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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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entrückt. Das Schlafmittel hatte seinen Tribut eingefordert. Tief und fest, den Kopf auf der Brust liegend schlief Mathae ein. Es war 16 Uhr 55.
    Die Drei sahen sich an. Sie waren selbst überrascht über die Wirkung von Nicolettas "Zaubertrank". Dr. Heb nickte ihr zu. Sie genoss es als Respektbezeugung und grinste ihn an. Uwe Stromberg war zufrieden. So leicht hatte er sich das nicht vorgestellt. Es erschien ihm wie ein Kinderspiel und er war froh, dass dieser Teil der Arbeit, vor der er Angst hatte, so unproblematisch vonstattengegangen war.
    "Und jetzt?" Uwe klang aufgeregt. Der erste Teil ihres Planes hatte besser geklappt als gedacht. Er wollte es jetzt hinter sich bringen. Dass Friedhelm Heb und Nicoletta Tschetschowa es genauso eilig hatten, registrierte er nicht. Darüber, wie sehr die Zeit drängte, ließen sie ihn im Unklaren. Warum auch, seine Zeit war, schon vor ein paar Stunden, seitdem der Doktor den Anruf des Politikers Jung entgegengenommen hatte abgelaufen.
    "Jetzt schaffst du ihn unter das Dach", antwortete Heb.
    "Soll ich ihn etwa auf den Arm nehmen und durchs Haus tragen?", Uwes Frage fiel etwas gereizt aus.
    Nicoletta vergewisserte sich inzwischen über Mathaes Zustand. Sie hatte fast das Gefühl, dass ihre Dosierung und das Mischungsverhältnis ihres Gebräus jegliches Leben aus dem Jungen gehaucht hätte. Mathae atmete schwach, aber konstant. Irgendwie beruhigte sie das.
    "Du nimmst den Kühlschrank."
    "Wie?", die Frage war eher rhetorisch gemeint. Stromberg blickte ungläubig den Doktor an.
    "Der Kühlschrank ist ideal", sinnierte der Doktor. "Dieses alte Teil ist wie geschaffen dafür, er lässt sich von innen nicht öffnen. Die Verriegelung außen macht es unmöglich, dass der Junge, selbst wenn er noch einmal wach werden sollte, da raus kommt. Mathae wird ersticken, und wenn wir Glück haben, wird die Polizei von einem Unfall ausgehen, wenn er gefunden wird."
    Uwe schaute den Doktor ungläubig und verdattert an. Soviel Kaltblütigkeit hätte er ihm nie zugetraut.
    "Mann, sei doch nicht so schwer von Begriff! Du steckst den Jungen in den Kühlschrank und verfrachtest ihn darin auf den Speicher. Du nimmst den Aufzug. Das kann doch nicht so schwer sein", sagte Nicoletta sichtlich verärgert über Uwes Naivität. „Und wie bitte soll ich den Kühlschrank auf den Speicher bringen, soll ich ihn etwa auf die Schultern nehmen?“
    „ Nimm die Sackkarre. Wem sollte etwas auffallen? Selbst wenn dir jemand von den Mitarbeitern begegnet, wird niemand Verdacht schöpfen, du bringst nur diesen alten Kühlschrank zu dem anderen Geröll auf den Speicher, das ist doch ideal", Dr. Heb fand das wirklich glaubhaft.
    „Aber dann hab ich ja keinen Kühlschrank mehr!“ Im gleichen Augenblick, als er es ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass es das aller dümmste war, was er sagen konnte. Die Blicke seiner Kumpane, die ihn trafen, sprachen Bände.
    Im Altbau des Gebäudes gab es einen Aufzug, der vom Keller bis zum Speicher fuhr. Er war vor Jahren eingebaut worden, als sich im Erdgeschoss noch ein weiterer kleiner Speisesaal befand, der ausschließlich von den schon etwas älteren Heimbewohnern genutzt werden sollte. Damit wurde hauptsächlich sowohl das Essen als auch das Geschirr von der im zweiten Stock gelegenen Küche in diesen Raum befördert. Der Zweckmäßigkeit halber diente er aber auch als Lastenaufzug für allerlei Sachen, die aus irgendwelchen Gründen auf den Speicher oder in den Keller verfrachtet wurden.
    Es gab nichts mehr zwischen Nicoletta und Uwe, was die Frau in irgendeiner Weise in Gewissenskonflikte hätte bringen können. Je mehr sie über ihren Geliebten nachdachte, um so mehr war sie sich sicher, dass mit Uwes Tod die ganze Geschichte doch noch ein für sie gutes Ende finden würde. Und sie wusste, dass jede Minute zählte.
    Uwe schaute sie an und zuckte mit den Schultern. "Ist ja schon gut", entschuldigte er sich.
    Nicoletta nahm den Inhalt und die Böden aus dem Kühlschrank. "Hier passt der Kleine locker rein. Komm Uwe bring ihn her."
    Mathae war ein Leichtgewicht und machte es Stromberg leicht, den Körper des wie leblos anmutenden Jungen in dem Kühlschrank zu verstauen.
    „Wir brauchen ihn nicht einmal zu fesseln. Das sieht aus wie ein Unfall, wenn er gefunden wird und das Schlafmittel wird vielleicht nie nachgewiesen“, sagte der Doktor um Uwe noch mehr zu ermutigen und von den Vorteilen ihres Handelns zu überzeugen. "Passt doch wie gemacht", sagte Nicoletta, als Uwe

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