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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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körperlichen Bedürfnisse befriedigen, und der
schwarze Kaffee mochte mir beim Nachdenken helfen, eine Tätigkeit, die ich am
Vormittag im allgemeinen für unanständig halte.
    Bei der dritten Tasse Kaffee kam
ich zu einer zweiten Schlußfolgerung, es war die gleiche wie die erste. Jemand
mußte sich auf die Beine machen, wenn ich mit Helen Richmonds Problem
weiterkommen sollte. Und dieser Jemand mußte sich hier am Ort auskennen. Zehn
Sekunden später fand ich eine Lösung. Sie war lausig, aber es war die einzige,
auf die ich kam. Die Karte war noch in dem Anzug, den ich am vergangenen Abend
getragen hatte, und ich holte sie heraus. Dann rief ich die Nummer an, die in
der rechten unteren Ecke gedruckt stand.
    Das war ein Auftragsdienst. Der
gelangweilten Stimme, die mir antwortete, sagte ich, wer ich war und daß ich
dringend wünschte, Mr. Ludd solle sich bei mir im Hotel
Styx in Verbindung setzen. Sie sagte, sie würde die Nachricht weitergeben,
falls sie ihn finden könne und er in diesem Augenblick nüchtern sei, zwei
Möglichkeiten, an denen sie offensichtlich zweifelte. Ich sagte ihr, wenn sie
ihn nicht bis zwei Uhr nachmittags ausfindig gemacht hätte, könne sie die ganze
Geschichte lassen, und hängte ein.
    Fünf Minuten später klingelte
das Telefon und gab mir neuen Glauben an Telefonauftragsdienste, doch als ich
die Stimme am anderen Ende der Leitung hörte, war es eindeutig eine weibliche,
und sie klang vernachlässigt.
    »Sie haben mich nicht
angerufen, um zu hören, wie es mir nach dem gestrigen Abend geht«, sagte sie
tränenvoll.
    »Ich hatte zu tun«, erwiderte
ich kurz, »aber wie geht es Ihnen, Bella?«
    »Ich kann kaum sprechen, so
sehr tut mir der Hals weh«, sagte sie, »aber dadurch lasse ich mich nicht
zurückhalten.«
    »Denken Sie an Experimente mit
dieser Sache, von der Sie schon viel gehört haben und die man Sex nennt?«
fragte ich neugierig.
    »Danny!« Sie klang schockiert.
»Wenn ich Sie nicht besser kennen würde, würde ich beinahe glauben, Sie meinten
es ernst.«
    »Sie kennen mich noch nicht
besser, mein Schatz«, versicherte ich ihr. »Aber was bewegt den großen
Lucasgeist, der ist wenigstens ruchbar.«
    »Ich werde ihn damit nicht
durchkommen lassen, selbst wenn Sie es tun«, sagte sie entschlossen. »Ich setze
mich ihm auf die Spur.«
    »Wem?«
    »Dem Mörder, Sie Idiot, Claud
Duval.«
    »Nun, dann wünsche ich Ihnen
Glück, Bella«, sagte ich förmlich, »und ich werde bei Ihrem Begräbnis weinen.«
    »Sie werden etwas viel Besseres
tun, Danny«, erwiderte sie fest. »Sie werden mir helfen, ihn zu überführen.«
    »Wie gern würde ich das«,
versicherte ich ihr herzlich, »wenn ich nicht schon einen ausgefüllten Tag vor
mir hätte, und leider ist das der Fall.«
    »Das kann warten. Ich gehe
jetzt sofort zu ihm. Noch heute morgen, und sage ihm ins Gesicht, daß ich ihn
aus Alishas Zimmer kommen sah, zu der Zeit, als sie ermordet wurde, und daß ich
gestern abend im letzten Moment sein Gesicht sah, bevor er mich bewußtlos
schlug.«
    »Und was soll das nützen?«
    »Ich werde ihm sagen, daß er
sechs Stunden Zeit hat, zur Polizei zu gehen und ein Geständnis abzulegen, und
wenn er es in dieser Zeit nicht tut, werde ich selbst zur Polizei gehen.«
    Ein plötzlicher messerscharfer
Schmerz durchdrang meine Stirn, und nachdem er erst in meinem Schädel einen
Brückenkopf gebildet hatte, breitete er sich zu einem dumpfen schmerzhaften
Klopfen aus.
    »Sie glauben, er wird sich
selbst stellen, ganz ohne weiteres?« fragte ich mit rauher Stimme.
    »Selbstverständlich nicht, Sie
Dummkopf«, antwortete sie verachtungsvoll. »Aber er wird wissen, daß er nur
sechs Stunden hat, ehe ich selbst zur Polizei gehe, darum wird er sich beeilen
müssen, um mich daran zu hindern.«
    »Wenn Duval der Mörder ist«,
fragte ich, »machen Sie sich eine Vorstellung davon, wie er Sie daran hindern
wird?«
    »Selbstverständlich wird er
noch einmal versuchen, mich zu ermorden«, sagte sie gelassen. »Verstehen Sie
mich denn nicht, Danny? Ich biete mich ihm selbst als Köder an. Wenn Sie nur
halb soviel Detektivgeschichten gelesen hätten wie ich, würden Sie wissen, daß
das eine bewährte Technik ist, um einen Mörder zu fangen. Haben Sie denn nicht
mal ferngesehen?«
    »Ich bin in diesen Dingen nicht
ganz auf der Höhe«, entschuldigte ich mich. »Sie bieten sich also selbst als
Köder an. Und was kommt dann?«
    »Jetzt kommt die Stelle, an der
ich Sie brauche. Ich rufe ihn von meinem Zimmer hier

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