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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Rolls
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und war sich bewusst, dass er Miss Marsden zutiefst bekümmerte. “Aber Sie wissen nicht, wie jemand seines Standes die Dinge sieht. Er hat ein Auge auf Stanfords Tochter geworfen. Eine sehr vornehme junge Dame, die ihm eine ausgezeichnete Gattin sein wird.”
    Beinahe hätte Sophie sich verschluckt. Würde Sir Philip nie aufgeben? Verzweifelt dachte sie daran, dass mehr notwendig sein würde als nur ihr Wort, um ihn davon zu überzeugen, dass sie ihn nie heiraten werde. Oder sonst einen Mann. Jetzt war es unmöglich geworden, sich an einen anderen Mann zu binden. Dafür hatte Lord Helford gesorgt.
    Sie beachtete Sir Philip nicht mehr und plauderte angeregt mit Captain Hampton, dessen freundliches Lächeln für sie ein Geschenk des Himmels war.
    Lord Helford sah sie den Captain anlächeln und verspürte einen Stich der Eifersucht. Und dann hörte er Sir Philip plötzlich sagen, Miss Marsdens Neffe brauche die feste Hand eines Mannes, der ihm zeigte, wo es langginge, und das gedenke er bald zu tun. Sofort äußerte David laut: “Ich dachte, Sir Philip, es sei längst entschieden, dass weder Sie noch sonst eine fremde Partei das Recht dazu haben wird.” Seine Stimme hatte sachlich geklungen, doch Lady Maria warf ihm einen überraschten Blick zu. Beinahe hätte sie laut aufgelacht. Du lieber Gott! Nie hatte sie David so wütend erlebt! Genau, wie sie das angenommen hatte. Er hatte seine Manieren restlos vergessen.
    Er hatte das Gefühl, alles nur noch schlimmer gemacht zu haben, begann mit Penelope zu plaudern und wagte nicht, Miss Marsden anzusehen. Er wusste, wenn er das tat, würde er ihr wahrscheinlich beim Essen einen Heiratsantrag machen. Großtante Maria und ihre verdammten Machenschaften! Vermutlich hatte sie das alles geplant.
    Es wäre müßig gewesen, herausfinden zu wollen, ob Sophie mehr über Sir Philips Anmaßung oder die drastische Art entsetzt war, wie Lord Helford dessen Erwartungen zunichte gemacht hatte. Es war unschicklich, sich quer über den Tisch zu unterhalten, doch das hinderte weder Lady Lucinda noch deren Mama daran, Sophie hochnäsig anzusehen.
    Derweil Sir Philip plötzlich großes Interesse an seinem Essen entwickelte, sagte Captain Hampton sehr leise zu Sophie: “Das war wirklich hirnrissig. David hat überhaupt kein Taktgefühl. Es wäre ein Wunder, wenn eine Frau von Stand sich dazu überreden ließe, ihn zu heiraten.”
    “Ich begreife nicht, Sir, warum Sie mir das sagen, aber …”
    “Ich bin so taktlos wie David, meine Liebe. Lassen Sie sich von dieser Panne nicht aus der Ruhe bringen, Miss Marsden. Diejenigen, die sich darüber aufregen werden, spielen überhaupt keine Rolle. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.”
    “Diejenigen” hatten sich vor Zorn über Lord Helfords höchst anmaßendes Interesse an Miss Marsden sehr versteift. Lady Stanford war wütend. Lady Lucinda war genauso aufgebracht wie ihre Mutter. Ihre Wut wurde jedoch etwas durch die Überlegung gedämpft, dass sie, wenn Helford die Absicht hatte, Miss Marsden zu seiner Mätresse zu machen, oder wenn das bereits geschehen war, die ehelichen Pflichten nicht öfter als unbedingt notwendig erfüllen musste. Sie sah seinen Blick auf sich gerichtet und schüttelte sich bei dem Gedanken, welche Freiheiten er sich ihr gegenüber herausgenommen hatte.
    Ihre Reaktion war David nicht entgangen. Mittlerweile war er der Ansicht, er habe vollkommen den Verstand verloren. Wie in aller Welt sollte er, wenn er Lady Lucinda heiratete, das Bett mit ihr teilen? Entsetzt wurde er sich bewusst, dass er zum ersten Mal Zweifel an der beabsichtigten Verbindung hatte und der Gedanke, Miss Sophie Marsden zu heiraten und in seinen Gefühlen verletzbar zu werden, plötzlich bei Weitem weniger erschreckend war. Nachdem er sich das offen eingestanden hatte, ließ dieser Gedanke sich nicht mehr verdrängen. Inzwischen war es jedoch eine Sache der Ehre, Lady Lucinda einen Heiratsantrag zu machen. Wie zum Teufel sollte er aus dieser Zwickmühle kommen? Es musste einen Ausweg geben. Eine Vernunftehe war eine Sache, aber verdammt wollte er sein, wenn er den Rest seines Lebens an eine Frau gebunden war, die deutlich zu erkennen gegeben hatte, dass sie nur etwas weniger begeistert sein würde, wenn nicht er, sondern eine Nacktschnecke zu ihr ins Bett gekrochen kam.
    Und dann seine Reaktion auf Garfields blöde Bemerkung! Was in aller Welt hatte er sich dabei gedacht, in dieser Weise die Aufmerksamkeit auf Miss Marsden zu lenken? David hatte

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