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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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wie sich unschwer erkennen ließ.
    Der Polizeidirektor lächelte gequält und sagte, ohne es weiter zu erklären:
    "Ja, es sieht fast so aus." Der Umstand, dass er dem Oberstaatsanwalt jetzt Richards Ergebnisse berichten musste, schmerzte Mertes fast körperlich. Zu viel Antipathie, fast schon Abscheu hatte sich aufgebaut.
    "Herr Polizeidirektor, lassen Sie sich nicht alles aus der Nase ziehen, was hat Mees herausgefunden? Raus mit der Sprache, meine Zeit ist kostbar."
    "Es deutet einiges darauf hin, dass Uwe Stromberg in den Fall verwickelt ist."
    Koepp richtete sich auf und strich sich über sein Haar. Er hatte die Ermittlungsakte im Fall Baumel gelesen, aber an einen Uwe Stromberg, konnte er sich nicht erinnern.
    Er schaute grimmig seine begleitende Staatsanwältin an. Frau Heuss konnte ihm nicht weiterhelfen. Der Name Stromberg war ihr geläufig, aber dabei handelte es sich um die Frau, die laut den vorliegenden Berichten Baumels Haushalt führte und bisher als vollkommen unverdächtig eingestuft wurde.
    "Wer ist dieser Uwe Stromberg? Herr Polizeidirektor, bitte! Spannen Sie mich nicht auf die Folter", Koepp wollte mehr Informationen.
    "Ich weiß auch noch nichts Genaues, Herr Koepp. Sie wissen, dass Mees noch in Achern ist und sie haben mitbekommen, dass ich eben gerade, erst selbst nur kurz mit ihm gesprochen habe." Mertes wurde unwirsch und angriffslustig."Wie es scheint, hat dieser Stromberg Baumel wegen Geld umgebracht. Wahrscheinlich ein Raubmord", griff Mertes den Ermittlungen vor.
    "Ein Raubmord", wiederholte Koepp leise. Das wollte der Oberstaatsanwalt hören, das war wie Wasser auf seine Mühlen. Gleich legte er einen entspannteren Ton an den Tag.
    "Na, dann gratuliere ich mal Herr Mertes. Gute Arbeit", Koepp stand auf und ging, ohne seiner Kollegin ein Anzeichen zum Aufbruch zu geben zur Tür.
    "Kommen sie schon Frau Heuss, es gibt viel zu tun", sagte er und schaffte es gerade noch so, ein "Auf Wiedersehen" hinterher zu schicken.

    *

29.06.1994
    Staatsanwältin Heuss musste fahren, denn der Oberstaatsanwalt hatte dringend zu telefonieren. Eigentlich sollte er dem Kommissar dankbar sein, für die angebliche Aufklärung des Falles -und dann noch so schnell. Ein Raubmord! Etwas Besseres hätte ihm doch gar nicht passieren können, dachte sich Koepp. Für Baumel war es schlecht gelaufen, aber für ihn..na ja, er hatte noch einen spektakulären Fall aufgeklärt, was sich in seiner Vita recht gut machen würde, wenn er erst einmal im Ministerium saß. Koepp war zufrieden.
    "Guten Tag, hier Oberstaatsanwalt Koepp. Kann ich bitte mit Herrn Jung verbunden werden?" Die Sekretärin des Landesvorsitzenden der FSU kannte Herrn Koepp persönlich und sie wusste, dass er nach den Wahlen einen wichtigen Platz in der Politriege der Partei besetzen würde. Von daher wurde Koepp sofort durchgestellt.
    "Ja, hier Jung", meldete sich der Politiker am Telefon.
    "Guten Tag Herr Jung, ich bin es, Koepp. Ich hoffe, ich störe Sie nicht." So herrisch sich der Oberstaatsanwalt in seinem beruflichen und wahrscheinlich auch privaten Umfeld verhielt, so unterwürfig klang seine Stimme in dem Telefonat mit seinem Gönner und Förderer.
    "Ich kann Ihnen, so glaube ich , eine gute Nachricht übermitteln."
    "Na, das wäre ja mal eine nette Abwechslung. Schlechte bekomme ich den ganzen Tag um die Ohren gehauen", übertrieb Jung, der mit dem Verlauf des Wahlkampfes eigentlich zufrieden sein musste. Auch wenn die Affäre Baumel langsam anfing, einen Schatten auf ihn und die FSU, zu werfen.
    "Baumel ist eindeutig identifiziert, er ist einer der Toten in Achern und meine Leute, haben den Fall so gut wie aufgeklärt." Der Oberstaatsanwalt rekapitulierte nochmals im Schnelldurchgang die bisher vorliegenden Ergebnisse der polizeilichen Untersuchungen.
    "Und?"
    "Äh, was und?", diesmal brauchte Koepp länger, um zu erahnen, worauf Herr Jung hinaus wollte.
    "Wissen Sie was über das Motiv und den Täter?" Diese Antworten waren dem Parteivorsitzenden wichtiger als der Umstand, das Baumel tot war. Für Baumel würde die Partei Ersatz finden. Kein Problem , dachte Jung.
    "Es war allem Anschein nach ein Raubmord. Uwe Stromberg, der Sohn seiner Küchenhilfe hat ihn erschlagen", antwortete Oberstaatsanwalt Koepp pflichtgemäß.
    "Ein Raubmord?", fragte Jung nach.
    "Ja, es spricht alles dafür. Baumel hatte wahrscheinlich eine große Summe Bargeld am Tattag bei sich. Ein perfektes Motiv", antwortete Koepp.
    "Das ist ja wirklich eine gute Nachricht. Für

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