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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Baum und gehen so schnell nacheinander runter, wie wir können«, verfügte John. »Wenn ARStac uns jetzt findet, war alles umsonst. Rourke, Sie gehen als Erster.«

    Der Ex-Söldner sah alles andere als begeistert aus, aber er widersprach nicht, sondern half John, die Liane zu einem der nächstgelegenen starken Bäume zu ziehen und sie darum zu wickeln.
    Dann verschwand er mit einem satten Fluch in der Tiefe. Cao stand zwischen den Bäumen, den sorgenvollen Blick zum Himmel gerichtet.
    »Ich glaube, ich kann sie schon sehen, Boss«, erklärte er.
    »Rourke ist unten«, verkündete John, der wieder seinen Beobachtungsposten am Rand des Plateaus eingenommen hatte. »Los, Mann, ans Seil!«
    Der Vorteil der Situation war, dass ihnen keine Zeit blieb, um über Rhodes’ Schicksal nachzudenken. Das war aber auch das einzig Gute, das John am Auftauchen ihrer Verfolger finden konnte.
    Der Otter-Hybride kletterte behände das Seil hinab, und John schwang sich über die Kante, genau in dem Moment, als Cao meldete, unten angekommen zu sein.
    Er war kein begnadeter Kletterer, aber die Felsen und Vorsprünge gaben ihm Halt. Er tastete mit den Füßen nach Grund und ließ dabei die Liane Stück für Stück durch seine Hände gleiten.
    Inzwischen war das Summen so laut, das jeder es hören musste.
    »Los, in die Höhlen«, presste John zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, konnte aber nicht sehen, ob die anderen dem Befehl nachkamen.
    Er war vielleicht noch zwei Meter von dem Felsvorsprung entfernt, hinter dem der Höhleneingang lag, als
das Sirren direkt über ihm auftauchte. Aus den Augenwinkeln nahm er ein metallisches Glitzern im Sonnenlicht wahr.
    Scheiße , fuhr es ihm durch den Kopf. Er atmete einmal tief ein und ließ dann die Liane los.
    Sein Sprung brachte ihn bis auf den Felsen, und den Göttern sei Dank konnte er das Gleichgewicht halten.
    Er warf sich in Deckung und rollte in dem Moment in den Höhleneingang, als die Drohne surrend über sie hinwegzog.

17
    John schlug hart auf dem felsigen Untergrund auf. Caos Hand schoss vor und zog ihn tiefer in den Halbschatten der Höhle, wo sich der Leutnant benommen aufrichtete.
    Als er wieder auf den Füßen stand, sah er, dass seine Leute im Eingang der Kaverne kauerten und sich eng an die Wände gedrückt hielten, was angesichts der Drohne vermutlich eine gute Idee war.
    »Soll ich sie vom Himmel holen, Boss?«, wollte Bull wissen.
    John überlegte einen Moment, schüttelte dann aber den Kopf. »Nein, Sarge, lassen Sie sie ziehen. Wenn das verdammte Ding abgeschossen wird, wird ARStac hundertprozentig hier nach uns suchen. So gibt es immerhin die Möglichkeit, dass die Drohne uns gar nicht entdeckt hat.«
    »Was ist, wenn die Rhodes’ Leiche sehen?«, murmelte Sukarno.
    John hatte sich schon dieselbe Frage gestellt. »Das
ist natürlich möglich, und wir können es nicht verhindern, wenn wir die Sonde nicht abschießen. Aber selbst wenn sie Rhodes entdecken, wissen sie nicht, was die Leiche bedeutet oder wie lange sie hier schon liegt. Sie werden ein Team schicken, um den Leichnam zu untersuchen, das ist sicher, aber wenn es keinen Feindkontakt gegeben hat, kommen sie vermutlich nicht gleich mit einer neuen Kommando-Einheit.«
    Er legte eine Pause ein und blickte sich in der Höhle um. Der Bereich, in dem sie standen, wurde noch vom Tageslicht erhellt. Wie Jamie gesagt hatte, erstreckte sich die Kaverne sehr weit in den Felsen. Der tiefer liegende Teil verschwand im Dunkeln, aber da die Decke sicher vier Meter über ihnen war, hoffte John, dass es ihnen möglich war, sich weit in den Schutz der Höhle zurückzuziehen.
    »Wir sollten jedenfalls nicht hier rumsitzen und abwarten, bis sie kommen. Jetzt atmen wir mal alle tief durch, und dann erkunden wir die Höhle. Sarge, haben Sie den Kollektor aufgeladen?«
    Bull nickte und zog eine flaschengroße Lampe aus seinem Rucksack, die ein mattweißes Licht abstrahlte, als er sie einschaltete. Die Lampe würde für zehn oder zwölf Stunden leuchten, je nach Ladestand des Akkus. Wenn sie bis dahin nicht aus den Höhlen heraus waren, mussten sie wieder auf die Stablampen und Knicklichter zurückgreifen, doch im Moment wollte John zunächst die Ressourcen verwenden, die sie irgendwann wieder auffüllen konnten.
    Er räusperte sich. »Wir haben leider keine Möglichkeit,
Rhodes zu begraben und die anderen zu betrauern, die auf unserer Flucht ums Leben gekommen sind. Dieser Planet fordert verdammt viel von uns, aber wenn wir das

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