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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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sein Gemächt. Richard hatte vor, hundertfünfzig Mark auf den Ausgang der beiden Spiele zu setzen und war sich sicher, dass beide Teams ihrer Favoritenrolle gerecht werden würden. Anerkennend nickte er sich im Spiegel zu.
    Seit der Trennung von seiner Frau war Richard überzeugter Pulverkaffee Trinker. Nescafe war seine Lieblingsmarke. Ab und an verwöhnte er sich sogar mit einem Glas Nescafe Gold. Eine Fußball Weltmeisterschaft war der gebotene Rahmen, um sich einmal mehr das Besondere zu gönnen. Auf Frühstück verzichtete er, wie er jeden Morgen aufs Frühstücken verzichtete. Er trank lediglich einen Pott Kaffee, schaute die Nachberichterstattung der Spiele von gestern, informierte sich zusätzlich mithilfe des Videotextes und zog sich nebenbei an. Frauen sagen gern, dass Männer immer nur eine Aufgabe erledigen können, Richard war der lebende Gegenbeweis. So fit wie an diesem Morgen, war er während der letzten Tage nicht mehr gewesen und mit dieser positiven Feststellung verließ er seine Wohnung und fuhr zur Dienststelle.
    Das Meeting fand im Büro von Herrn Polizeidirektor Mertes statt. Anwesend waren neben dem Direktor folgende weitere Personen: Kriminalkommissar Michel, Polizeiobermeister Sassen, beide von der KTU und Kriminalkommissar Mees und Polizeimeisterin Götze.
    "Das war ja mal wieder auf den letzten Drücker, Mees", sagte der Direktor nicht wirklich vorwurfsvoll und sah auf seine Armbanduhr. "Eigentlich bin ich schon fast durch."
    "Pünktlicher geht es kaum", entgegnete Richard gelassen.
    "Okay, zur Sache. Ich hab den Durchsuchungsbeschluss für Baumels Wohnung. War doch recht einfach, schließlich hat man Beziehungen", der Polizeidirektor lachte. "Richter Ahrenz spielt ab und zu mit mir Tennis", sein Lachen verstärkte sich und er wirkte, als ob er eine wahre Heldentat vollbracht hatte.
    "Leute, ich muss was sehen. Bringt mir irgendwas Verwertbares, ich bekomme langsam Druck von den Herrschaften da oben. Michel, Sie nehmen ihr Team und machen sich an die Arbeit. Und Sie Mees werden mit der Kollegin Götze Herrn Michel begleiten. Aber macht nicht die Welle da oben, alles so diskret wie möglich, ich will nur ungern die Presse vor Ort haben, ist das klar? Es ist besser, sie erfahren hier davon. Ihr wisst, wie die Bluthunde sind und dann noch ein verschwundener Politiker ... na ja, ich brauche es euch nicht zu sagen. Gut, Staatsanwältin Heuss wird um neun vor Ort sein, ebenso wie die Kollegen aus Montabaur, die schon in den Startlöchern stehen. Also seien sie pünktlich. Auf geht es", der Polizeidirektor gab die Jagd frei.
    Sie rückten die Stühle zusammen und verließen das Büro, als Herr Mertes Richard zurückrief: "Herr Mees! Sie bleiben gerade noch eine Minute, die anderen können gehen. Viel Erfolg."
    Richard ließ die anderen vorbei und schloss die Tür.
    "Ja, was gibt es noch?"
    "Hast du den Bericht von dem Unfall?", Mertes klang vertraut wie ein alter Kumpel.
    "Scheiiiiiße, der Bericht", Richard tat, als fielen ihm die Schuppen von den Augen, um im selben Moment wie aus der Pistole geschossen zu antworten: "Hab ich vergessen, liegt zu Hause auf dem Küchentisch."
    Polizeidirektor Mertes wusste, dass es gelogen war und Richard wusste, dass es sein Chef wusste. "Richard, du bekommst schwerpunktmäßig Ärger, glaub es mir. Die hetzen dir die Innere auf den Hals und dann will ich nur hoffen für dich, dass du alles in Ordnung hast. Du weißt, was ich meine."
    Richard glaubte zu wissen, was der Polizeidirektor meinte und nach eigener Einschätzung hatte er sich nichts zuschulden kommen lassen. Seine Arbeit würde bestimmt nicht wegen eines blöden, fehlenden Berichts über einen kleinen Blechschaden diskreditiert werden , dachte er sich.
    Es war weniger Richards Loyalität oder dessen Schludrigkeit, um die sich Mertes ernsthaft Sorgen machte, es war mehr der Gedanke an Richards sich stetig steigernden Alkoholkonsum. So sehr sich der Kommissar bemühte, innerhalb des Kollegenkreises blieb nicht unbemerkt, dass Richard wohl früher oder später ein ernsthaftes Problem wegen seines Trinkverhaltens bekommen würde. Wenn er nicht sogar schon eines hatte.
    "Mann mach, dass ich das Ding hier auf den Tisch bekomme.“
    Richard konnte die Verärgerung deutlich aus Direktor Mertes Stimme heraushören und deshalb zog er es vor, sich zurückzuhalten und sich jeden überflüssigen Kommentar zu ersparen.
    "Nee, ist klar, morgen früh, spätestens Montag, gebe ich ihn rein."
    Mertes hatte das

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