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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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sich gegenseitig erlauben, aufs Klo zu gehen! Wie rührend. Äußerlich ließ sich John jedoch nichts anmerken.
    »Sir, mir wäre wohler, wenn Sie bei der Gruppe bleiben würden.« Einer Eingebung folgend, schlug er vor: »Es wäre gut, wenn Sie die Nicht-Justifiers zusammenhalten könnten. Wir wissen nichts über mögliche Xeno-Bedrohungen, und es wäre besser, wenn sie alle zusammen blieben. Vielleicht gibt es sogar intelligente Ahumane. Auf Sie hört man wohl.«
    Auf den letzten verlogenen Satz war John ganz besonders stolz, aber Reinhards erwiderte: »Erst einmal lasse ich meine Verletzungen versorgen, Leutnant.«
    »Natürlich, Sir.«
    »Das wäre dann alles.«
    Reinhards wandte sich ab und ließ den verdutzten John einfach stehen.
    Das wäre dann alles? Für was hält der sich eigentlich? Oberst Arschtritt?
    Aber eigentlich war er froh, den Konzerner los zu sein, weshalb er schwieg und sich daran machte, das
Shuttle wieder in Richtung der zerstörten Laderäume zu umrunden. Das Klingeln in seinen Ohren wurde lauter und das Licht der Sonne schwächer. Seine Beine protestierten gegen die Belastung, und er sank an der Außenwand des Shuttles hinab, um sich ein wenig auszuruhen. Inzwischen hörte er nichts mehr außer dem Klingeln, und um ihn herum schien es Nacht zu werden, denn der Planet war mit einem Mal in Dunkelheit gehüllt.
    John glitt in die Nacht hinein.

4
    »Können Sie mich hören?« John schlug so pflichtgemäß die Augen auf, als sei die Frage ein Befehl. Er versuchte zu antworten, aber sein Hals war rau, und so nickte er nur kurz, während er das Gesicht verzog. Noch konnte er kaum etwas erkennen, zu hell war es um ihn herum, und er senkte die Lider.
    »Trinken Sie was«, empfahl die Stimme, und er spürte eine Berührung an den Lippen, dann rann kühle Flüssigkeit in seinen Mund. Vorsichtig trank er winzige Schlucke.
    »Danke«, brachte er hervor. Behutsam öffnete er die Augen erneut, und diesmal dauerte es nur einige Momente, bis sie sich an das Licht gewöhnt hatten. Ebenso lang benötigte er, um sich zu erinnern, was geschehen war. Zuletzt war er draußen gewesen, aber nun schien er im Shuttle zu liegen.
    Reinhards Leibwächterin stand neben ihm, fühlte seinen Puls und sah dabei auf ihren Chronometer. Bull
hielt John noch einmal eine Tasse mit Wasser hin, aber der schüttelte den Kopf.
    »Bericht«, krächzte er stattdessen.
    »Sie waren etwa zwanzig Stunden ausgeknockt, Sir. Wir haben Sie am Shuttle gefunden.«
    »Irgendein Alien-Virus?«, vermutete John, und seine Finger fuhren zu dem Insektenstich an seiner Schläfe.
    Die Leibwächterin ließ von seinem Handgelenk ab und sah ihn an. »Wohl eher die Beule an Ihrem Kopf. Ich habe Sie mit den Mitteln, die mir hier zur Verfügung standen, ruhiggestellt, aber ich glaube, jetzt ist die Gefahr vorbei. Trinken Sie, essen Sie, und dann sind Sie vermutlich gleich wieder auf den Beinen.«
    Sie nickte ihm zu, als er dankbar lächelte, drehte sich um und verließ den Raum.
    »Weiter, Sarge«, befahl John und schloss die Augen.
    »Rourke und Cao sind draußen und halten Wache. Wir haben an Sensoren aufgestellt, was wir auftreiben konnten. Es ist verflucht warm da draußen, aber wir haben noch keine Lebewesen gesehen, die größer sind als ein Hund, Boss. Ein ziemlich kleiner Hund sogar. Und die Viecher haben bislang Abstand gehalten, ganz anders als die verdammten Mückendinger, die uns bei lebendigem Leib auffressen.«
    Bull machte eine Pause und kratzte sich den massigen Schädel, bevor er den Bericht fortsetzte. »Jamie sichtet gerade gemeinsam mit Shakey die Ladung; ein paar der Overalls helfen ihnen dabei.«
    Bei dem abwertenden Begriff für Techniker und
sonstiges ziviles Personal musste John grinsen. »Status unserer Waffen?«
    »An Waffen haben wir fast alles, was nötig wäre, bis auf das ganz schwere Zeug, also Granatwerfer und so.«
    »Das ist doch eine erfreuliche Nachricht.«
    »Nicht ganz, Sir. Die Munitionskisten waren noch nicht an Bord. Wir haben vielleicht zweitausend Schuss, so alles in allem. Nicht mal die Energiepacks für die Blaster sind dabei.«
    John stöhnte. Die Antwort auf die nächste Frage wollte er eigentlich gar nicht hören, aber er musste sie stellen: »Das Portal?«
    »Laut Frachtmanifest vollständig eingeladen. Allerdings in Laderaum Zwo. Wir haben einige Module gefunden, Kleinkram nur, aber alles andere muss beim Absturz verloren gegangen sein. Vier Container. Shakey meint, sie könnten es überstanden haben

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