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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ließ nicht locker und zerrte sie mit einem Ruck nach vorn. Brenda fiel.
    Die Tiefe wartete auf sie wie ein dumpfer Schwamm, der alles schlucken wollte. Doch Brenda nicht.
    Wiebke sorgte vor. Sie fing sie auf, und Brenda spürte den plötzlichen Schwindel, der sie überkommen hatte. Sie hatte das Gefühl, in eine Spirale zu fallen, die sie gleichzeitig nach unten drückte. Statt dessen aber hörte sie Wiebkes Stimme dicht an ihrem Ohr.
    »Ich weiß, wie dir zumute ist, Brenda, ich weiß es genau. Auch ich habe erst lernen müssen, dir wird das gleiche Schicksal nicht erspart bleiben. Nur mußt du immer daran denken, daß ich an deiner Seite stehe. Ich achte auf dich, du bist nicht allein, meine Liebe. Ich werde mich immer um dich kümmern…«
    Brenda konnte nicht antworten. Die andere Kraft war wesentlich stärker als sie.
    Und beide glitten weg…
    Sie tauchten hinein in die andere Luft, in die Kühle aus dem Moor, und Brenda spürte den Wind, der wie mit sanften Händen ihr Gesicht streichelte.
    Sie schaute nicht mehr zurück. Wiebke hatte es tatsächlich geschafft, ihr anderes Leben wegtauchen zu lassen.
    Deshalb sah sie auch nicht, wie die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet wurde und Frank Hill den Raum betrat.
    Noch auf der Schwelle blieb er stehen. Sein erstaunter Blick richtete sich gegen das Fenster, dann suchte er in der Runde nach, aber von der Schülerin war nichts mehr zu sehen.
    Er lief zum Fenster.
    Noch war die Luft klar. Der Nebel würde erst später aus dem Sumpf steigen.
    Trotz der Dunkelheit konnte er etwas erkennen und ballte vor Schreck die Hände zu Fäusten. »Das… das ist doch nicht möglich«, hauchte er, »mein Gott, das darf es nicht geben.« Er hatte die beiden Schülerinnen in der Luft schwebend gesehen und taumelte zurück, wie von einem kräftigen Hieb getroffen.
    Brenda Jackson war entführt worden. Frank Hill fühlte sich, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggerissen.
    Aus, schoß es durch seinen Kopf. Jetzt war es aus. Jetzt war alles vorbei…
    Völlig deprimiert verließ er den Raum. Im Flur blieb er stehen und drückte seine heiße Stirn gegen die kühle Wand…
    ***
    Barry F. Bracht hatte es tatsächlich geschafft. Es war ihm gelungen, einzuschlafen.
    Natürlich nicht sofort, auch nicht nach Minuten. Er hatte sich gequält, er hatte hin und wieder mit mir gesprochen, sich beschwert, mich einige Male verflucht, dann aber war es ihm doch gelungen, in den Schlaf zu tauchen.
    Und ich saß ihm noch immer gegenüber.
    Die Stille der vornächtlichen Sumpflandschaft umgab uns. Sie war wie ein großes Tuch, das einfach alles bedeckte. Nichts ließ es aus. Es überschattete uns, es flog über die Landschaft und sorgte dafür, daß nichts mehr klar hervorstechen konnte.
    Es gab keine Bäume, keine Sträucher, kein Buschwerk, es war einfach nichts vorhanden.
    Ich schaute immer wieder auf die Wasserfläche, weil ich einfach davon überzeugt war, daß die unergründlich scheinende Tiefe ein gefährliches Geheimnis barg.
    Nichts drang an die Oberfläche.
    Es blieb still, bis auf die üblichen nächtlichen Geräusche in einem Moor, das in Wirklichkeit nicht tot war. Manchmal drang ein leises Klatschen an meine Ohren, wenn etwas auf die Wasserfläche gefallen war. Dann entstanden irgendwo Blasen. Sie zerplatzten sehr schnell. Es hörte sich an, als hätte jemand mit einer spitzen Nadel in einen Luftballon gestochen.
    Auch der Wind frischte nicht auf. Er blieb so sanft und sacht, als wollte er uns streicheln. Ich hatte mich längst an den anderen Geruch gewöhnt. Ebenso wie an den ungewöhnlichen Himmel über unserem Boot. Trotz der Dunkelheit zeigte er ein bestimmtes Muster, denn da schoben sich Wolken der unterschiedlichsten Grautöne ineinander, als wären sie dabei, allmählich eine riesige Plastik zu bilden.
    Ich wartete.
    Es blieb mir einfach nichts anderes übrig. Ich mußte auf Barry F. Bracht hoffen. Natürlich konnte er normalerweise nur in die Alpträume der anderen Menschen eindringen und diese als Zebuion, der Schattenkrieger, retten, aber hier war es einfach anders. Er war gewarnt worden, er hatte eine Botschaft empfangen, und er hatte sich mir offenbart.
    Das mußte sich wiederholen lassen, damit ich einen Erfolg erreichen konnte.
    Brachts Haltung konnte nur als ungewöhnlich angesehen werden. Er war nicht nach hinten gekippt – die Gefahr hätte durchaus bestanden – , sein Körper hatte sich im tiefen Schlaf entspannt und war nach vorn gebeugt. In dieser Haltung

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