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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gestern
abend, als jemand versuchte, Bella Lucas im Theater zu ermorden?«
    »Mit Claud zusammen, wenn Ihnen
das Sorgen macht«, sagte sie. »Nach der Veranstaltung gingen wir hinter die
Bühne. Jemand brachte ihm eine Nachricht, und er verließ mich. Ich schlenderte
ziellos umher und landete schließlich hinten im Zuschauerraum. Ich wollte mit
Helen sprechen, hielt es aber für richtig, zu warten, bis die Bewerberinnen
fort waren. Helen schien sich soviel Sorgen um sie zu machen, daß ich wußte,
sie würde sich nicht konzentrieren können, bevor die Mädchen fort waren.«
    »Helen kam zu den Garderoben,
als ich an die Tür klopfte«, sagte ich, »und Sie waren bei ihr.«
    »Ich sah die Mädchen fortgehen,
darum ging ich zu dem Büro des Managers und traf Helen dort«, erklärte sie
ungeduldig. »Sie wollte sich vergewissern, daß alle Mädchen das Haus verlassen
hatten, ehe wir uns unterhielten. Darum ging ich mit ihr zu den Garderoben.
Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Also gut. Aber mir reicht es
jetzt. Wenn Sie mich nicht innerhalb von zehn Sekunden von Ihrer unerfreulichen
Gesellschaft befreien, Mr. Boyd, werde ich um Hilfe rufen und Sie gewaltsam
fortbringen lassen.«
    »Ich könnte zur Polizei gehen«,
sagte ich, »ich könnte Leutnant Reid von dem seltsamen Testament des alten
Richmond erzählen, meinen Zeugen vorstellen, der Duval aus Alisha Hopes Zimmer
zur Zeit ihres Todes kommen sah. Sie haben also die Wahl.«
    »Wollen Sie versuchen, mich zu erpressen?«
fragte sie mit leiser Stimme.
    »Gewiß.« Ich nickte. »Aber nur
um die Wahrheit. Sagen Sie sie mir, oder sagen Sie sie der Polizei. Sie können
es sich aussuchen.«
    Sie stand gelassen auf und hob
ihr Badetuch und ihre Sonnenbrille von dem hellen Beton auf.
    »Ich habe genug Sonne für
heute«, sagte sie, »ich glaube, ich brauche einen Drink. Würden Sie nicht auch
gern ein Glas trinken, Mr. Boyd?«
    »Klingt ausgezeichnet.«
    »Mein Zimmer wäre vielleicht
der beste Ort.« Ihr Ton war unverbindlich.
    »Eines muß man Erpressungen
lassen.« Ich grinste sie gewinnend an. »Sie führen zu einer angenehmen
Lebensweise.«
     
     
     

8
     
    Wir kamen in ihr Zimmer, das
etwa das gleiche war wie Helen Richmonds, eine regelrechte Suite mit einem
Wohnzimmer und einem abgetrennten Schlafzimmer. Es war die Tragik meines Lebens
in Miami. Jeder wurde in dem Hotel besser behandelt als ich. Elaine hatte sogar
die gleiche Art Getränkeschrank, und vielleicht sogar noch ein paar Flaschen
mehr als Helen.
    »Mr. Boyd klingt viel zu
förmlich für einen Erpresser«, sagte sie gelassen. »Sie heißen doch Danny, oder
nicht?«
    »Stimmt«, sagte ich. »Ich nenne
meine Opfer auch gern bei ihren Vornamen. In Manhattan bin ich allgemein als
der freundliche Erpresser bekannt.«
    »Warum machen Sie uns nicht den
Drink, während ich diesen Badeanzug ausziehe?« fragte sie.
    »Und etwas anderes an?«
    »Selbstverständlich«,
antwortete sie verständnislos.
    »Die Tragik meines Lebens«,
sagte ich düster.
    Sie verschwand im Schlafzimmer,
darum ging ich zu dem Getränkeschrank und begann die Drinks zu mixen. Als ich
damit fertig war, hörte ich die Dusche rauschen, darum wartete ich nicht lange,
sondern probierte den Gin mit Tonic. Sie kam in das Wohnzimmer zurück, als ich
mir gerade das zweite Glas eingegossen hatte. Sie trug einen weißen Hausmantel
aus Samt, der fest um ihre Taille geschlossen war. Auf der Tasche befand sich
eine schicke Meerjungfrau, nichts als Busen und Schwanz. Die drei untersten
Knöpfe waren nicht geschlossen, deshalb sprang der Hausmantel beim Gehen auf
und enthüllte für kurze Augenblicke hübsch gerundete Schenkel.
    »Danke.« Sie nahm mir das Glas
aus der Hand und ging damit zur Couch hinüber. »Was ist es?« fragte sie.
    »Gin mit Tonic«, sagte ich
gedankenverloren und sah zu, wie sie sich hinsetzte und sorglos die Beine
übereinanderschlug, wobei der Hausmantel auseinander fiel und als Zugabe diese
schön gerundeten Schenkel zeigte.
    »Ich hätte Sie für einen Mann
gehalten, der Roggenwhisky mit Gingerale trinkt — ohne Eis darin — , aber ich
habe mich in vielen Punkten bei Ihnen geirrt.«
    Ich ging zur Couch hinüber und
setzte mich neben sie, nahe an diese Schenkel, die länger waren, als ich
vermutet hatte. »Darauf sollte es eine treffende Antwort geben«, meinte ich.
    Ihre dunklen Augen musterten
intensiv mein Gesicht, als ob sie nach dem Schlitz suchte, wo man die Münzen
hineinwarf. »Sie sind nicht der Dummkopf,

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