Missbraucht
Rheinland Pfalz abzugleichen und dann könnte das Ergebnis der Ermittlungen und ein erster, dringend der Tat Verdächtigter, präsentiert werden. Abschließend wollte er es nicht versäumen, noch einmal ausdrücklich auf die gute Arbeit, der unter seiner Leitung stehenden Beamten hinzuweisen. Der Staatsanwalt nahm es zur Kenntnis und versicherte Heyne, dass er sich dessen sehr wohl bewusst sei und dass er gute Polizeiarbeit immer zu schätzen wisse. Für Oberkommissar Heyne war es wie ein Ritterschlag und er sah sich schon bei der Pressekonferenz neben dem Staatsanwalt sitzen, während der, die regionalen und überregionalen Journalisten unterrichtete. Der Staatsanwalt sah es übrigens ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass er keinen Gedanken an den Oberkommissar verschwendete.
"Das ging ja schneller als gedacht Mees. Was berechtigt Sie zu der Annahme?", Polizeidirektor Mertes machte es auf die förmliche Art, er wollte sich im Beisein von Herrn Koepp keine Blöße erlauben.
"Die Kollegen hier vor Ort haben Fotos von jemandem ausfindig gemacht, der einen Tag nach Baumels Verschwinden, hier unten im Schwarzwald war und uns gut bekannt ist. Dieser Jemand ist dabei fotografiert worden, als er eine Menge Brandbeschleuniger eingekauft hat, der allem Anschein nach dazu verwendet worden ist, das Gebäude, in dem man Baumels Leiche und die des anderen Mannes gefunden hat, anzuzünden", antwortete der Kommissar.
"Na, raus mit der Sprache, wer ist dieser jemand?", natürlich war auch Mertes sofort neugierig geworden.
Dann machte Richard einen großen Fehler.
"Es ist Uwe Stromberg. Karin Strombergs Sohn. Sie ist die Haushaltshilfe von Frank Baumel. Er ist dabei fotografiert worden, wie er größere Mengen Benzin an verschiedenen Tankstellen in Achern getankt hat. Er ist auf den Videobändern zu sehen, wovon die Kollegen die Fotos gemacht haben."
"Stromberg", wiederholte Mertes mehr für sich selbst.
"Ja, passt alles zusammen. Was fehlt, ist das Motiv, aber das wird uns Stromberg schon sagen. Im Moment deutet einiges auf ein Kapitalverbrechen hin, immerhin hatte Baumel eine größere Summe Geld von der Bank abgehoben und Stromberg hat in Achern mit großen Scheinen bezahlt. Meinen Sie, es wäre noch nötig zum Fundort der Leichen zu fahren Herr Mertes?", jetzt klang Richard ganz förmlich.
"Natürlich, wenn Sie schon mal da sind Mees, schauen Sie sich dort ruhig mal um. Vielleicht finden Sie noch mehr heraus. Je mehr wir gegen ihn haben, um so besser. Stromberg wird uns nicht weglaufen. Wenn, hätte er es längst getan . Außerdem werden wir jetzt verstärkt ein Auge auf ihn werfen. Frau Götze ist schon vor Ort." Die Antwort des Polizeidirektors war logisch, Stromberg konnte nicht wissen, wie nah sie ihm auf der Spur waren.
Noch nicht.
*
29.06.1994
Mit einem Mal kam mächtig Bewegung in die Sache. Alle Protagonisten telefonierten.
Richard rief seine Kollegin, die Polizeimeisterin Sandra Götze aus Heynes Büro aus an.
Sandra war gerade im Jugendheim in Montabaur auf dem Weg zu Herrn Doktor Heb, um sich bei ihm den Schlüssel von Baumels Wohnung zu holen, als ihr mobiles Diensttelefon klingelte. Nach dem Gespräch mit ihrer kleinen Freundin Nadia, hatte sie das Gefühl, dass die Puppe, die sie auf der Couch in Baumels Wohnung gesehen hatte, ein wichtiges Indiz im Fall des toten Kommunalpolitikers werden könnte.
"Hallo Sandra, ich glaube, wir haben ihn." überraschte Richard seine Kollegin.
"Wen?"
"Baumels Mörder."
"Was? Äh, sorry, ich bin jetzt etwas perplex", ganz so schnell konnte Sandra den neusten Sachverhalt nicht zuordnen. "Wie kommst du darauf?"
"Ich habe Fotos, wie Uwe Stromberg Kanister hier in Achern mit Benzin betankt hat."
"Stromberg?", Sandra musste kurz nachdenken, Stromberg hatte sie überhaupt nicht auf der Rechnung gehabt. "Was soll er für ein Motiv haben?"
"Das einfachste der Welt Mädchen, Geld!", antwortete Richard. "Baumel hatte doch am Tag seines Verschwindens einen größeren Betrag von der Bank abgehoben, vielleicht hat Stromberg das gewusst und hat ihn deshalb getötet."
"Du meinst, das ist ein ganz normaler Raubmord? Aber was ist mit den Fotos, die wir bei ihm gefunden haben? Meinst du, die haben nichts mit dem Mord zu tun?", Sandra klang richtiggehend enttäuscht.
„ Keine Ahnung Mädchen, aber das finden wir heraus. Ich werde gegen Abend wieder zurück sein, hör du dich mal bisschen um, was der Stromberg so die letzten Tage getrieben hat, aber vorsichtig, verstehst
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