohlschwarzen Augen
lag ein argloser Ausdruck.
    »Ich bin froh, daß Sie gekommen
sind, Mr. Boyd«, sagte sie. »Jeder behauptet, daß es die Grübchen sind, die
meine Knie wirklich bemerkenswert machen. Wissen Sie, lange Beine haben alle
großen Mädchen, aber ich habe Glück. Ich bin da nicht flach, wo es die meisten
sind.« Damit klopfte sie mit liebevoller Zärtlichkeit auf die Wölbung unter
ihrer Baumwollbluse. »Ich habe dreiundneunzig Brustumfang, ohne tief einatmen
zu müssen.«
    »Ich werde mir ein Bandmaß
besorgen und es nachprüfen«, versprach ich. Dann bewegte ich meinen Kopf etwas,
damit sie die volle Wirkung meines linken Profils zu spüren bekam, das in
Verbindung mit den anderen besonderen Boydmerkmalen —
der offene, feste Blick und das langsame, gewinnende Lächeln — innerhalb von
Sekunden garantiert völlige Unterwerfung bewirkt, und zwar vorbehaltlos.
    »Sind Sie krank oder fehlt
Ihnen etwas, Mr. Boyd?« fragte sie ängstlich. »Soll ich ein Glas Wasser für Sie
holen? Ihre Augen scheinen mir etwas glasig.«
    »Bemühen Sie sich nicht.« Mir
schauderte bei dem Gedanken. »Erzählen Sie mir von gestern abend.«
    »Nun«, sagte sie atemlos, »ich
habe gesehen, wie man Sie aus Alishas Zimmer trug.«
    »Wer?«
    »Zwei Männer«, sagte sie
leichthin. »Ich konnte sie nicht richtig erkennen, weil ich nur für einen
Augenblick meine Tür öffnete, und sich dann der eine nach mir umdrehte. Deshalb
mußte ich sie schnell wieder zumachen. Ich wollte doch keine Ungelegenheiten
bekommen.«
    »An etwas müssen Sie sich aber
doch erinnern«, drängte ich. »Waren sie groß oder klein, dick oder dünn...«
    »Der eine von ihnen war groß«,
sagte sie triumphierend. Dann trat Zweifel auf ihr Gesicht. »Vielleicht war der
andere klein, und ich hielt den einen nur im Vergleich zu ihm für groß.«
    »Nun, trotzdem vielen Dank.
Sind Sie sicher, daß die beiden mich trugen und nicht jemand anderen?«
    »Ich bin sicher, daß Sie es
waren, Mr. Boyd. Ich erinnere mich, woran ich dabei dachte. Alisha hatte mir
von ihrer Verabredung mit Ihnen erzählt, und ich dachte, die Aufregung wäre für
Sie vielleicht zuviel gewesen.«
    Nach wie vor lag der
unschuldige Ausdruck in ihren Augen. Entweder war sie so dumm wie Bohnenstroh,
oder sie vergeudete ihre Zeit bei diesem Badeanzug-Wettbewerb. Sie hätte eine
prächtige Schauspielerin abgegeben.
    »Nochmals vielen Dank, Bella«,
sagte ich. »Es war ungeheuer spannend.«
    Ich hatte mich halbwegs aus dem
Sessel erhoben, als sie nachdrücklich den Kopf schüttelte.
    »Sie können noch nicht gehen,
Mr. Boyd. Zu dem aufregenden Teil der Geschichte bin ich noch gar nicht
gekommen,«
    »Als Sie tief einatmeten und es
auf achtundneunzig Zentimeter brachten?«
    »Etwa fünf Minuten, nachdem ich
gesehen hatte, wie zwei Männer Sie aus Alishas Zimmer trugen«, sagte sie
schnell, »dachte ich, ich sollte doch mal nachsehen, ob mit Alisha alles
stimmte. Ich meine, wenn man Sie aus dem Zimmer tragen mußte, konnte doch auch
mit Alisha alles mögliche geschehen sein. Vielleicht brauchte sie einen Doktor
oder sonst etwas.«
    »Und stimmte denn alles bei
ihr?« fragte ich erschöpft.
    »Ich kam nicht dazu, es
festzustellen«, antwortete Bella. »Ich trat gerade auf den Gang hinaus, als
sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete und ein Mann herauskam.«
    »Deshalb zogen Sie sich sofort
wieder in Ihr Zimmer zurück und schlossen die Tür, wie?«
    »Woher wissen Sie das?« fragte
sie verwundert.
    »Sie haben diesen Mann nur ganz
flüchtig gesehen, aber er war großklein und dünndick, oder verglichen Sie ihn
diesmal mit ihm selbst?« knurrte ich.
    Sie schüttelte energisch den
Kopf.
    »Diesmal nicht. Ich erkannte
ihn sofort.«
    »Und wer war es?«
    »Ich kam nachher nicht mehr
dazu, nach Alisha zu sehen«, sagte sie, und ihre Stimme hatte wieder einen
unbestimmten Ton. »Also ich dachte, daß ich jetzt schon vier Männer aus ihrem
Zimmer hatte kommen sehen, und alle innerhalb von fünf Minuten, darum konnte es
doch sein, daß sie noch eine ganze Fußballmannschaft bei sich hatte. Ich weiß
nicht, wie Sie denken, Mr. Boyd, aber ich bringe einen befreundeten Menschen
nicht gern in Verlegenheit, indem ich

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