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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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jedes Jahr in diese heimlichen Programme, deren Zweck niemand kannte, nicht einmal der Kongress. Unter dem Schlagwort »nationale Sicherheit« wurde vollständige Geheimhaltung gewahrt.
    Binnen fünf Minuten hörte McFadden mehr Flüche, als er bisher überhaupt gekannt hatte und die Wrights Vortrag über die Bedeutung der Pünktlichkeit ausschmückten. McFadden nahm es nicht persönlich. Jeder, der mit Wright zusammenarbeitete, kannte seinen Stil.
    Wright lächelte, als er fertig war. »Nun, was haben Sie Neues für mich, John?«
    McFadden legte die zerfledderten Schnellhefter auf die schwarze Marmorplatte des langen Tischs im Kriegszimmer. Was sie hier für Kohle haben, dachte er. Er übergab Wrights Assistenten ein paar Dias, der sie eilig in den Vorführraum weiterreichte. »Unsere Leute unten in Sucre haben uns das gerade geschickt.« McFadden gab Wright die entschlüsselten Berichte.
    »Welche?«
    »Pierce und Miller.«
    »Verdammt guter Soldat, dieser Pierce«, brummte Wright.
    Eine Stimme über die Sprechanlage informierte sie, dass die Diaprojektoren jetzt bereit stünden.
    »Setzen Sie sich«, sagte der Direktor, als die Beleuchtung runtergedimmt wurde. »Wenn Sie nichts dagegen haben, bleibe ich lieber stehen.«
    »Natürlich, Sir.«
    McFadden legte seinen Bericht unter einer Schreibtischlampe ab, die die Papiere auf dem Tisch beleuchtete.
    »Pierce und Miller erwarten immer noch einen großen Transport, der in den nächsten Tagen von Sucre aus losgehen soll. Sie haben die Sache an die DEA übergeben, die der bolivianischen Rauschgiftpolizei zur Hand gehen wird.«
    »Großartig. Und das war’s?«
    »Nein, Sir. Sie haben noch was Interessantes auf den Bändern mit den Mitschnitten aus Außenminister Checas bolivianischem Büro gefunden.«
    »Unser alter Freund Checa.«
    »Ja, Sir. Nun, während sie einer Spur, die nach Trinidad führte, nachgingen, stolperten sie über einige Leute vom Curoz-Kartell, die gerade aus dem Dschungel kamen, und zwar mit ein paar Weißen, die wir für Amerikaner halten.«
    »Interessant. Und warum sollte uns das etwas angehen?« McFadden bemerkte, dass Wright sich aufzuregen begann.
    »Sie betraten das Land illegal. Keine Visa. Keine Genehmigungen. Landeten nicht einmal auf einem offiziellen Flugplatz. Schleppten Unmengen an Ausrüstung mit sich.« McFadden machte eine Pause. »Und eine Leiche.«
    »Eine Leiche?« Wright kam näher an den Tisch. Sein Intéresse war erwacht. »Ermordet?«
    »Das untersuchen wir gerade.«
    »Was zum Teufel treiben diese Burschen bloß?«
    »Wir sind im Moment noch nicht sicher, Sir. Pierce dachte zuerst, sie hätten etwas mit illegalem Tierhandel zu tun.«
    »Sieht Pierce gar nicht ähnlich, dass er sich um Affen oder Vögel Sorgen macht.«
    »Nein, Sir. Wir glauben, dass da was Größeres läuft.« McFadden drückte auf einen Knopf vor sich auf dem Schreibtisch. »Das erste Foto bitte.«
    Der Projektor zeigte gestochen scharf einen Teil einer kleinen bolivianischen Stadt. McFadden ließ sich über die Gruppe von Leuten auf dem Bild aus. Die Frau war Samantha Colby. Eine Paläanthropologin.
    »Reizend«, bemerkte Wright.
    »Wir konnten weder den untersetzten Hispano-Typen noch den anderen Weißen identifizieren. Wir glauben aber, dass es Amerikaner sind. Wen wir identifizieren konnten, ist dieser Mann.« McFadden ersetzte das Gruppenfoto durch eine Nahaufnahme von Dorn.
    »Wer ist das?«
    »Benjamin Dorn. Waffenhändler, Geschäftsmann.«
    »Waffen? Checa stümpert auch im Waffenhandel. Gibt es da eine Verbindung?«
    »Genau das denken wir, Sir. Wir haben seine Spuren bis zu seinen alten Waffenschiebergeschäften zurückverfolgt. Aber er hat’s faustdick hinter den Ohren. Interpol konnte ihn nie auf etwas festnageln. Heute leitet er legale Unternehmen. Bergbau und Pharmazeutika. Eins ist die Helix Corp., eine riesige Biotechnologie-Gesellschaft. Eine der fünf größten.«
    Wright nickte. »Meine Frau hat Aktien von ihnen.«
    »So weit wir wissen, ist er jetzt sauber. War er aber nicht immer. Wir haben mehrere Fotos gefunden, auf denen das Mädchen zusammen mit ihm drauf ist. Offenbar trafen sie sich in den letzten zwanzig Monaten immer wieder. Hier ist der Bericht.« McFadden reichte Wright die Papiere hinüber. »Sie haben irgendetwas mit dem Curoz-Kartell zu tun. Ein Dutzend schwer bewaffnete Männer sind mit einem Haufen Ausrüstung auf dem Weg ins Hochland.«
    »Die Heroinlabors?«
    »Möglicherweise.«
    Wright ging den Bericht über Dorn

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