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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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haben ergeben, daß der Wissenschaftler selbst während des Krieges als Zwangsarbeiter in Nordhausen interniert war…
     
    New York Times, Freitag, 8. März 1985
    Frederick W. Michaels, 76, NASA-Direktor
     
    Fred Michaels, der während des turbulenten Jahrzehnts, das auf Apollo folgte, Direktor der NASA war, ist am Dienstag in seinem Haus in Dallas, Texas, gestorben. Er wurde 76 Jahre alt.
    Der 1909 in Dallas geborene Michaels beendete 1933 ein
    Pädagogikstudium an der University of Chicago. Im Anschluß studierte er Rechtswissenschaften und erhielt 1930 die Zulassung als Anwalt. Von 1939 bis 1963 arbeitete er in der Privatwirtschaft, mit einem vierjährigen Zwischenspiel im Haushaltsausschuß. In dieser Zeit stieg er zum Präsidenten der Umex Oil Company und zum Assistenten des Präsidenten von Morgan Industries auf. Außerdem erhielt er einen Posten im Vorstand einer Fluggesellschaft. 1963 trat er in die NASA ein.
    Von 1971 bis 1981 war er Direktor der NASA und trat dann wegen des Scheiterns der Testmission von Apollo-N und des Todes der Besatzung zurück.
    Michaels’ Dienstzeit bei der NASA zeichnete sich durch
    politische Klugheit aus. Er war ein weitaus ›weltlicherer‹
    Direktor als sein Vorgänger, der visionäre, aber glücklose Thomas O. Paine. Michaels löste nicht nur die internen Konflikte zwischen den NASA-Zentren, die seit der Gründung der Weltraumbehörde geschwelt hatten, sondern er führte auch einen Ausgleich mit den Interessen der Politik, des Finanzministeriums und der Luft-und Raumfahrtindustrie
    sowie der Universitäten herbei.
    Michaels wurde wegen fehlender Visionen kritisiert. Unter seiner Regie wurde die NASA in die Organisation der Apollo-
    Ära zurückgeworfen, für die James Webb (Jahrgang 1906)
    verantwortlich zeichnete und wo alle Aktivitäten auf ein einziges Ziel ausgerichtet waren – in Michaels’ Fall auf die Landung auf dem Mars. Die NASA litt in den siebziger Jahren an Führungsschwäche, und als nach der Apollo-N-Katastrophe sich wieder eine klare Mission abzeichnete, hatte die Weltraumbehörde über das Ares-Projekt hinaus keine Perspektive. Alle Einrichtungen und Systeme wurden in den Dienst von Ares gestellt. Dies ist eine gefährliche Entwicklung.
    Michaels’ Nachfolger stehen vor der großen Herausforderung, die Organisation zusammenzuhalten und die Arbeitsplätze zu sichern, nachdem das primäre Ziel erreicht worden ist.
    Jedoch wird die Geschichte Michaels’ Leistungen
    wahrscheinlich eher würdigen als viele seiner Zeitgenossen. In einer Zeit, wo die Etats schrumpften und das zivile Raumfahrtprogramm der USA ins Kreuzfeuer der Kritik geriet, trat er in Webbs Fußstapfen und schmiedete eine dauerhafte politische Koalition für das bemannte Raumfahrtprogramm.
    Das betrachtete er als wichtigstes Ziel seiner Behörde.
    Wie der frühere Präsident John F. Kennedy diese Woche in einem Nachruf sagte, wäre ohne Michaels’ geschicktes Taktieren das Raumfahrtprogramm nach Apollo vielleicht
    eingestellt worden. In diesem Zusammenhang wäre noch zu
    erwähnen, daß Mr. Kennedy sich seinerzeit für Michaels’
    Ernennung zum NASA-Direktor eingesetzt hat.
    Wie auch immer man das diesjährige ›Mensch-zum-Mars‹-
    Spektakel beurteilt, entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, daß sein Wegbereiter es nicht mehr erlebt hat.
    Mr. Michaels hinterläßt eine Frau – Elly –, drei Töchter –
    Kathleen Lau, Ann Irving und Jane Devlin – sowie acht
    Enkelkinder.
     
    März 1985
    Cocoa Beach, Florida
     
    Es fand eine letzte Pressekonferenz in Houston statt, bevor sie nach Cape Canaveral gebracht wurden. Die Besatzung stand inzwischen unter Quarantäne und mußte das Podium mit einem Mundschutz betreten. Die Masken mußten sie solange anbehalten, bis sie hinter einer transparenten Trennwand Platz genommen hatten.
    Die erschöpfte York empfand den Vorgang als bizarr und
    irreal, und die Fragen und Antworten hatten durch die endlosen Wiederholungen längst jeden Sinn verloren.
     
    Die Ausgabe der Zeitschrift Life vom 28. März brachte eine Titelgeschichte mit der Überschrift ›Bereit für den Mars‹. Der Inhalt war wie gehabt: Stone, der mit seinen Söhnen Ball spielte, Gershon, der am Steuer seines Autos saß und York – nun, York saß in ihrem Kabuff, sichtete die Korrespondenz, stellte einen Nachsendeantrag für die Post, bereitete den Transport des Hausrats in das Lager einer Spedition vor und lächelte dabei unsicher in die Kamera. Sie hatte inzwischen ihre eigenen

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