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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zwei gleich große Drinks ein und brachte sie zu ihr zurück. Sie nahm
das Glas aus meiner Hand, schloß die Augen und trank in gleichmäßigen Zügen,
bis nur noch das Eis im Glas war.
    »Ich bin froh, daß Sie nicht
trunksüchtig sind«, sagte ich in bewunderndem Ton. »Wenigstens haben Sie die
Eiswürfel nicht abgeleckt.«
    »Ich brauche das«, sagte sie
mit leiser Stimme. »Setzen Sie sich, Boyd.«
    »Danny ist mein Name«, sagte
ich. »Wenn wir schon nicht Freunde sein können, sollten Sie wenigstens
aufhören, so wie der Direktor meiner Bank mit mir zu reden.«
    »Also gut, Danny. Ich habe
Ihnen nichts anderes als mein Wort dafür zu bieten, aber ich weiß nicht, wer
diese beiden Männer sind oder für wen sie arbeiten.«
    »Warum sollten sie so interessiert
sein, den Wettbewerb zum Platzen zu bringen, daß sie sogar die beteiligten
Mädchen ermorden?«
    Sie hob hoffnungslos die
Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Sie sind eine verdammt
schlechte Lügnerin.«
    »Wagen Sie nicht, so mit mir zu
sprechen, sonst werde ich...« In ihren Augen glomm Zorn, als sie mich
anfunkelten.
    »Mich hinauswerfen? Das haben
Sie bereits getan.«
    »Sie sind der unmöglichste
Mann, der mir je begegnet ist«, sagte sie erschöpft. »Ich war töricht genug, zu
glauben, wir könnten vernünftig darüber reden.«
    »Während Sie Großindustrielle
spielen, werden dauernd Mädchen ermordet«, sagte ich. »Dafür muß es einen Grund
geben, und Sie müssen ihn wissen.«
    Sie sah mich für etwa fünf
Sekunden angespannt an. Dann hob sie wieder die Schultern. »Nun gut. Vermutlich
kenne ich den Grund. Ich brauche Hilfe, Danny, und ich will sie nicht bei der
Polizei suchen.«
    »Hilfe, die man braucht, die
aber nicht von der Polizei kommt, ist teuer«, sagte ich vergnügt. »Wollen Sie
meine Preise hören?«
    »Das ist genau die Reaktion,
die ich von Ihnen erwartet hatte.«
    »Dann sind Sie also nicht
enttäuscht worden. Die Tausend, die ich von Ihnen bekam, sind vor zehn Minuten
alle geworden.«
    »Wenn Sie mir heraushelfen,
bezahle ich Ihnen weitere Tausend«, sagte sie widerstrebend.
    »Fünf«, antwortete ich, »wenn
es eine gefährliche Lage ist.«
    »Also gut.« Sie rutschte
ruhelos in ihrem Sessel hin und her. »Fünf dann.«
    »Sehr schön. Und jetzt erzählen
Sie mir mal in aller Ruhe, um was es geht.«
    »Mein Vater starb vor etwa acht
Monaten«, sagte sie schnell, »und hinterließ mir die Mehrheit der Anteile an
der Meermaid Badeanzug Corporation, verknüpfte damit aber gewisse Bedingungen.«
    »Genau wie beim Nylon. Irgendwo
ist immer ein Haken«, sagte ich und zuckte vor ihrem Gesichtsausdruck zurück.
»Erzählen Sie weiter.«
    »Ich muß mich bewähren«, sagte
sie, »für zwölf Monate. Ich bin niemals mit meinem Vater gut ausgekommen. Ich
glaube, er hat es mir immer verübelt, daß ich als Mädchen zur Welt kam und
nicht als Junge.«
    »Den ganzen psychologischen
Schmus können wir übergehen«, sagte ich, »ich bin kein Seelenbastler.«
    »Werden Sie mir jetzt zuhören?«
    »Sicher, sprechen Sie nur
weiter.«
    »Er führte sein eigenes Leben,
und bis zu seinem Tode führte ich mein Leben«, fuhr sie fort. »Wir sahen uns
nicht einmal sehr oft. Er gab mir genug Geld, daß ich tun und lassen konnte,
was ich wollte. Er hielt mich für beschränkt, verdorben, die Tochter eines
reichen Mannes, und sein Testament bestätigt das. Er hinterließ mir die
Mehrheit an den Anteilen des Unternehmens, vorausgesetzt, daß der Reingewinn im
ersten Jahr unter meiner Leitung mindestens ebenso groß war wie der des
vergangenen Jahres.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann geht die Mehrheit — alle
Anteile, die ich jetzt besitze, an eine frühere Angestellte des Unternehmens
über, eine Frau, die für mehrere Jahre seine rechte Hand war, und ich vermute,
sie war noch mehr als das. Dieses Jahr war geschäftlich ein schlechtes Jahr.
Ich hänge von der Publizität durch den Wettbewerb ab, um meine Badeanzüge
verkaufen zu können. Wenn die Schönheitskonkurrenz erfolgreich verläuft, werde
ich sie bestimmt verkaufen, doch wenn ich sie jetzt abbreche, bin ich so gut
wie tot.«
    »So wie Alisha Hope«, sagte
ich. »Und diese frühere Angestellte, wer ist sie?«
    Helen lächelte grimmig. »Sie
ist auch hier in Miami, ist einer der Preisrichter bei meinem Wettbewerb.«
    »Elaine Curzon?«
    »Ich hatte einige gute Gründe,
sie als einen der Preisrichter einzusetzen«, sagte sie. »Zunächst würde es ihr
schwerfallen, den Wettbewerb zu sabotieren, wenn

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