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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das noch genauer sagen?«
    Er verdrehte die Augen. »Ja, ja, ich weiß schon. Du willst, daß ich einschlafe.«
    »Sehr richtig.«
    »Und du hoffst darauf, daß ich träume, daß ich dabei sehen kann.« Er drehte den Kopf und schaute hoch zum Mond. Der hatte an Farbe zugenommen, leuchtete nicht mehr ganz so bleich.
    »Auch das stimmt.«
    Bracht nickte. Er ließ seinen Blick über das ruhige Gewässer gleiten. Auf mich machte er einen sehr nachdenklichen Eindruck. Ich ließ ihn in Ruhe, vielleicht hatte er seine Sinne ausgestreckt, um danach zu forschen, ob sich in unserer unmittelbaren Umgebung ein Geheimnis versteckte.
    »Ich weiß, worauf du hinaus willst«, sagte er nach einer Weile. »Diese Wiebke Crotano hat von dem Bösen gesprochen, das sich hier im Moor befindet. Wenn das zutrifft, müßte es ja irgendwo sein.«
    »Genau.«
    Barry deutete auf das Wasser. »Dort meinst du?«
    »Möglich.«
    Er nickte, es sah nicht überzeugend aus.
    »Du kannst es wenigstens versuchen«, drängte ich ihn. »Du kennst dich doch besser. Wenn du schläfst und wenn du träumst, dann eröffnen sich dir Welten…«
    »Nicht so schnell, John. Diese Welten werden von anderen Menschen geschaffen, denk daran. Ich kann erst zu Zebuion werden, wenn jemand in der Nähe ist und etwas Bestimmtes träumt. Dann bin ich der Schattenkrieger, der dem anderen zur Seite steht.«
    »Das war aber beim letztenmal nicht so.«
    »Stimmt.«
    »Mehr sagst du nicht?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß nicht, was da passiert ist. Das ist mir ein Rätsel. Ich bin nicht in die Träume anderer Menschen hineingelangt, du mußt es mir glauben.«
    »Ja, natürlich. Was allerdings nicht beweist, daß etwas Derartiges nicht wiederholbar ist.«
    Er holte durch die Nase Luft, schaute an mir vorbei und nickte dann. »Ich könnte es ja versuchen.«
    »Klar – und müde bist du doch immer.«
    »Ha, ha…«
    Ich wußte, daß es für Barry F. nicht einfach war. Was er erlebte, war praktisch Neuland. Ich aber ließ mich von meinem Plan nicht abbringen, weil ich einfach daran glaubte, daß auch die Schülerin durch andere Kräfte beeinflußt worden war. Und diese wiederum mußten wir finden und uns ihnen stellen.
    Mir würde dies nicht so leicht gelingen. Barry F. Bracht war da schon ein anderer Mensch.
    »Nichts zu merken?« fragte ich ihn, weil ich sah, wie stark er sich schon jetzt konzentrierte.
    »Nein, nicht in dem Zustand.«
    »Versuche es bitte.«
    Barry bewies Humor. »Und das ohne Schlaftabletten«, meinte er. »Und auch ohne eine weiche Unterlage. Du verlangst sehr viel von mir, alter Freund.«
    »Tja, das Leben ist nicht leicht.«
    Er stöhnte auf, als er sich zurücklehnte. »Stimmt, das merke ich immer wieder.«
    Dann schloß er die Augen.
    Ich schaute ihn an.
    Barry F. Bracht hatte es tatsächlich geschafft, sich zu entspannen. Wenn er nicht innerlich zu aufgeregt war, würde er den Schlaf sicherlich finden. Und hoffentlich gelang es ihm dann, in die unsichtbaren Welten hineinzugleiten, auch wenn kein Träumer sich in unserer unmittelbaren Nähe befand. Ich schaute gegen das Wasser.
    Sehr dunkel sah es aus. An einigen Stellen spiegelte sich das bleiche Licht des Mondes. Verbarg es ein Geheimnis?
    Ich rechnete fest damit. Und wenn, dann würde ich auch Wiebke Crotano hervorlocken können…
    ***
    Brenda Jackson saß in ihrem Zimmer, das sie mit Wiebke teilen mußte. Sie hockte auf der Bettkante und sah aus wie jemand, der sich auf dem Sprung befand, um so schnell wie möglich den Platz und auch den Raum verlassen zu können.
    Sie wußte nicht, was mit ihr los war. Von einer direkten Angst konnte sie nicht sprechen. Es war ein anderes Gefühl, das sich in ihrem Innern ausgebreitet hatte.
    So etwas wie Erwartung und Beklemmung. Sie war Zeugin der Vorfälle gewesen und schaffte es noch immer nicht, sie in die richtige Reihenfolge zu bringen.
    Sie kam mit der Verwandlung ihrer Freundin einfach nicht zurecht. Was sie erlebt hatte, war praktisch unmöglich gewesen. Nicht zu fassen oder zu begreifen, es fehlte ihr jede rationale Erklärung, und sie konnte das Bild einfach nicht aus den Augen bekommen.
    Wiebke hatte draußen in der Luft geschwebt und sich an dem bleichen Schädel festgeklammert, als wäre er derjenige gewesen, der es geschafft hatte, sie in der Luft zu halten. Er war so etwas wie ein Motor, und natürlich fragte sich das Mädchen, wie so etwas nur möglich sein konnte.
    Zum Glück waren die beiden Polizisten aus London da. Ohne sie hätte es

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