Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
Vom Netzwerk:
aufgestellt waren. Dann setzte er sich auf einen der Stühle, die ungepolstert nach spätestens fünf Minuten, den Eindruck hinterließen unwillkommen zu sein, so schnell schmerzte das Gesäß. Er suchte Wilfried und schaute sich nach ihm um. Es konnte nicht schaden, mit ihm ein paar Worte zu wechseln, nur um sich in Erinnerung zu rufen. Ilia entdeckte ihn drin im Schankraum hinter der Theke, es war bei dem Betrieb nicht damit zu rechnen, dass er Zeit für ihn haben würde. Ilia genoss das Eis und machte sich dann auf, in seine kleine Eineinhalb Zimmerwohnung, die in dem unmittelbar, neben dem Hauptgebäude errichteten Holzhäuschen untergebracht war. Auf Arbeiten hatte er keine Lust. Er duschte, legte sich auf sein Bett, rauchte und dachte nach. Dann fielen ihm für einen Moment die Augen zu.

    *

17.06.1994
    "Also, die Fenster können wir ruhig mal einen Spalt aufmachen, ist ja nicht zum Aushalten." Uwe stand auf und kippte die beiden kleinen Fenster. Er atmete tief durch.
    "Was bin ich froh, wenn wir hier weg sind, dein Freund geht mir ganz schön auf die Eier."
    "Meinst du, mir macht das Spaß?"
    "Wenn wir das hinter uns haben, verschwinden wir nach Rumänien. Wir haben 25000, damit lässt sich doch was anfangen. Wir kaufen uns ein Geschäft, da unten brummt es doch." Uwe fing an, wie ein kleiner Junge zu träumen.
    "Vergiss es, ich kann und will auch gar nicht mehr zurück.", Nicoletta ärgerte das kindliche Geschwätz.
    "Na, dann hättest du ihn mal nicht erschlagen sollen, damit fing doch alles an", jetzt war schon fast ein Hauch Verzweiflung aus Uwes Worten heraus zuhören.
    "Jetzt pass mal auf Uwe!", Nicoletta wurde deutlich. "Ich habe niemanden erschlagen Freundchen. Hast du vergessen, dass du zugeschlagen hast, und zwar zwei- oder dreimal. Ich habe ihm eine verpasst, ja! Aber nur um dich zu schützen, als Baumel sich auf dich stürzen wollte. Der Doktor wird das bezeugen, wenn es hart auf hart kommt, da bin ich mir sicher", Nicoletta wurde mit einem Mal klar, dass sie sogar recht hatte. Es war zumindest eine Option für sie, um einem Mordvorwurf zu entkräften.
    Uwe schaute seine Freundin an. "Willst du mir jetzt die Schuld geben? Wer kam denn auf die Idee mit der Erpressung? Und wer hat denn gesag t, dass ich zuschlagen sollte?"
    Er wartete die Antwort nicht ab. "Das warst du und der feine Herr Doktor. Ich bin doch nicht der Blödmann hier und lass mir die Sache alleine in die Schuhe schieben."
    Natürlich bist du der Blödmann , dachte die Frau und merkte, dass die Sache für Uwe um ein paar Nummern zu groß wurde. Ihm fehlte einfach die Klasse von Ilia. Nicoletta trat mit einer Tasse Kaffee an Uwe heran. "Hier trink erst mal einen Schluck", ihre Stimme klang plötzlich wieder sanft und freundlich. Sie legte ihm ihre Hand auf die Brust und hielt ihm den Kaffee hin. "He, wir sind beide etwas durch den Wind wegen der scheiß Sache hier. Lass uns nicht die Nerven verlieren, wir lieben uns doch."
    S ie stand ganz dicht vor ihm und flüsterte es.
    Das tat gut . Uwe war seit zwölf Stunden nur wie Dreck behandelt worden und das waren die ersten freundlichen Worte, die er von ihr zu hören bekam. Er nahm die Tasse und griff mit der anderen Hand in ihr Haar. Ihre Wange war ganz nah. Uwe trank einen Schluck und stellte die Tasse auf der schmalen Fensterbank ab. Nicoletta stand nur so da, während seine Finger eine zärtliche Spur durch ihr Haar zogen und seine andere Hand ihre Taille umfasste. Uwe zog sie noch dichter an sich.
    "Ach Schatz!", er küsste sie behutsam auf die Stirn und streichelte ihren Rücken. Sie ließ es geschehen. Ihre Gedanken waren jedoch ganz woanders, sie grübelte immer noch darüber nach, wie sie im Fall der Fälle am besten aus der Situation heraus käme.
    Uwe fing an, sich fester an ihren Körper zu drücken. Seine Hand glitt nach vorne und suchte ihre Brüste. Er fing leise an zu stöhnen und zu schnaufen. Seine Küsse wurden fordernder und sein Griff fester. Er bekam Lust auf die Frau. Nicoletta spürte, wie die Erregung in ihm wuchs.
    "Komm! Jetzt hier", Uwe atmete heftiger. Rhythmisch bewegte er sich, während er sie noch fester hielt, und versuchte ihren BH zu öffnen.
    "Hör auf, bist du verrückt?", Nicoletta entzog sich seinem Griff und wand sich aus seiner Umarmung. Sie stand vor ihm und richtete sich ihr Shirt. "Du hast sie doch nicht alle. Vor uns liegt ein Toter und du willst vögeln, bist du bescheuert? Dir ist der Saft wohl in den Kopf gestiegen." Die Ins zenierung war

Weitere Kostenlose Bücher