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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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aus«, sagte Pierce. »Bis auf das Mädchen natürlich.«
    »Ich werde dir wohl glauben müssen«, erwiderte der jüngere Mann, der seinen Groll nicht verbergen konnte.
    »Die sind ohne Visa gekommen. In den letzten zwölf Monaten kam keine Beschreibung, die auch nur im mindesten auf sie zugetroffen hätte. An die Kleine hätte ich mich erinnert.«
    Der blasse Mann, Miller mit Namen, holte einen Kassettenrecorder hervor und drückte die Aufnahmetaste. »Dienstag, 18. März 1998, sechzehn Uhr zweiundvierzig.« Er stellte den Recorder auf den Rucksack vor Pierce, der - ohne die Augen vom Sucher zu nehmen - instinktiv zu sprechen anfing.
    »Großer Weißer, sieht kultiviert aus, Mitte fünfzig. Offensichtlich der Kerl mit dem Geld. Er hat fast als Einziger mit Veronica zu tun, der glückliche Bastard. Ihr Stellvertreter, Salcedo, ist wie üblich bei ihr.«
    Veronica nahm eine hohe Position in der Hackordnung des Kartells ein. Sie kümmerte sich gewöhnlich um die größeren Geschäfte. Deswegen hatten sich die Agenten an sie drangehängt, als sie den Hinweis aus Checas Telefongespräch erhalten hatten.
    »Der Geldsack hat einen typischen Dieb-zu-mieten-Kerl bei sich, in den Vierzigern. Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen, der Kerl ist Südafrikaner. Vielleicht Australier. Dann sind da zwei jüngere Schlägertypen, wahrscheinlich Söldner. Der Größere von den beiden ist verwundet. Bandage am rechten Arm. Außerdem haben wir da einen mageren kleinen Weißen. Schaut wie der Pilot aus. Habe ihn nie hier unten gesehen. Keiner von den Fliegern der Rauschgifthändler.«
    »Sie könnten in den selvas runtergegangen sein«, sagte Miller. »Wahrscheinlich haben wir sie deshalb erst jetzt bemerkt.«
    »Großer Latino, Anfang vierzig. Vielleicht ein Arzt - hat sich um den Arm des Söldners gekümmert. In Begleitung eines weiteren Weißen - könnte so ein verdammter Flusslotse oder so was Ähnliches sein. Dann ist da noch eine Weiße, Mitte dreißig. Schön. Wirklich schön.« Pierce legte eine Pause ein, bevor er einen Sondervermerk aufs Band sprach: »Jungs, ich erwarte von euch, dass ihr mir ein paar von den Fotos aufhebt, klar?«
    »Gottverdammt, Pierce, einige von uns machen sich vielleicht noch Sorgen um ihre Arbeit.«
    Pierce gluckste. Junge CIA-Agenten waren immer nervös wegen ihrer Arbeit - das Ende der Paranoia im Kalten Krieg. Miller war besonders ängstlich. Seine Frau hatte gerade ein Baby bekommen.
    »Oh, oh, was ist denn das?«, fragte Pierce. Er stellte die Kamera erneut scharf und richtete sie auf den letzten Transporter. »Dazu ein älterer Schwarzer, afrikanische Nationalität. Trägt charakteristische afrikanische Kleidung. Großer Ohrring. Eine
    Art Brandzeichen auf der linken Schulter. Könnte eine Spur sein. Bild vergrößern.«
    »Glaubst du, es hat was mit Checas Telefonat zu tun?«
    »Wahrscheinlich«, antwortete Pierce. »Ich verstehe aber den Zusammenhang noch nicht.«
    In den Telefonmitschnitten aus dem Büro von Außenminister Checa war etwas von einem »Geschenk« erwähnt worden, das in Trinidad eintreffe. Checa hatte anschließend dem Anrufer gesagt, er melde sich in fünf Minuten bei ihm auf einer anderen Leitung. Das war schon das vierte Mal in dieser Woche gewesen. Checa wusste, dass er abgehört wurde. Aber wer hat ihm den Tipp gegeben, fragte sich Pierce. Es war ein Jammer. Er hatte bereits das halbe Land belastet gehabt, bevor er erfuhr, dass seine »sichere« Leitung heiß war. Die CIA hatte seine illegalen Aktivitäten seit eineinhalb Jahren verfolgt und belastendes Material zusammengetragen, das der bolivianischen Polizei helfen würde, ihn für längere Zeit hinter Gitter zu schicken. Checa zeigte sich offen feindlich gegenüber US- amerikanischen Interessen - er lieferte verbotene Waffen an antiamerikanische Guerillas in ganz Zentralamerika und spielte eine wichtige Rolle in dem Drogenhandel, der in den Staaten endete. Die CIA wollte ihn aus dem Amt drücken. Ihre Direktive war, jede denkbare Methode - außer Mord - zu nutzen, um ihn loszuwerden.
    Pierce stellte die Kamera auf seinem Knie ab, schaltete den Recorder aus und packte ihn in seinen schon vollen Rucksack, der die Ausrüstung zur Satellitenkommunikation und einiges für die Feldbeobachtung enthielt. Die Mikrokassette hatte er vorher in seine Hemdtasche gesteckt.
    »Was könnte Checa mit diesen Ärzten oder Wissenschaftlern anfangen?«, überlegte Pierce laut.
    »Vielleicht sind sie alle nur hier, um Kokainpaste zu

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