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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sich mit dem Rücken gegen den wilden Bewuchs gepreßt, und ihr Gesicht hob sich dort als bleiches Oval ab.
    »Mein Gott«, flüsterte sie. »Mein Gott, was habe ich nur getan. Ich… ich weiß es doch nicht.«
    »Hi, Brenda…« Wiebke sprach mit einer Stimme, die der Freundin überhaupt nicht gefiel. Sie klang so anders, so wissend, voller Erfahrung, war auch irgendwo rücksichtslos.
    Brenda verkrampfte sich.
    Wiebke aber senkte den Kopf. Dann drückte sie ihre Arme vor. Zwischen den Händen hielt sie den Totenschädel, dessen Gebein wie bleiches Eis schimmerte.
    »Was willst du denn?«
    »Dich holen…«
    »Aber ich…«
    »Warte nur ab, kleine Brenda. Einen Moment noch. Und schau bitte genau zu.«
    Brenda blieb nichts anderes übrig, als der Aufforderung nachzukommen. Sie sah, wie sich der Körper ihrer Freundin von der Hauswand löste und etwa ein Yard entfernt in der Luft stehenblieb. Wiebke trug noch immer dieselbe Kleidung, trotzdem wirkte sie auf Brenda wie ein unheimliches Gespenst, das sich langsam in Bewegung setzte und parallel zur Hauswand in die Tiefe glitt.
    Ja, sie konnte nur staunen. Sie stand mit offenem Mund am Fenster und schaute das Phänomen staunend an. Brenda begriff nichts, ihre eigenen Gedanken waren ausgeschaltet, sie dachte nur daran, daß sie etwas so Außergewöhnliches erlebte wie keine Person vor ihr. Und sie kam damit nicht zurecht.
    Der Körper sank tiefer.
    Brenda sah das Gesicht.
    Wiebke hatte sich verändert. Sie lächelte jetzt. Allerdings nicht fröhlich, sondern wissend, vielleicht sogar ein wenig hinterlistig und gemein. Sie hielt den Mund offen, ohne ein Wort zu sagen. Immer tiefer glitt sie dem Fenster entgegen, bis sie es erreicht hatte und mit Brenda auf einer Höhe stand.
    Die beiden Mädchen schauten sich an. Ihre Augen befanden sich auf einer Ebene, aber keine wußte, was die andere dachte. Niemand sprach.
    Brenda Jackson suchte nach Worten. Es dauerte, bis es ihr gelang, sie zu formulieren. »Weshalb bist du denn zurückgekehrt, Wiebke? Weshalb bist du gekommen?«
    »Wegen dir.«
    Die Stimme der Mitschülerin durchdrang die Schale ihrer Betäubung. Sie dachte darüber nach. Es fiel ihr schwer, dabei zu einem Ergebnis zu gelangen, doch eines stand fest.
    Sie würde sich nicht wehren können!
    Wiebke bewegte sich. Sie streckte Brenda ihren Arm entgegen und winkte mit der Hand. »Bitte, meine Liebe, ich bitte dich. Komm zu mir. Dein Platz ist bei mir, nicht mehr hier. Ich möchte, daß du mich begleitest, denn auch du sollst die Welt kennenlernen, die mich so ungemein stark fasziniert hat.«
    »Nein, ich…«
    »Aber Brenda, du wirst dich doch nicht sträuben wollen? Hast du vergessen, was mit Redstone und mit der Paulsen geschah? Möchtest du auch dein eigenes Blut im Hals schmecken, wenn dir mein Helfer die Kehle zerreißt. Möchtest du das wirklich?«
    »Verrückt, du bist verrückt, Wiebke.«
    »Nur anders.« Die Gestalt schwebte noch näher an das Fenster heran. Sie blieb erst dann wieder stehen, als sie die äußere Kante der Fensterbank berührte.
    »So, und jetzt wirst du dieses Zimmer verlassen, das wir beide so gehaßt haben. Niemand wird dich sehen, keiner wird sich um dich kümmern. Vergiß die Schule, vergiß die verdammten Lehrer. Laß dich entführen in eine andere, neue, wunderbare Welt.«
    Es war Brenda nicht möglich, den lockenden Worten zu widerstehen. Sie ärgerte sich selbst darüber, als sie sich bewegte und das rechte Bein anhob.
    »So ist es recht, meine kleine Freundin. Ja, das finde ich gut. Warte, ich helfe dir.«
    »Werde ich auch schweben können?«
    Wiebke Crotano lachte, als sie die Frage hörte. »Solange du bei mir bist, immer. Denn ich bin eine Beschützerin, ich gebe auch auf dich acht. Das gehört zu meinen Pflichten.«
    »Wovor willst du mich denn beschützen?«
    »Vor dir selbst.«
    Brenda hatte die Antwort nicht begriffen. Das aber war ihr jetzt egal. Sie war sowieso nicht mehr die Person, die sie einmal gewesen war. Brenda fühlte sich in ihrem eigenen Körper fremd. Sie hatte nichts mehr dagegen, daß eine andere Person die Kontrolle übernahm. Dann stand sie auf der Fensterbank. Ihr Blick glitt über den Kopf der Freundin hinweg, bis hin zum Moor, diesem unheimlichen Gelände aus düsteren Schatten.
    Sollte das bald ihre zweite Heimat werden?
    Vorstellen konnte sie es sich nicht, und sie schauderte zusammen. Dann zuckte sie, als Wiebke an ihrer linken Hand zog. Unwillkürlich stemmte sie sich gegen den Druck, aber Wiebke

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