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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Rolls
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zögernd.
    “Nun, da du schon davon redest, muss ich dir sagen, dass dein Verhalten nicht ganz richtig war”, meinte David. “Aber ich glaube, ich hätte mich ebenso verhalten. Also ist bei dir noch nicht Hopfen und Malz verloren. Und wenn du nie etwas Schlimmeres tust, das eine Dame kränken könnte, dann ist alles in Ordnung.”
    “Ich gehe jetzt besser”, erwiderte Kit und stand auf. “Wenn Tante Sophie mich sucht …”
    “Du solltest dir erst das Gesicht waschen. Es ist etwas schmutzig”, sagte David taktvoll, zog sein Taschentuch heraus und dachte daran, dass Miss Marsden, wenn das so weiterging, eine ziemliche Sammlung von Taschentüchern bekommen würde. Er tauchte es ins Wasser und fragte beiläufig: “Zufällig eine Forelle?”
    Kit nickte, während er sich mit dem Taschentuch das Gesicht reinigte. “Hm, drei Stück. Aber ich habe sie zurückgeworfen.”
    “Du hast hier drei Forellen gefangen?” David war beeindruckt. Als er noch klein gewesen war, hatte Mr Twickenham, dieser erbärmliche alte Wilderer, versucht, ihm zu zeigen, wie man Forellen fing, allerdings ohne jeden Erfolg. “Wer hat dir das beigebracht?”
    Kit sah sehr verlegen aus. “Ich nehme an, das sollte ich nicht sagen. Das sind Ihre Forellen, nicht wahr?”
    “Wie kommst du darauf?” Großer Gott, der Junge war so scharfsinnig wie seine Tante.
    “Nun, ich kenne die Stute, und Sie sehen ein bisschen wie Lord Helford aus. Außerdem habe ich unterwegs Mr Hurley, Ihren Verwalter, getroffen. Daher war es nicht schwer zu erraten, wer Sie sind.”
    “Ich verstehe”, erwiderte David belustigt. “Ja, ich bin der neue Lord Helford. Soll ich dich nach Haus bringen? Da Perdita dich kennt, wird sie wohl nicht bocken.”
    “Wäre das ein Umweg für Sie?”, fragte Kit. Er bemühte sich offensichtlich, nicht zu begeistert zu erscheinen.
    “Nicht im Mindesten. Du hast mich daran erinnert, dass ich bei deinen Tanten etwas zu erledigen habe.” David dachte daran, dass er sich bei Miss Marsden vorbehaltlos entschuldigen musste.
    “Tante Thea ist nicht meine richtige Tante. Ich nenne sie nur so”, erklärte Kit.
    Er ging mit Lord Helford zu dessen Pferd. David schwang sich in den Sattel und hielt Kit die Hand hin. “Setz deinen Fuß auf meinen, und stemm dich hoch.”
    Kit gelangte mühelos auf den Rücken des Pferdes. David ritt durch das Eichenwäldchen und über die Wiesen zurück. Zu seiner Überraschung genoss er das Geplauder des Jungen sehr. Er war nicht oft mit Kindern zusammen gewesen. Natürlich musste man Kinder haben, damit der Name der Familie fortbestand. David war jedoch nie der Gedanke gekommen, dass es schön sein könnte, Kinder zu haben. Seine steife, höfliche Nichte hatte ihn jedenfalls nie auf diesen Gedanken gebracht.
    Als er durch die Lücke in der Hecke hinter Willowbank House ritt, sah er Miss Marsden zu der in ihren Garten führenden Holztreppe gehen.
    “Da ist Tante Sophie!”, sagte Kit und zeigte auf sie. “Ich bin hier, Tante Sophie!”, rief er ihr zu.
    Sogleich drehte sie sich um, und selbst auf die Entfernung hin konnte David erkennen, dass sie sich vor Schreck versteifte. “Halt dich fest”, sagte er und trieb das Pferd zu schnellem Trab an.
    Als er bei Miss Marsden war, stand sie auf der untersten Stufe. Ihre Miene war wachsam. Nichts hätte sie mehr überraschen können, als Kit mit Seiner Lordschaft auf einem Pferd sitzen zu sehen. Kit war offensichtlich sehr zufrieden über die Gesellschaft, in der er sich befand. Ein Blick auf Lord Helfords Gesicht bewies ihr, dass der Viscount sich klar bewusst war, welch furchtbaren Fauxpas er begangen hatte, und sich dessen gründlich schämte. Nun, sie war weit davon entfernt, dem arroganten Kerl die Sache leichter zu machen.
    “Vielen Dank, Sir, dass Sie mir mein Mündel zurückbringen”, sagte sie. “Wie Sie sehen, befinde ich mich nicht mehr auf Ihrem Besitz.”
    “Ich … es tut mir schrecklich leid, Tante Sophie”, äußerte Kit. Und Lord Helford hatte gesagt, er glaube nicht, sie würde sehr ärgerlich sein! Nie hatte Kit seine Tante so in Rage erlebt.
    Ihre Miene wurde etwas weicher, als sie ihn anschaute. “Also gut. Geh ins Haus, und entschuldige dich bei Thea. Und nach dem Abendbrot wirst du das Pensum lernen, das du heute versäumt hast.”
    Kit verzog das Gesicht und rutschte vom Pferd. Das sah Tante Sophie ähnlich, ihn auf diese Weise zu bestrafen. “Ja, Tante Sophie.” Er grinste den Viscount an. “Vielen Dank, Sir. Auf

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