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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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Beobachtungsstation saß, schnellte vor und rieb sich die Augen.
    »Wo ist es?«, wollte Wright wissen und setzte seine Brille auf.
    »Zweiundvierzig Meilen vor der brasilianischen Küste«, antwortete Kirby, der noch von seinem Spurt zitterte.
    »Verlieren Sie das Signal nicht«, sagte Wright. »Flugzeug? Schiff?«
    »Schiff, Sir.«
    »Haben wir Bilder?«
    »In ein paar Minuten passiert es ein KH-12 nur wenige Meilen entfernt«, antwortete Kirby. »Wir bereiten die Aufnahmen bereits vor.«
    Wright erhob sich. »Ich will eine Aufstellung unserer taktischen Möglichkeiten im Umkreis von tausend Meilen um das Schiff. Versetzen Sie alle Einheiten in Alarmbereitschaft.«
    Kirby nickte und verließ den Raum.
    Der Direktor drehte sich um. »Sie hatten Recht, John.«
    McFadden grinste. Der Auftrag wird mich zu was machen, dachte er. »Ich glaube, wir haben eine Flugzeugträgergruppe in der Nähe von Argentinien, Sir. Ich werde Admiral Lilly benachrichtigen.«
    »Gut«, sagte Wright. »Sie sollen sich gefechtsbereit machen.«
    Der Helikopter war bis auf zweihundert Meter an das Schiff herangekommen, bevor der Empfänger in Ricardos Kopfhörer knatterte.
    »Sie wollen wissen, was der Hubschrauber hier draußen verloren hat«, sagte Ricardo.
    Jack winkte dem Piloten zu. »Sag ihnen, in ihrer Eile hätten sie eine Aluminiumkiste vergessen, und du wärst hier, um sie ihnen zu bringen. Du wolltest die Funkstille nicht brechen. Mach es überzeugend«, sagte Jack. »Wenn nicht, gehen wir trotzdem runter.«
    Der Pilot zögerte, doch dann wiederholte er die Nachricht über die Helmsprechanlage. Nach einer unglaublich langen Wartezeit fing Ricardo schließlich Jacks Blick auf.
    »Wir haben die Landegenehmigung«, sagte Ricardo.
    »Jetzt gilt’s.« Jack klopfte Ricardo auf die Schulter. »Versprich mir etwas.«
    »Alles.«
    »Kümmer dich zunächst um dich selbst«, sagte Jack, »und mach dir dann erst Sorgen um uns.«
    Ricardo bewegte peinlich berührt seinen Fuß. »Da ist nichts, was eine Transfusion mit feurigem Latinoblut nicht heilen könnte.«
    »Ich meine, was ich sage.«
    »Ich weiß.«
    Jack ging zurück in den Frachtraum, um die leere Kiste vorzubereiten.
    Jack konnte in der Schwärze nichts sehen.
    Durch seine feuchte Hand wurde der Griff der Pistole ganz glitschig. Er trocknete sie am Hemd ab und legte sie wieder fest um die 9-mm-Waffe. Versteckt in dem Aluminiumkasten, vermochte er sich nur vorzustellen, wie der Hubschrauber dem Helikopterlandefeld des Frachters entgegensank. Seine Gefühle hatte er ausgeblendet, bis der Hubschrauber hart auf dem geneigten Schiffsdeck aufsetzte. Sein Herz hämmerte im Gleichklang mit den pochenden Rotorblättern, die wie gigantische Schneebesen über ihm durch die Luft schlugen.
    Seine linke Schulter wurde gegen die Wand der Kiste gepresst. Irgendjemand ließ sie durch die Ladebucht rutschen. Um eine Bewegung seines Körpers zu verhindern, drückte Jack seine Arme und Beine wie ein Bergsteiger in einer Spalte gegen die Seitenwände des Containers. Er betete, dass Dorns Männer nicht zu viel Zeit mit dem Piloten vertrödelten, und Ricardo nicht trotz seiner Pilotenbrille, dem Fliegerhelm und seiner grünen Fliegermontur erkannten. Er betete, dass er es schaffte Samantha noch lebend zu finden, um mit ihr gemeinsam den Fusionsreaktor zu suchen, bevor man ihn Gott weiß wohin brachte.
    Die Kiste wurde angehoben und fiel dann runter.
    Der Aufprall presste Jack die Luft aus dem Zwerchfell. Er kämpfte gegen die Panik an - zu seiner Unfähigkeit zu atmen kam die Enge und Dunkelheit. Ruhig. Ruhig. Warte einfach. Du wirst gleich wieder atmen, sagte er sich. Aber seine Lungen weigerten sich, einzuatmen. Sein Verstand, der jetzt hätte rasiermesserscharf sein müssen, versank im Nebel.
    »Die ist höllisch schwer«, hörte er eine Stimme stöhnen.
    Atme, verdammt, atme.
    Kurz darauf wurde einer der Schnappriegel an der Kiste geöffnet. Nicht jetzt, dachte er. Nicht, wenn ich keine Luft bekomme. Das Geräusch des Hubschraubers verschwand in der Ferne. Jack zwang sich zu einem schnellen Atemzug, bevor er das Schnappen des zweiten Riegels hörte. Sein Magen schien sich zu verknoten.
    Dann hob sich der Deckel.

 
Picasso
     
    Schweigend starrte Wright auf das vom Projektor an die Wand geworfene Bild.
    Im Kriegsraum befanden sich doppelt so viele Agenten wie gewöhnlich, doch eine unangenehme Stille hatte sich breit gemacht. Das Farbfoto glich einem futuristischen Picasso. Von einem sich in der Nähe

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