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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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erzählen ihnen einfach unsere Geschichte und dann ist es gut. Warum sollte uns jemand mit dem Verschwinden von Baumel in Zusammenhang bringen?" Stromberg wirkte zuversichtlich.
    "Uwe, ich möchte, dass du in Baumels Wohnung gehst. Schau dich um. Du hast Mathae letzten Mittwoch noch hingebracht, es darf nichts gefunden werden, was auf den Jungen hinweist."
    "Was sollen die finden, wenn da was gewesen wäre, hätten sie es längst gefunden Sie waren schon dort oder meine Mutter hätte es weggeräumt. Sie hat doch noch geputzt am Freitag. Außerdem hätte sie mir was gesagt, also machen Sie sich keine Sorgen", versuchte Uwe, Dr. Hebs Zweifel auszuräumen.
    "Egal, hier ist der Schlüssel", der Doktor zog einen beeindruckenden Schlüsselbund aus seiner Hosentasche, löste den Haustürschlüssel von Frank Baumels Wohnung von dem Ring und gab ihn Uwe. "Du gehst noch einmal durch das Haus und siehst nach, ob dir was auffällt. Aber pass auf, dass du nicht gesehen wirst, und fass nichts an."
    "Warum muss ich eigentlich immer gehen, Herr Doktor? Sie könnten doch auch nachsehen."
    "Erstens kann ich jetzt hier nicht weg und zweitens weiß die Kripo, dass ich über Franks Verschwinden informiert bin, ich hätte ein Erklärungsproblem. Was wollte ich in der Wohnung? Außerdem warst du öfter bei Frank zu Hause als ich", der Doktor erklärte Uwe die Logik.
    "Okay, ich geh heute Abend rein."
    "Nicht heute Abend. Jetzt. Du hast den ganzen Nachmittag Zeit", es kam wie ein Befehl bei Uwe an.
    Uwe schüttelte den Kopf wegen des harschen Tones, den der Doktor ihm gegenüber anschlug.
    "Also gut, dann geh ich jetzt."
    Uwe verabschiedete sich vom Doktor. Er ging die Treppe hinunter, querte den Verbindungsgang zwischen Alt- und Neubau um sich auf der anderen Seite des Gebäudes wieder in den ersten Stock zu begeben. Er stieß die Tür zur Küche auf und schaute sich suchend um. Seine Mutter war gerade dabei, dreckiges Geschirr vom Mittagessen in die große Spülmaschine einzuräumen. Uwe gab ihr einen Kuss auf die Wange, so wie es erwachsene Männer eben bei ihren Müttern tun.
    "Wo ist Nicoletta?", fragte er.
    "Sie muss jeden Moment auftauchen, sie holt noch Geschirr aus dem Speisesaal."
    "Und sonst, alles klar" Uwe stellte die Anstandsfrage. Was sollte schon nicht klar sein, sie hatten vor sechs Stunden zusammen gefrühstückt und die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Zeitraum wichtige Veränderungen stattge funden hätten, war verschwindend gering.
    "Natürlich", bestätigte Karin Stromberg und lächelte ihren Sohn an.
    Die Tür zum Speisesaal öffnete sich und seine Freundin kam mit einem großen, voll bepackten Servierwagen zur Küche rein. Sie stellte den Wagen an der Spülmaschine ab und griff sich den nächsten leeren, um weiter im Speiseraum abzuräumen.
    Uwe zog sie kurz zur Seite und versuchte ihr einen Kuss auf die Lippen zu drücken, aber diesmal einen in der Art, wie sie erwachsene Männer ihrer Geliebten geben. Nicoletta war das nicht recht. Sie sträubte sich, was Uwe fälschlicherweise als Necken verstand. Er konnte nicht ahnen, dass sie ihn in ihren Gedanken schon abgeschrieben hatte, ja schlimmer noch, dass er eigentlich nur noch ein begrenztes Haltbarkeitsdatum besaß.
    "Heute Morgen war die Kripo beim Doktor und der will jetzt, dass ich gleich in die Wohnung vom Baumel gehe", klärte er sie im Flüsterton auf.
    Nicoletta runzelte die Stirn.
    "Was sollst du da?"
    "Einfach noch mal nach sehen, ob die Polizei was finden könnte."
    "Also ich weiß nicht. Wir sollten am besten gar nichts machen, die Polizei wird uns ein paar Fragen stellen und dann hat es sich. Der Doktor wird hysterisch."
    Nicoletta, ich hab den Jungen am Mittwochabend noch zu ihm gebracht und am Donnerstag haben wir ihn ... na ja, haben wir Baumel erledigt. Jetzt meint der Doktor plötzlich, da könnte vielleicht noch irgendetwas zu finden sein."
    Die Rumänin dachte kurz nach: "Ich würde ja gerne mitkommen, aber ich kann hier unmöglich weg. Sieh doch mal nebenbei nach, ob du noch irgendwas anderes findest, vielleicht bisschen Geld oder etwas Schmuck. Wenn du schon mal da bist, oder?"
    Diesmal verstand Uwe sofort, was Nicoletta meinte. Der Gedanke an Geld, Schmuck oder anderem verwertbarem, weckte in beiden die Gier. Er nickte und flüsterte: "Ich werde sehen, ob ich was finde." Uwe Stromberg drückte seine Freundin unbeholfen und ging die paar Schritte zu seiner Mutter zurück, um sich zu verabschieden. Dann machte er sich auf in Frank Baumels

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