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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Rolls
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in gewisser Weise stimmte das. Hätte er rechtzeitig Bescheid gewusst, hätte er sich seiner Großtante anvertraut und sie gebeten, Miss Marsden nicht einzuladen. Daher konnte er nur wiederholen: “Eine angenehme Überraschung. Kommen Sie, sprechen Sie mit meiner Großtante, und machen Sie Lady Stanfords Bekanntschaft.”
    Ehrlich erfreut begrüßte Sophie Lady Maria, die sie Lady Stanford vorstellte. Die Countess war sehr kühl. Entschlossen, diesem kleinen Niemand zu verstehen zu geben, dass die zwischen dem Hochadel und der Tochter eines Geistlichen liegende Kluft nie überbrückt werden konnte, streckte sie zwei Finger aus und äußerte knapp: “Sehr erfreut.” Dann wandte sie sich brüsk ab.
    Lady Maria lachte in sich hinein. Das war besser als eine Komödie. David war sichtlich beunruhigt, immerhin so weit aus dem inneren Gleichgewicht geraten, dass er seine Manieren vergessen und abwechslungshalber etwas Dummes tun würde.
    Lady Lucinda ging zu Miss Marsden und fragte anzüglich: “Und wie steht es mit Ihrem Rücken, Miss Marsden? Ich hoffe, dass Lord Helfords Dienste heute Abend nicht vonnöten sein werden.” Angesichts der Verlegenheit, die sich in Miss Marsdens Miene spiegelte, lächelte Lady Lucinda boshaft.
    “Ich hoffe, Lady Lucinda, dass Sie, da Sie den Unfall schon ansprechen, genügend Zeit hatten, Ihr … äh … Pferd aus dem Weg zu reißen.”
    Jäh misstrauisch geworden, starrte Lady Lucinda Miss Marsden an. In diesem Moment kamen Miss Fanny Melville und ihre Erzieherin in den Salon. Miss Fanny begrüßte ihre Großtante und ihren Onkel und schaute sich dann um. Sie machte große Augen, und ein erfreutes Lächeln erschien um ihre Lippen. “Miss Sophie! Ich wusste nicht, dass Sie heute hier sein würden. Wie geht es Ihrem Rücken?”
    “Viel besser”, antwortete Sophie augenzwinkernd. “Kit lässt dich grüßen.”
    Miss Fanny wandte sich Lady Lucinda zu und sagte mit heller Stimme: “Oh, Lady Lucinda, ich glaube, das hier gehört Ihnen.” Sie hielt ihr die Hutnadel hin. “Neulich habe ich Sie die Nadel fallen lassen gesehen und sie aufgehoben, um sie Ihnen zu geben.”
    “Großer Gott, Kind!”, rief Lady Lucinda ungeduldig aus. “Geben Sie das einer Zofe, Miss Fanny. Sie können nicht sicher sein, dass die Nadel mir gehört.”
    “Oh doch!”, widersprach Fanny. “Ich habe gesehen, wie Sie sie fallen ließen.”
    In plötzlichem Begreifen starrte Sophie das Mädchen an. Kit hatte also recht. Du lieber Himmel! Kein Wunder, dass Megs gebockt hatte, wenn sie von dem Ding da gestochen worden war. Was für zwei Schlingel, Lady Lucinda in dieser Weise den Krieg zu erklären, noch dazu vor so vielen Leuten! Sophie zweifelte nicht daran, dass es eine Kriegserklärung war. Nichts konnte klarer sein. Miss Fanny Melville hatte den Fehdehandschuh mit lautem Knall vor Lady Lucinda Ansteys Satinschuhe geworfen.
    Lady Lucinda nahm die Hutnadel an sich und brachte sie, gezwungen auflachend, in ihrem Ridikül unter. “Wahrscheinlich muss ich Ihnen dankbar sein, Miss Fanny.”
    “Oh nein”, entgegnete Fanny. “Es ist nicht nötig, mir zu danken. Guten Abend.” Zuneigungsvoll schaute sie Miss Marsden an und fuhr fort: “Bitte richten Sie Kit aus, er habe in Bezug auf die Hausmädchen recht, und alles würde so geschehen, wie er das will.”
    Mit ernster Miene versprach Sophie, die Botschaft zu übermitteln.
    Noch immer aufgeregt durch die Erkenntnis, dass mindestens zwei, möglicherweise drei Personen wussten, was wirklich geschehen war, ließ Lady Lucinda sich zu der unbedachten Bemerkung hinreißen: “Miss Fanny sollte in ein Mädchenpensionat kommen, um Disziplin zu lernen, statt in unpassender Gesellschaft durch die Gegend zu rennen.”
    “Ich betrachte Miss Marsdens Neffen nicht als unpassenden Begleiter für meine Nichte”, erwiderte Lord Helford.
    “Oh, ich meinte nur, dass sie unter ihresgleichen sein sollte, nicht mehr.”
    “Ich verstehe.”
    Der Butler kündigte an, es könne serviert werden. Captain Hampton führte Miss Marsden und Lord Helford Lady Darleston zu Tisch. David dachte daran, dass der Abend, ungeachtet seiner reizenden Tischnachbarin, wohl der schlimmste seines ganzen Lebens werden würde.
    Sophie saß zwischen Captain Hampton und Sir Philip Garfield, der ihr sofort versicherte, er nehme ihr das kleine Missverständnis nicht übel.
    “Zweifellos sind Sie durch die Art, wie Helford sich für Sie eingesetzt hat, in die Irre geführt worden”, sagte er gedämpft

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