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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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ausgeleuchteten Gang, der ihn in eine ungewisse Zukunft führte.
     
     
     
    DIE JUSTIFIERS KEHREN
ZURÜCK IN:
LENA FALKENHAGEN
UNDERCOVER

MARKUS HEITZ
    SUBOPTIMAL I

Prolog
    1. Januar 3040 a. D. (Erdzeit)
System: 61 Cygni
Planet: Betterday (im Besitz der FEC,
derzeit vermietet an: Konzern SternenReich)
Distrikt: Vierzehn
Stadt: Moreau
     
     
     
    »Hier können Sie sehen, wie die verschiedenen Nährmittelflüssigkeiten nach der Produktion durch aufwändige Analysen getestet werden, bevor sie zum Einsatz kommen. Wichtig sind dabei vor allem die ph-Werte und die gelösten Mineralstoffe, die dafür sorgen, dass sich der Beta-Keimling optimal entwickelt. KrEArtifical ist bestrebt, die Zeit im Natus-Tank auf ein Minimum zu reduzieren. Je eher die Biester bereit sind, in Dienst zu treten, desto besser für das Unternehmen.« Doktor Ilja Shmiet deutete nach links, und die Köpfe der Besuchergruppe ruckten herum; er musste an Erdmännchen denken. »Wir gehen nun in den Neubau.« Er bog ab und ging auf ein Schott zu, neben dem ein Scanfeld angebracht war; die Männer und Frauen folgten ihm.
    Shmiet steckte die Karte in den Schlitz, ein blauer Laserstrahl tastete sein Gesicht inklusive der Augenretina ab; der Eingang öffnete sich. »Was Sie nun zu sehen bekommen, soll ein Ansporn sein. Auf dass Sie in Ihren Laboren bald unter ähnlichen Bedingungen forschen
können. Überzeugen können Sie die Konzernleitung unseres Mutterkonzerns SternenReich nur durch Ihre Leistungen.« Er leitete sie hinein.
    Shmiet machte eine solche Führung einmal im Monat, durchgeschleust wurden wichtige Laborleiter der verschiedensten Niederlassungen von KrEArtifical , manchmal aber auch die Kinder von Vorstandsmitgliedern oder andere Verwandte; heute war der Nachwuchs eines Aufsichtsratstypen von SternenReich dabei, ein uneheliches Kind, ein Junge von elf Jahren. Bislang war der Knabe erfreulich stumm geblieben. Vermutlich, weil er nichts verstand und dumm wie Pathi-Brot war.
    Shmiet blieb bei seiner Mischung aus Motivationsveranstaltung und Peitsche. Er hatte dafür zu sorgen, dass keine echten Geheimnisse aus dem Herzen nach außen gelangten. Die Männer und Frauen sollten staunen, forschen mussten sie selbst. Ehrgeiz war ein perfekter Motor, die gute Bezahlung das Schmiermittel für die Kolben.
    Dabei machte es Shmiet einen Höllenspaß, das Ganze zu inszenieren. Die Hälfte von dem, was bestaunt wurde, war nichts weiter als Deko und eigens für die Besucher hingestellt, um gleich nach der Führung wieder in der Requisite zu verschwinden.
    Die Gruppe betrat eine riesige Halle, die dem Forschungskomplex neu angebaut worden war.
    Der Geruch von frischer Farbe und Reinigungsmitteln vermischte sich bereits mit den Düften der chemischen Reagenzen, die überall auf matt polierten Stahltischen standen und in den unglaublichsten Farben
durch die Wände der Glaskolben schimmerten, in denen sie aufbewahrt wurden. Einige trugen die Aufschrift Nährflüssigkeit Typ Alpha 34-B-Max und rochen penetrant nach Formaldehyd; blaue Linien waren auf den Boden gemalt worden.
    Weiter hinten erhoben sich hinter einer durchsichtigen Wand ein Dutzend Duraplexglastanks wie dicke Säulen in einem Tempel. Das Innere war schwach beleuchtet, schimmerte mal bläulich, mal grünlich oder bräunlich. Darin schwebten Beta-Keimlinge in verschiedenen Stadien der Reifung.
    Shmiet führte sie an den Tischen vorbei auf den Tankwald zu. Er freute sich auf die Gesichter, wenn sie bemerkten, dass die Säulen nur die erste Reihe von vielen weiteren waren. »Sie befinden sich in der neu geschaffenen Abteilung für Experimentelle Aufzucht«, erklärte er. »Hier arbeiten die Disziplinen Genetik, speziell die Vererbungslehre, mit unseren Experten für Nährflüssigkeit Hand in Hand.«
    Die koneigenen Arbeiter in der Halle, die letzte Handgriffe am Neubau tätigten, blieben unbeeindruckt von der tuschelnden Ansammlung, die sich bald hierhin, bald dorthin bewegte und alles genauestens begutachtete. Die Laboranten, die in abgeschotteten, klimatisierten Räumen mit Stahlglaswänden saßen, sahen erst gar nicht von ihren Tätigkeiten auf.
    Gepanzerte Gardeure, ausgestattet mit Gewehren und Pistolen, standen an den Schotts sowie auf der Galerie. Sie waren zur Kontrolle der Arbeiter gedacht und unterstrichen die Bedeutung der Einrichtung.

    Zwei Sicherheits-Bots, die Waschmaschinen auf Gummirädern ähnelten, fuhren langsam Patrouille auf vorprogrammierten Wegen.
    »Meine Damen, meine Herren«,

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